05.03.2007

Weißenhorn: Jahresversammlung

Erster Einsatz am Neujahrstag Weißenhorner Feuerwehr zieht bei Jahresversammlung Bilanz - Berchtenbreiter Ehrenmitglied Weißenhorn (sps). Weißenhorns Bürgermeister Dr. Wolfgang Fendt war sichtlich beeindruckt von den Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr, die in Bild, Film und Ton bei der Jahreshauptversammlung eindrucksvoll dargestellt wurden. Seit 1981, zeigt die Statistik, geht die Linie der Einsätze kontinuierlich nach oben, mit zum Teil heftigen Ausschlägen. Und Fendt versprach dankend: "Wir müssen zwar den Kurs der Sparsamkeit fortsetzen, aber wir fangen damit nicht bei der Feuerwehr an." Das trug ihm großen Beifall ein. 1981 zählte die Wehr noch 239 Einsätze, im Vorjahr waren es 446. Höhepunkte der Kurve waren 1989 mit 512 Einsätzen und 1998 mit 505. Die erste von den 446 Alarmierungen im Jahr 2006 war schon in der Neujahrsnacht. Das neue Jahr war noch keine Stunde alt, als die Wehr ins Museum ausrücken musste, denn eine Feuerwerksrakete hatte ein Fenster durchschlagen. Schnelle Hilfe konnte größeren Schaden verhindern. Die Wehr wurde 31- mal zu Bränden gerufen, 158-mal zu technischen Hilfeleistungen. Horst Baier, der Schriftführer, hatte eine Power Point Show zusammengestellt, in der vor allem die schrecklichen Bilder von Einsätzen bei Verkehrsunfällen nachhaltig waren. Fahrt nach Südtirol Dr. Fendt erlebte auch, wie Kameradschaft gepflegt wird. Dabei war hervorzuheben, dass nach zehn Jahren der Enthaltsamkeit die Feuerwehr aus dem Südtiroler Landkreispatenort Prad wieder nach Weißenhorn kam. Das tolle Fest soll heuer mit einem Gegenbesuch fortgesetzt werden. Kameradschaft wird aber auch schon bei der Jugendfeuerwehr gepflegt Jugendwart Jürgen Kunze berichtete, dass ein Ausflug zur Kaiserslauterner Berufswehr Höhepunkt des Jahres für die jungen Leute war, die tüchtig ihrer Ausbildung nachkommen. Kunze "Beim Tag der offenen Tür für die Schulklassen wollen alle Feuerwehrmann werden." Aber der Erfolg dieser Werbung war im Vorjahr nicht beachtlich: Nur Michael Luppold blieb dem Vorhaben treu. Vier Jugendliche wurden in den aktiven Dienst übernommen und durch Handschlag von Bürgermeister und Kommandant verpflichtet. Die Feuerwehr, so erfuhr der Bürgermeister, hält nicht nur die Hand auf. Kassierer Karl Walter Simmendinger konnte darstellen, dass insgesamt 17 300 Euro von den Mitgliedern selbst aufgebracht wurden, um Ausrüstung zu verbessern, Kameradschaft zu pflegen und die Jugend zu fördern. Ihm bescheinigte Paul Silberbaur als Kassenprüfer "uneingeschränkt" die Geschäfte ordentlich geführt zu haben. So konnte Altbürgermeister Heinz Berchtenbreiter die Entlastung des Vorstands einleiten, die einstimmig erfolgte. Satzung geändert Ebenso einstimmig wurde auch die Satzung, die seit 1984 besteht, auf einen modernen Stand gebracht. Kommandant Wilhelm Schneider erläuterte den Jahresbericht in Einzelheiten. 73 Aktive nehmen ziemlich regelmäßig an den Übungen teil. Er bedauerte, wie später auch Kreisbrandrat Alfred Raible, dass das Interesse bei der Jugend nicht mehr zu wecken war. Raible wies auf die Notwendigkeit hin, dass sich auch Frauen bei der Wehr einbringen. Denn tagsüber sind viele Wehrmänner außerhalb im Beruf und können so nicht eingesetzt werden. Schriftführer Horst Baier wurde einstimmig wieder in das Amt gewählt. Zu Vertrauensleuten bestimmten die Aktiven Klaus Kühner und Johannes Hubel, Kassenprüfer bleiben Paul Silberbaur und Fritz Müller. Vorstand Walter Bestle schloss die Tagesordnung mit einem vielseitigen Dank an die Wehrleute selbst und an alle, die in irgendeiner Form geholfen haben, die Wehr tüchtig zu halten. Kreisbrandrat Raible bezeichnete die Wehr als "sehr gut ausgerüstet" und ihr Gerät als "hervorragend gewartet". Im neuen bayerischen Feuerwehrgesetz wird die Frist von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort auf zehn Minuten festgesetzt, aber nicht so zwingend, dass nicht alle denkbaren Überraschungen ausgeschlossen werden, so das Regressansprüche nicht ableitbar seien. Die Erhöhung des Dienstalters auf 63 bringt seiner Ansicht nach nicht viel: "Wichtiger sind Nachwuchs und der Eintritt von Frauen, die in Bayern gerade einmal sieben Prozent der Wehrkräfte ausmachen." Werbung für "Red Card" Er warb für die "Red Card", mit der Feuerwehrleute preisgünstig einkaufen können sollen. Freilich müssen die Kommandanten vorher Geschäfte ausmachen, die dazu bereit sind.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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