24.03.2007

Themen bei der Kommandantenversammlung

Digitalfunk und die Integrierte Leitstelle sind die wichtigsten Themen für die Feuerwehren Von Luzia Riedhammer Kellmünz Die Feuerwehren im Landkreis sind im Umbruch. Das wurde den 77 Kommandanten bei ihrer Dienst- und Verbandsversammlung in Kellmünz deutlich. Die Einführung des Digitalfunks ist dabei nur ein Schlagwort. Auch die geplanten Neuerungen im Bayerischen Feuerwehrgesetz sorgen für Diskussionen unter den Verantwortlichen. Eindeutig ist die Meinung von Kreisbrandrat Alfred Raible zum Thema Zweckverbände: Diesem Vorhaben stehen wir kritisch gegenüber. Allein einen freiwilligen Zusammenschluss mehrerer örtlicher Feuerwehren halte er für sinnvoll. Die Abzeichen und Orden an den traditionellen blauen Uniformen der Feuerwehr-Kommandaten aus dem Landkreis blitzten um die Wette. Doch allen ist klar: die Wehren müssen sich rüsten für die Zukunft. Das weiß auch Landrat Erich-Josef Geßner: Wer unter Gefahren für andere Menschen einsteht, der hat auch Anspruch auf eine moderne und zuverlässige technische Ausrüstung. Er bezeichnete die Feuerwehren als wesentliche Eckpfeiler der Sicherheit und dankte den Ehrenamtlichen für deren großartige, nimmermüde Einsatzbereitschaft. Unsere Gesellschaft hätte ein anderes Gesicht, gäbe es sie nicht, betonte der Landrat. Konkrete Hilfe der Politik Er berichtete auch von der konkreten Hilfe seitens der Politik: So beschaffte der Landkreis für Illertissen zehn Atemluftflaschen. Auch Antriebsaggregate für Sandsackfüllanlagen für über 13 000 Euro wurden angeschafft. Unterstützung in Höhe von jeweils über 40 000 Euro erhielten Pfaffenhofen und Elchingen für ihre neuen Fahrzeuge. Geßner versprach auch Leistungen für das laufende Jahr: neue Chemieschutzanzüge stehen ebenso auf der Beschaffungsliste wie neue Feuerwehrfahrzeuge. So darf sich Altenstadt über einen Zuschuss in Höhe von 48 000 Euro freuen. Erich-Josef Geßner lobte die Arbeit Alfred Raibles: Die Belange der Feuerwehren sind bei Ihnen in besten Händen. Die Zusammenarbeit mit Ihnen macht Spaß. Raible wusste diese Rückendeckung zu schätzen: Die Unterstützung, die ich in der letzten Woche von Ihnen erhalten habe, hat mir gut getan. Auch die Grußworte von Wolfgang Huber, Bürgermeister von Kellmünz, und von Franz Clemens Brechtel, Vertreter des Bayerischen Gemeindetags, würdigten das ehrenamtliche Engagement und die Arbeit Raibles sowie aller Feuerwehraktiven im Kreis. Alfred Raible stellte die anstehenden Neuerungen in den Mittelpunkt seiner Rede. Aber er zog auch Bilanz des vergangenen Jahres. Positiv betonte er, sei es gewesen, sowohl für das Land als auch die Feuerwehren im Speziellen. Keine großen Katastrophen hätten das Jahr im Landkreis überschattet. Aber er sprach auch von der Zukunft, seinen Vorhaben für 2007 und darüberhinaus. Zum Beispiel vom Digitalfunk. 2010, so der derzeitige Stand, solle diese unendliche Geschichte, wie Raible die Verzögerungen bei der Einführung nannte, zu Ende sein. In drei Jahren solle der Digitalfunk flächendeckend in Deutschland verfügbar sein. Zurückhaltend jedoch zeigte er sich bei konkreten Maßnahmen. Übereifriges Pläneschmieden zum jetzigen Zeitpunkt halte er für verfrüht und eine Arbeit für den Papierkorb. Der Kreisbrandrat bekräftige weiterhin seine Ablehnung der Entscheidung, die Integrierte Leitstelle (ILS), bei der zukünftig alle Notrufe zentral eingehen werden, beim Roten Kreuz in Krumbach anzusiedeln. Aus meiner Sicht sprachen alle fachlichen Gründe für die Feuerwehr Neu-Ulm. Dennoch: Über die Organisation des neuen Alarmierungssystems, das mit der Inbetriebnahme der ILS zum Einsatz kommt - also frühestens 2009 - werden die Verantwortlichen bereits jetzt informiert. Die Änderungen im Bayerischen Feuerwehrgesetz (siehe Wortweiser) beurteilte Raible überwiegend positiv. Als Bestandgarantie für die kleinen Feuerwehren bezeichnete er den Passus, dass jeder mögliche Einsatzort innerhalb von zehn Minuten zu erreichen sein soll. Kritik jedoch beim Thema Zweckverbände. Die Einhaltung der zehnminütigen Hilfsfrist sei bei einem ortsübergreifenden Zusammenschluss nicht möglich, betonte Raible. Denkbar sei eine Zusammenarbeit allein auf freiwilliger Basis. Dies sei vor allem bei der gemeinsamen Beschaffung und Nutzung von Sonderfahrzeugen sinnvoll. Zum Schluss zog Raible ein persönliches Fazit seiner sechsjährigen Amtszeit: Es war nicht immer einfach, so Raible. Aber er betonte: Für mich steht immer das Wohl der Feuerwehr, der Kommune und damit das Wohl unserer Mitbürger im Vordergrund.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
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