24.06.2007

Bergenstetten: Kleine Feuerwehr in großer Feierlaune

Altenstadt-Bergenstetten l sar l Mit einem glanzvollen Festakt feierte die Freiwillige Feuerwehr Bergenstetten ihr 125-jähriges Bestehen im Saal des örtlichen Feuerwehrhauses. Nachdem die Aichheimer Musikanten mit heimatlichen Klängen das passende Ambiente geschaffen hatten, folgte eine Kurzchronologie über die 1882 gegründete und heute 18 Mitglieder starke Ortsteilwehr durch den Vorsitzenden Helmut Schreivogel. "Das ist eine Idee, die vor 125 Jahren aus der Not heraus geboren wurde und auch heute noch mit Leben erfüllt wird", erläuterte Bürgermeister Gustav Schlögel im Hinblick auf die lange Feuerwehrtradition in Bergenstetten. Schlögel freute sich besonders, dass der Generationswechsel in der Wehr bestens gelungen sei und die Verantwortung nun auf den Vorsitzenden Helmut Schreivogel und den Kommandanten Stefan Hartmann übergegangen sei. Als Meilenstein örtlicher Feuerwehrgeschichte stellte der Bürgermeister den Bau des schmucken Feuerwehrhauses in den Jahren 1995/96 heraus, mit dem sich die Ortswehr quasi ein Denkmal gesetzt habe. Lob für freiwilliges Engagement "Klein aber oho!", attestierte Pfarrer Martin Jung, der die enorme Leistung und das Engagement der rund 100 Einwohner zählenden Gemeinde herausstellte, die es sich bedenkenlos zutraute, ein so großes Fest zu organisieren. "Es ist nicht mehr selbstverständlich freiwillig und unentgeltlich etwas für unsere Gemeinschaft zu tun", mahnte Erich Josef Geßner. Der Landrat fügte an, dass die Feuerwehr vor allem für die Jugend bleiben müsse, was sie immer war: "Eine Herausforderung - nichts für halbe Portionen". Das Ansehen und die Anerkennung in der Öffentlichkeit, für den der Feuerwehrdienst leistet müsse groß sein, dann könne es auch gelingen weiterhin genügend junge Menschen für den wertvollen Dienst am Nächsten zu gewinnen. "Den Zustand unserer Gesellschaft sollten wir nicht an der Anzahl der Sozialarbeiter und Streetworker messen, sondern an der Anzahl der ehrenamtlich engagierten Menschen und aktiven Vereine", betonte Staatsminister Josef Miller auch im Hinblick auf die Feuerwehr, der seiner Meinung nach größten und wertvollsten Bürgerinitiative Bayerns. Im Hinblick auf Bergenstetten sprach Miller großen Respekt aus: "Hier feiert die ganze Gemeinde, da weiß jeder, dass es auch auf ihn ankommt und dass er gebraucht wird." Kreisbrandrat Alfred Raible erkannte besonders in den letzten 30 Jahren in allen Bereichen des Feuerwehrwesen einen Wandel wie nie zuvor. Von der Brandbekämpfung abgesehen, stehen Verkehrsunfälle, die Beseitigung von Ölunfällen sowie die Hilfeleistung bei Unwetter und Hochwasser im Zentrum heutiger Einsatztätigkeiten. Raible stellte deshalb das Potential kleinerer Ortsteilwehren wie der in Bergenstetten in den Vordergrund: "Gerade kleinere Wehren müssen mit beschränkten Einsatzmitteln im Ersteinsatz die vorhandene Gefahr in Grenzen halten, bis Verstärkung eintrifft." Die gute Ortskenntnis spiele hier ebenso eine Rolle, wie die Personalreserve der kleinen Wehren, die bei Großeinsätzen unverzichtbar sei.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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