29.05.2007

Meßhofen: Mit dem Bulldog zum Brandeinsatz

Bild: NUZ
Mit dem Bulldog zum Brandeinsatz Meßhofen mde: "Angriffstrupp vor zum Umspritzen des linken Eimers mit erstem Rohr zur linken markierten Linie über die Wiese", hieß ein Befehl bei der jüngsten Übung der Freiwilligen Feuerwehr Meßhofen, wie er laut Dienstanweisung der Feuerwehrinspektion gegeben werden muss. Er bedeutet, dass der Angriffstrupp damit die Zielgenauigkeit des Wasserstrahles und den Wasserdruck überprüfen muss. "Bei uns hoist des: nimm dean Schlauch und spring dia Wies na zum Bach", lachte ein Meßhofener Feuerwehrmann, als die NUZ ihn fragte, ob er diesen Befehl auch wortgetreu wiederholen könnte. Wenn Brandkatastrophen oder Unglücksfälle in unwegsamem Gelände passieren, Tankfahrzeuge in Wassernot kommen oder keine Hydranten vorhanden sind, da sind die 35 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen des 300-Seelen Ortes gefragte Spezialisten. Sie fahren nicht mit schwerem Gerät zu ihrem Einsatzort und ihre Fahrzeuge heißen nicht Magirus TLF oder GTLF (Tanklöschfahrzeug oder Großtanklöschfahrzeug) sondern Fendt, Hanomag, Lanz oder Deutz und sind im "Normalbetrieb" Traktoren im landwirtschaftlichen Einsatz. Wenn in Meßhofen die Sirene heult, dann machen sich auch alle Feuerwehrmänner, die einen Traktor besitzen, mit ihren Bulldog auf den Weg zum Feuerwehrhaus. Wasser aus dem Bach "Manchmal brauchen wir nur zwei Zugfahrzeuge und vier kommen angerast", weiß Meßhofens Kommandant Xaver Ruf aus Erfahrung. "Aber mir ist es lieber, wenn wir zwei zu viel als einen zu wenig haben", fügt er hinzu. Im Feuerwehrhaus angekommen, werden die Anhänger mit der Tragkraftspritze und der Schlauchwagen, der einige tausend Meter Schlauch mit sich führen kann, an die ersten eintreffenden Traktoren angehängt. Dann geht es mit den Trecken und den Anhängern, mit Pkw, Fahrrädern oder zu Fuß zum Einsatzort, der ein Anwesen im Ort, ein Aussiedlerhof, ein in unwegsamem Gelände in Brand geratenes Fahrzeug oder eine brennende Scheune sein kann. Das Wasser wird aus einem Bach, einem Weiher, aus Fischweihern oder einem vorhandenen Löschteich entnommen. Bei der Meßhofer Übung wurde das Wasser aus der 300 Meter entfernten Biber zum angenommenen Brandherd in der Ortsmitte geführt. Die Schlauchleitung musste durch den gesamten Ort über unwegsames und schwer zugängliches Gelände gelegt werden. "Deshalb wäre für unsere Einsatzbereiche ein großes Löschfahrzeug genau das Falsche. Wir sind mit unseren geländegängigen Traktoren und den kleinen Anhängereinheiten die Feuerwehr für alle Fälle," meinte Kommandant Ruf nach der Übung, die von der Kreisbrandinspektion und von Roggenburgs oberstem Feuerwehrmann, Bürgermeister Franz-Clemens Brechtel, als "sehr wirksam" und "fehlerfrei" gelobt wurde.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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