21.06.2007

Nächtliches Unwetter sorgt für Unmut bei der Feuerwehr

Nächtliches Unwetter sorgt für Unmut bei der Feuerwehr Landkreis l kr l Das Unwetter, das in der Nacht zum Donnerstag über den Landkreis gezogen ist, hat nur relativ geringe Schäden angerichtet. Am meisten betroffen war nach Angaben von Feuerwehrkommandant Wilhelm Schneider das Stadtgebiet von Weißenhorn. Dort mussten er und seine Kollegen bis gestern Mittag zwölfmal ausrücken, um überflutete Keller auszupumpen. Durch den heftigen Wind wurde an der Raiffeisenstraße der Ast eines Baumes abgerissen, der auf ein Auto fiel. Personen kamen nicht zu Schaden. Den Schaden bezifferte Kommandant Schneider als verhältnismäßig niedrig. In Illertissen ist im Gebiet "Sailers Hölzle" in einen Keller Wasser eingedrungen, so Kreisbrandrat Alfred Raible auf Nachfrage. Weil die Gullys den heftigen Regen nicht verkrafteten, ist die Unterführung im Neu-Ulmer Starkfeld kurz nach Mitternacht regelrecht abgesoffen. Das bereits einen halben Meter hoch stehende Wasser hielt allerdings zwei Autofahrer nicht davon ab, in die Unterführung einzufahren. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, denn die Fahrzeuge gaben den Geist auf und mussten von Helfern der Feuerwehren aus Neu-Ulm und Pfuhl herausgeschoben werden. Nach Angaben von Günter Hohenwarter, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Neu-Ulm, wurde die Unterfahrt wegen des geringen Verkehrsaufkommens lediglich gesperrt, um abzuwarten, bis das Wasser von alleine abgelaufen war. Der morgendliche Berufsverkehr wurde nicht mehr behindert, so Hohenwarter. Aus dem Landkreis Biberach vermeldet die Polizei keine gravierenden Zwischenfälle. In Kirchdorf, Oberholzheim und Reinstetten liefen in drei Häusern die Keller voll. Im Kreis Unterallgäu waren in Heimertingen und Niederrieden Keller überschwemmt. Wie in Neu-Ulm war auch in Memmingen eine Straßenunterführung voll gelaufen. Nach der Unwetternacht ist bei der Feuerwehr gewisser Unmut aufgekommen über das "enorme Anspruchsdenken vieler Bürger", so Kreisbrandrat Alfred Raible. Obwohl in einige Keller nur ganz wenig Wasser eingedrungen sei, das problemlos vom Häuslebesitzer mit Lappen und Eimer hätte beseitigt werden können, sei die Feuerwehr alarmiert worden. Ähnlich äußert sich auch Weißenhorns Kommandant Wilhelm Schneider, der erlebt hat, dass seine Männer wegen einer Lappalie ausrücken mussten - und vom Hausbesitzer mit einer Flasche Bier in der Hand dabei beobachtet wurden, wie sie sozusagen seine Arbeit machten. "Einsätze wie Keller auspumpen werden in Rechnung gestellt" Alfred Raible möchte in diesem Zusammenhang keinesfalls missverstanden werden: "Wenn das Wasser mehrere Zentimeter hoch steht oder wenn die Gefahr besteht, dass Öl ausläuft, kommen wir selbstverständlich. Das ist gar kein Thema. Aber wenn die Feuerwehr wegen absoluter Kleinigkeiten mitten in der Nacht ausrücken muss, fragt man sich schon, ob das sein muss." Raibles Ansicht nach meinen viele Bürger, dass die Freiwilligen der Feuerwehren billige Arbeitskräfte sind. Dem ist aber nicht so, wie der Weißenhorner Wilhelm Schneider betont. "Einsätze wie Keller auspumpen werden in Rechnung gestellt. Wenn zum Beispiel in der Nacht vier Mann und ein Fahrzeug eine Stunde lang im Einsatz sind, kostet das mindestens 120 Euro. Tagsüber, wenn die Leute von der Arbeit weg müssen, wird es noch teurer."
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
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