18.10.2007

Werkfeuerwehr Wieland: Übung

Bild: W. Schmid
Vöhringen (wis). "Pkw prallt auf mit Säure beladenen Eisenbahn-Kesselwagen - nachfolgender Lastzug erkennt den Unfall zu spät und fährt auf den Pkw auf - die Fahrzeuginsassen werden schwerverletzt eingeklemmt - Lkw hat einen Behälter Natronlauge und zwei Flaschen Azetylen geladen - beim Rettungseinsatz schaltet ein Feuerwehrmann eine nicht explosionsgeschützte Lampe ein und es kommt zu einer Verpuffung, wobei mehrere Einsatzkräfte verletzt werden". Dass dies alles auf einmal passiert, klingt zwar unwahrscheinlich, aber dass sich jeder Unfall durch unglückliche Umstände zu einer "Großschadenslage" auswachsen kann, ist eine Erfahrung, die Feuerwehr und Rettungsdienst immer wieder machen müssen. Auf dem Gelände der Vöhringer Wieland-Werke war damit ein umfangreiches Szenario vorbereitet, zu dem am frühen Dienstagabend zunächst die Werkfeuerwehr alarmiert wurde. Die ersten eintreffenden Kräfte forderten umgehend Unterstützung an und so kam eine Großübung ins Laufen, die wegen der großen Anzahl der mit Sondersignal anrückenden Fahrzeuge für Aufsehen sorgte. Schließlich waren neben der Werkfeuerwehr im Einsatz: Die Freiwilligen Feuerwehren aus Vöhringen, Illerzell, Illerberg-Thal und Bellenberg sowie der "Gerätewagen-Gefahrgut", der Dekontaminations-Lkw sowie der ABC-Zug und der Einsatzleitwagen des Landkreises mit Einsatzkräften aus Gerlenhofen, Senden und Weißenhorn mit insgesamt 82 Mann. Der Rettungsdienst war mit mehr als dreißig Einsatzkräften tätig, um die mehr als zehn "Verletzten", die unter schwerem Atemschutz aus der Gefahrenzone gerettet werden mussten, zunächst auf einem Sammelplatz zu versorgen und dann deren Abtransport zu organisieren. Nachdem die Erkundung des Feuerwehr-Einsatzleiters ergeben hatte, dass mehrere Gefahrstoffe austraten, wurde umgehend eine Absperrgrenze festgelegt, innerhalb derer nur noch unter Atemschutz gearbeitet werden durfte. Zur Personenrettung aus den angenommenen Unfallfahrzeugen mussten die vorgehenden Angriffstrupps zusätzlich den Chemie-Vollschutzanzug anlegen. Um diese wiederum fachgerecht zu reinigen, wurde ein Dekontaminationsplatz eingerichtet. Vor dem Einsatzleit-Bus des Landkreises trafen sich die Einsatz- und Abschnittsleiter der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, um die aus der Gefahrenzone gemeldeten Informationen zu verarbeiten und daraus weitere Befehle für die in sicherer Entfernung zum Eingreifen bereit stehenden Einheiten zu entwickeln. So lief ein umfangreicher Einsatz ab, der von Führungskräften der Kreisbrandinspektion verfolgt wurde. Von der Firma Wieland beobachteten Werkleiter Dipl.-Ing. Ulrich Altstetter, Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Hartmann und mehrere für Unfallverhütung und Umweltschutz zuständige Fachleute den Verlauf der Übung. Nach knapp zwei Stunden dankten Werkfeuerwehr-Kommandant Stefan Linner, BRK-Einsatzleiter Michael Raut und Dr. Ulrich Hartmann allen Beteiligten für das gezeigte Engagement, ehe die rund 120 Helferinnen und Helfer daran gehen konnten, ihre Fahrzeuge und Ausrüstungen wieder einsatzklar zu machen.
Artikel von: Wilhelm Schmid
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