Buch, Ritzisried: Übung Vermisstensuche

Ohne Handy, aber mit viel Engagement Buch (wis) - "Mein Mann kommt sonst jeden Abend um halb sechs Uhr vom Holzmachen heim. Jetzt ist es schon sieben Uhr und er ist immer noch nicht da. Ich habe selber schon gesucht, aber niemand gefunden. Und Handy-Empfang haben wir auch nicht!" Mit dieser Meldung hat eine aufgeregte Frau die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Ritzisried und Buch auf dem Holzplatz gegenüber der Einfahrt zum "AKB-Autohus" im Bucher Wald empfangen. Das Stichwort "Übungsalarm" hatte den 22 Aktiven zwar mitgeteilt, dass es sich nicht um einen Ernstfall handelte, dennoch ließ Einsatzleiter Thomas Freymiller, stellvertretender Kommandant der Ritzisrieder Wehr, eine umfangreiche Suche anlaufen. Kreisbrandmeister Hubert Berger, der anstelle der Einsatzzentrale die Meldungen annahm, erhielt so die Mitteilung, dass überörtliche Hilfe von Rettungsdienst und Feuerwehr mit mehr Personal und Fahrzeugen sowie mit Wärmebildkamera und Hubschrauber angefordert werden sollten. Umfangreiche Suche nach einem Mann und seinem Kollegen Dies wurde zwar nur als Übungsannahme "gespielt", aber die vorhandenen Einsatzkräfte machten sich auf die Suche. Sie hatten dabei nur einen Anhaltspunkt: Der vermisste Mann und sein Kollege waren im Bucher Wald mit einem Traktor unterwegs. Wo genau, wusste niemand. So suchten die Wehren zunächst die breiten Wege ab und suchten mit Scheinwerfern nach dem Traktor. Erschwerend kam hinzu, dass in dem großen Waldgebiet sowohl Mobiltelefone als auch Feuerwehr-Fahrzeug-Funk nur sehr schlecht oder gar nicht funktionieren. Damit blieb nur die Möglichkeit, sich zu Fuß auf die Suche zu machen. Schließlich wurden die Feuerwehrleute fündig: Im Waldteil "Kohlstattberg" hatten Kommandant Peter Burkhart und Karl Hirschberger vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) ein Szenario vorbereitet. Ein Mann lag eingeklemmt unter einem Baum, sein Kollege lag bewusstlos am Boden. Mithilfe des Rettungsspreizers und untergelegten Holzkeilen konnte der Eingeklemmte befreit werden, auch der "Bewusstlose" wurde dem Rettungsdienst übergeben, der von Notarzt Dr. Rudolf Brachmann "gespielt" wurde. In der abschließenden Besprechung lobten Kreisbrandmeister Hubert Berger und Kommandant Peter Burkhart sowie die BRK-Vertreter das umsichtige Vorgehen bei der Suche und den Rettungsmaßnahmen. Bürgermeister Anton Graf dankte allen Beteiligten für ihr Engagement.