17.08.2007

Großbrand in Kühlhaus richtet Millionenschaden an

Foto: Illertisser Zeitung
Illertissen (bju/wis/AZ) - Ein Großbrand im Illertisser Kühlhaus hat gestern nach ersten Schätzungen einen Sachschaden in Höhe von vielen Millionen Euro angerichtet. Meldungen über verletzte Personen lagen gestern Abend nicht vor. Weite Teile Illertissens waren zeitweise von dichtem Qualm bedeckt. Das genaue Ausmaß des Brandes ist noch nicht absehbar, denn die Löscharbeiten dauerten bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch an. Als gestern Vormittag gegen 9.45 Uhr die Feuerwehr alarmiert wurde, dass eine Lagerhalle der ehemaligen Kühlhausfirma Kollmer (jetzt "Rothtalfrost") brennt, war die Dimension des Feuers noch nicht erkennbar. Zunächst war von "ein paar Kisten" die Rede, die in Brand geraten sind. In der tausend Quadratmeter großen Halle waren Süßwaren, unter anderem Schokoladenweihnachtsmänner, in Kartons verpackt, gelagert. Brandherd schwer zugänglich Der Brandherd erwies sich als sehr schwer zugänglich, weil die Paletten mit der süßen Weihnachtsware dicht nebeneinander bis unter die Decke der Halle gestapelt waren und die Gerüste der Regale nacheinander zusammenbrachen. Die Süßigkeiten, die in Karton und Folie verpackt waren, brannten nach Auskunft der Feuerwehr durch ihren Gehalt an Fett und Zucker wie Zunder. So war ein Löschangriff im Inneren der Halle zunächst nicht möglich. Mit schwerem Atemschutz ausgerüstete Feuerwehrmänner rückten über die Drehleiter zum Giebel der Halle vor und sägten mit der Motorsäge ein Loch in die Außenwand. Über diese Öffnung konnte das Feuer im Inneren der Halle dann mit Löschwasser bekämpft werden. Nach Auskunft von Kreisbrandrat Alfred Raible (Illertissen), der den Einsatz leitete, erschwerten wechselnde Windverhältnisse und einstürzende Gebäudeteile die Löscharbeiten erheblich. Trotz Brandmauern und ununterbrochener Löscharbeiten griffen die Flammen auf zwei weitere Kühlhallen über. Zunächst war die Feuerwehr Illertissen am Brandort, Jedesheim und Au stießen am frühen Nachmittag dazu. Als sich der Brand immer mehr ausweitete, wurden die Feuerwehren aus Weißenhorn, Altenstadt Vöhringen und Bellenberg angefordert, die jeweils mit einer Drehleiter und einem Löschfahrzeug anrückten. Insgesamt waren zirka 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Das Rote Kreuz baute ein Betreuungszelt auf und versorgte die erschöpften Einsatzkräfte mit Essen und Getränken. Lager "so voll wie nie" Kühlhausbesitzer Gerhard Kollmer berichtete, dass die Hallen derzeit "so voll wie nie" gewesen seien. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm war von Anfang an am Brandort. Nach einer ersten Einschätzung von Kripo-Sprecher Ulrich Feistle könnte der Brand durch die Hitze eines Lichtstrahlers an der Hallendecke entstanden sein. Bis an die Hallendecke gestapelte Ware könnte sich dadurch entzündet haben. Eine endgültige Klärung stehe aber noch aus. Brandfahnder des Landeskriminalamtes werden laut Feistle so bald wie möglich nach der Ursache des Feuers suchen. Die Höhe des Schadens ist derzeit noch nicht absehbar. Kripo-Mann Ulrich Feistle spricht von sechs Millionen Euro, Firmenchef Kollmer dagegen von bis zu 15 Millionen Euro. Bei Redaktionsschluss unserer Lokalausgabe dauerten die Löscharbeiten an, die Einsatzkräfte bereiteten sich auf eine lange Nacht vor.Das genaue Ausmaß des Schadens werde sich wohl erst im Laufe des Wochenendes herausstellen, sagte Kreisbrandrat Alfred Raible zu unserer Zeitung. Rund um den Brandort kam es zu Verkehrsbehinderungen, der Bereich wurde zeitweise abgesperrt, auch der Verkehr auf der Autobahn war beeinträchtigt. Video und Bildergalerie vom Großbrand und den Löscharbeiten
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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