02.10.2007

Straß: Keine Angst vor dem Mann mit der Maske

HILFSDIENSTE / Behinderte bei Feuerwehr Straß Beim Erlebnistag für Behinderte in Straß lernten diese, was zu tun ist wenns brennt. Und, dass sie Feuer mehr fürchten sollten als die Retter in Atemschutzmasken. MIRANDA TIEPERMANN STRASS Einen Erlebnistag "mit viel Action" hatte die Straßer Feuerwehr den Teilnehmern des Freizeitprogramms des Vereins Lebenshilfe versprochen. Elf Behinderte der Werkstätten in Neu-Ulm und Senden erlebten auf dem Gelände der Wehr am Freitagnachmittag ein gut dreistündiges Programm. Die "Action" kam dabei nicht zu kurz. Carina etwa fand es "einfach geil", mit dem Feuerwehrschlauch herumzuspritzen. Andere fuhren im Feuerwehrauto mit, auch sie waren hellauf begeistert. Darüber hinaus erlebten die Besucher in Straß einen fingierten Brandeinsatz und erfuhren dabei, was im Ernstfall zu tun ist. Womit zur Action auch noch Pädagogik kam: Die Gruppe lernte etwa, dass ein guter Feuerwehrmann nur 30 Sekunden zum Umziehen braucht, weil die Hose bereits an den Stiefeln hängt. Und sie bekam im Rahmen der Brandschutzerziehung nützliche Tipps: "Wenns brennt, sich nicht verstecken, sondern Hilfe holen oder 112 wählen." Organisiert hatten diesen ersten Erlebnistag für Menschen mit Behinderung die Straßer Feuerwehrleute Andreas Endres und Miriam Schulz. Unterstützung erhielten sie am Freitag von zehn jungen Kollegen. Die Idee, Beschäftigten der Lebenshilfe-Werkstätten einen Aktionstag mit Brandschutzerziehung anzubieten, war Andreas Endres bei seiner Arbeit als ehrenamtlicher Betreuer der Lebenshilfe gekommen. Miriam Schulz hatte während eines Schulpraktikums in derselben Einrichtung ähnliche Ideen. Beide wollten damit die Behinderten auf die Gefahr, die von Feuer ausgeht, vorbereiten und Ihnen gleichzeitig die Angst vor der Feuerwehr und den Männern in Atemschutzmasken nehmen. "Es sollte aber auch ein Erlebnistag sein, der Spaß macht", sagt der 27-jährige Andreas Endres. Dieser erste Versuch war gleich ein voller Erfolg. Deshalb will die Straßer Feuerwehr jetzt den Aktionstag einmal im Jahr wiederholen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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