27.11.2007

Au: Sogar bis ins Fernsehen geschafft

Bild: SWP
FEUERWEHR / Seltene Auszeichnung für Kreisbrandmeister Matthäus Schütz Das Steckkreuz für schwäbische Feuerwehrleute bekommen nur Personen verliehen, die sich auf besondere Weise um das Feuerlöschwesen verdient gemacht haben. Kreisbrandmeister Matthäus Schütz aus Illertissen-Au hat diese seltene Auszeichnung jetzt erhalten. ULRIKE RUOPP ILLERTISSEN Mehr als 41 Jahre ist Matthäus Schütz aus Illertissen-Au schon bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Auf diversen Posten bekämpfte er Brände, barg Unfallopfer, beseitigte Ölspuren und bildete den Nachwuchs aus. "Für besondere Verdienste um das Feuerlöschwesen" bekam er deshalb vor kurzem die höchste Feuerwehrauszeichnung in Bayern verliehen, das Steckkreuz. Alle zwei Jahre wird die seltene Auszeichnung auf Vorschlag der Bezirksregierungen vergeben. "In unzähligen Einsätzen hat Matthäus Schütz sein Fachwissen unter Beweis gestellt und dazu beigetragen, dass Menschenleben gerettet und hohe Sachwerte erhalten wurden. Im Bereich der Ausbildung hat er sich in besonderer Weise engagiert", lautete die Begründung des Regierungspräsidenten Ludwig Schmid, als er das Steckkreuz an den Illertissener aushändigte. Schütz sei ein kompetenter und umsichtiger Einsatzleiter. 1966 kam der 15-Jährige zur Feuerwehr in Au. "Mein Onkel war damals Kommandant, und auch mein Bruder war dabei, das hat gezogen", erzählt er. Acht Jahre später wurde er stellvertretender Kommandant, von 1981 bis 2002 war er Kommandant der Wehr. Organisatorischer Höhepunkt war das 125-jährige Bestehen der Ortswehr, "das haben wir zwei Jahre lang geplant und vier Tage lang gefeiert". Stolz ist er auch darauf, die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs und die Renovierung des Gerätehauses bei der Stadt durchgesetzt zu haben. Routine erleichtert Arbeit Gut erinnert Schütz sich noch an den Brand der landwirtschaftlichen Gebäude des Bruckhofs im Jahr 1983. An einem Samstagnachmittag im Oktober hatten die Wehrleute gerade die Pumpen überprüft, als der Alarm losging. "24 Stunden haben wir Brandwache gehalten." Im gleichen Jahr gab es einen technischen Defekt in der Kläranlage. "In 15 Häusern im Neubaugebiet stand das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch." Als Standard bezeichnet er Zimmerbrände oder kleinere Unfälle. "Sobald man alarmiert ist, macht man einfach seine Arbeit. Durch Routine sind auch schwierige Einsätze zu bewältigen. Erst danach geht es einem nahe." Ganz schwierig sei es, wenn Angehörige betroffen sind. "Als Prüfer für Leistungsprüfungen bin ich im ganzen Landkreis herumgekommen und habe viele Führungskräfte getroffen." Das nennt er als einen Grund, weshalb er das Amt des Kreisbrandmeisters angetreten hat. Ein anderer war ein Kollege im Rathaus Illertissen, wo Schütz als städtischer Kassenverwalter tätig ist. Zusammen sind die beiden immer ausgerückt, der Chef habe dafür Verständnis gehabt. "Damals war die Personalsituation bei Einsätzen nicht rosig." Einige Kameraden hätten an lauten Maschinen gearbeitet und die Sirene oft nicht gehört. Mit den neuen Funkmeldern passiere das nicht mehr. Als Kreisbrandmeister war Schütz zuständig für die Stadtteilfeuerwehren, habe diese bei der Ausbildung unterstützt und bei Anschaffungen und Bauten beraten. 1997 gab er das Amt ab, da er als stellvertretender Betriebsleiter des Freizeitbads Nautilla nicht mehr genug Zeit hatte. Aber die Pause dauerte nur ein Jahr lang, dann hatte der Landkreis ihn wieder - als Kreisbrandinspektor für den Raum Weißenhorn. Bis 2003 übte er das Amt aus und wurde 2007 wieder Kreisbrandmeister für den Kreis Neu-Ulm. Seine Familie habe sich nie über sein Engagement beklagt. "Mein Sohn und meine Tochter waren auch bei der Jungfeuerwehr. Zusammen mit meiner Nichte war sie die erste Frau dort." Sogar ins Fernsehen hat ihn seine langjährige Laufbahn als Feuerwehrmann gebracht. Die RTL-Serie "Notruf" dokumentierte die Rettung eines verunglückten und eingeklemmten Motorradfahrers. "Drei Tage lang haben wir die gefährliche Situation nachgespielt", bis die Fernsehleute zufrieden gewesen seien, erzählt der 56-Jährige.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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