27.03.2007

Nersingen: Wehren bleiben in den Ortsteilen

FEUERWEHR / Hauptversammlung im Nersinger Teilort Leibi 79 Einsätze im Jahr 2006 - Bürgermeister Erich Winkler: Kein Geld für größere Wache Was wird aus den Ortsteilfeuerwehren? Und wann gibt es eine größere Feuerwache? Das waren unter anderem die Fragen, mit denen sich die Mitglieder der Feuerwehr im Nersinger Teilort Leibi während ihrer Versammlung am Wochenende beschäftigt haben. MIRANDA TIEPERMANN NERSINGEN "Auch in schlechten wirtschaftlichen Zeiten haben alle vier Ortsteilfeuerwehren ihre Berechtigung - und so soll es auch bleiben." Das sagte Erich Winkler, Nersinger Bürgermeister und Chef der örtlichen Feuerwehr. Die brisante Frage nach dem Fortbestand der vier Ortsteilfeuerwehren war damit geklärt. Weitere heiße Themen während der Hauptversammlung am Wochenende waren die möglichen finanziellen Kürzungen sowie der Ausbau der Feuerwehrwache. "Die Budgetierung im Haushalt 2007 ist ein schmerzlicher Einschnitt", räumte Winkler ein. Er sagte aber auch: "Sollten die vorhandenen Mittel vorzeitig aufgebraucht sein, wird bei einem Brand kein Feuerwehrauto in der Wache bleiben, nur weil Geld für Sprit fehlt." Die Notwendigkeit zum Haushalten bestehe bei allen örtlichen Feuerwehren, ob nun in Leibi, Strass, Oberfahlheim und Unterfahlheim. Ein mögliches Sparpotenzial sieht Winkler, wenn Aufgaben aufgeteilt würden. Dann wäre zum Beispiel ein Ortsteil für die Wasserrettung zuständig, ein anderer für technische Hilfeleistung. Ein weiteres Anliegen der Feuerwehrleute war die Vergrößerung der Nersinger Feuerwehrwache. Das 1975 erbaute Haus ist zuletzt 1990 erweitert worden. "Das war aber viel zu wenig", sagte Ludwig Mayer stellvertretend für seine Kollegen. Mayer ist seit mehr als 40 Jahren im aktiven Dienst und bemängelte, dass "bis heute keine Dusche vorhanden ist". Für die Wartung der Atemschutzgeräte fehle ein geeigneter Raum. Ebenso fehle eine Abgassaugvorrichtung für die Fahrzeuge. Die Inspektion und der technische Prüfdienst hätten auch die beengten Verhältnisse in der Wache bemängelt und an mehreren Stellen Nachrüstungsbedarf gesehen. Erich Winkler jedoch machte den Wehrleuten kaum Hoffnung: "Die angespannte Finanzlage lässt auf absehbare Zeit keine Baumaßnahmen zu." Durchweg positiv fiel hingegen der Jahresrückblick aus. Mit 79 Einsätzen, so vermeldete es Kommandant Stefan Hilble, sei 2006 ein überdurchschnittlich aktives Jahr gewesen. 11 Brandeinsätze, 15 Sicherheitswachen und 48 technische Hilfeleistungen wurden gezählt. Es seien nicht nur Brände gelöscht, sondern auch überflutete Keller ausgepumpt und häufig Schulwege gesichert worden. Das Geschäftsjahr wurde mit einem Plus von 800 Euro abgeschlossen. Vorstand Jürgen Meinl berichtete überdies von einer vielseitigen Jugendarbeit. Mit zwei Neuzugängen hat die Nachwuchsabteilung nun neun Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, bei den Aktiven sind es 38. Dass trotz Übungen und Einsätzen der Spaß nicht zu kurz kommt, dafür sorgte ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm. Auch standen Ehrungen an: Für 25 aktive Feuerwehrjahre wurden Josef Wiesent, Siegfried Färber, Eberhard Holzhey, Bernhard Walk und Martin Huber ausgezeichnet.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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