23.03.2007

Zehn Minuten zum Einsatzort

RETTUNGSDIENSTE Kreisbrandrat Alfred Raible hat auf der Kommandantendienstversammlung, bei der er wiedergewählt wurde, vor einer Privatisierung der Feuerwehren gewarnt. PATRICK FAUSS KREIS NEU-ULM Einen deutlichen Anstieg der Einsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr hat Kreisbrandrat Alfred Raible am Mittwoch bei der Kommandantendienstversammlung in Bräuhaus in Kellmünz vermeldet. Von 4266 Einsätzen im Jahr 2005 seien die Einsatzzahlen im vergangenen Jahr auf 5546 gestiegen. Grund sei unter anderem die Vogelgrippe, die zusätzliche Einsätze gefordert habe. Der Personalstand der 71 Freiwilligen Feuerwehren und 7 Werksfeuerwehren im Landkreis belaufe sich auf 3388 Aktive. 249 davon seien Frauen. Um die Alarmsicherheit während des Tages sicher zu stellen, forderte Raible, den Anteil nicht berufstätiger Frauen in den freiwilligen Feuerwehren zu erhöhen. Raible kritisierte eine Regelung, nachdem Werksfeuerwehren künftig im Rahmen öffentlichrechtlicher Verträge auch Aufgaben außerhalb der Betriebe wahrnehmen dürfen. "Die Übertragung von Aufgaben des Brandschutzes an eine Werksfeuerwehr, für die die öffentliche Feuerwehr zuständig ist, birgt die Gefahr, dass der Privatisierung der Feuerwehr Tür und Tor geöffnet ist." Raible forderte auch, die Richtlinien für Zuschüsse zu überarbeiten. So sollten bei den Fahrzeugen die Sätze um 25 bis 30 Prozent erhöht werden. Bei Gerätehäusern sollte die Pauschale für Stellplätze bei Gerätehausbauten erhöht werden, sagte er. Begrüßt hat Raible die künftige Regelung, wonach die gemeindliche Feuerwehr nur noch zehn Minuten bis zu ihrem Einsatzort brauchen soll. Die Regelung sei eine Bestandsgarantie für kleine Feuerwehren. Rechtsansprüche gegen die Feuerwehr, falls die Frist nicht eingehalten werden kann, ließen sich daraus nicht ableiten.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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