04.02.2006

3 Generationen bei Feuerwehr Senden

Bild: NUZ
Drei Generationen bei der Feuerwehr Großvater, Vater und Junior Rogg im Ehrenamt Von unserem Redaktionsmitglied Wolfgang Kahler Senden Sie heißen Erwin, Helmut und Andreas und alle drei haben den gleichen Nachnahmen Rogg. Aber damit sind die Gemeinsamkeiten noch nicht zu Ende. Im Gegenteil: Großvater, Vater und Sohn haben sich dem ehrenamtlichen Engagement verschrieben. Das verwandtschaftliche Trio gehört zur Freiwilligen Feuerwehr Senden. Und das klappt gut, versichert der Mittlere der Blaulicht-Fraktion, Kommandant Helmut Rogg. Wenn in Senden Alarm ausgelöst wird, ist in der Familie Rogg der Teufel los - Gleich drei Generationen rücken aus: Kommandant Helmut Rogg, sein Vater Erwin und Junior Andreas zum Feuerwehr-Einsatz - und sogar ein vierter Floriansjünger macht das Trio komplett, Thomas Rogg, der Bruder von Helmut. Die Grundlage des verwandtschaftlichen Rettungs-Teams legte Senior Erwin Rogg, als Dritter Bürgermeister auch noch für die Freien Wähler in der Sendener Kommunalpolitik aktiv. Der 78-Jährige stammt aus Irsee (Ostallgäu) und begann dort 1942 den Dienst an der Spritze. Nach Kriegsende kam die Familie nach Senden, Erwin Rogg wurde Kaminkehrer mit Meisterbrief. Damit ist der Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr sozusagen Pflicht. Bei den Löschmännern machte der umtriebige Senior rasch Karriere, wurde Kommandant in Senden und Kreisbrandmeister. Damals hatte die Stadt nur eine kleine eigene Feuerwehr in der Bachstraße, aber mehrere Werksfeuerwehren - unter anderem in der Spinnerei und Weberei sowie bei einem großen Sägewerk. Vor gut 30 Jahren wurde unter Kommandant Rogg und Bürgermeister Othmar Koch ein neues Gerätehaus in der Heiningstraße gebaut - dort ist heute das Rote Kreuz beheimatet. Die Sendener Wehr wuchs weiter und wurde zur Stützpunkt-Feuerwehr. Sie bekam 1993 ein neues, das noch heute genutzte Gebäude in der St. Florianstraße. An einige aufregende Einsätze erinnert sich der Senior noch genau: Ein Großbrand in der Weberei und im Kieswerk Kässbohrer, das heute als Ruine am See- und Hallenbad steht. Der Senior war noch bis 1988 als Kommandant und Kreisbrandinspektor im Einsatz - mit 60 Jahren ist der aktive Dienst zu Ende. Doch aufgehört hat Erwin Rogg noch lange nicht. Der schon längst zum Ehrenkommandant ernannte mischt immer noch mit: "Er kümmert sich um das Gerätehaus und die Fahrzeuge, wenn wir ausrücken", sagt sein Sohn Helmut. Der Kraftfahrzeug-Meister ist mittlerweile 48 Jahre und machte erste Erfahrungen als ehrenamtlicher Retter beim Jugendrotkreuz, weil "man dort schon mit zehn Jahren dabei sein konnte", lacht er, und zur Feuerwehr darf man erst ab 14. Trotzdem: Schon als kleiner Bub rückte er mit aus . Als einmal Alarm ausgelöst wurde, strampelte er mit dem Fahrrad zu seinem Vater und durfte in der Drehleiter zum Einsatz mitfahren - sozusagen der erste gemeinsame Einsatz von Senior und Junior. Inzwischen ist Helmut Rogg in die Fußstapfen seines Vaters getreten, wie dieser Kreisbrandinspektor geworden und damit Stellvertreter des Kreisbrandrates. Schließlich der Junior: 21 Jahre alt, Auszubildender als Bürokaufmann bei Möbel Inhofer. Andreas Rogg begann vor drei Jahren seinen ehrenamtlichen Dienst als Feuerwehr-Mann und Geräteträger. Wer beim Brand- oder Katastrophenschutz ist, muss nicht zum Wehrdienst. "Die Sache macht mir Spaß und ist ein guter Ausgleich zum Arbeitsalltag", lacht er. Er ist froh, dass sein Arbeitgeber viel Verständnis für die freiwilligen Einsätze hat, was nicht überall selbstverständlich sei, wissen die beiden älteren Dienstgrade. Nicht genug, dass vier männliche Familienmitglieder der Roggs im Feuerwehr-Dienst aktiv sind - sogar Helmuts Ehefrau Irmgard gehört zum Team. "Es wäre wünschenswert, wenn wenigstens ein Familienmitglied zur Feuerwehr käme", meint der Kommandant und ergänzt "wir nehmen auch Frauen auf -jeder ist gern gesehen".
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
Senden
zurück