20.01.2007

Landkreis Neu-Ulm: Nur leichte Schäden nach schwerem Sturm

Bild: FF Illertissen
Nur leichte Schäden nach schwerem Sturm Orkan "Kyrill": Landkreis Neu-Ulm kommt mit einem blauen Auge davon - Zahlreiche Bäume umgeknickt Neu-Ulm (kr/wk). Mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davongekommen ist der Landkreis Neu-Ulm in Sachen "Kyrill": Nach übereinstimmenden Aussagen von Feuerwehr und Polizei hat der schwere Sturm nur leichte Schäden verursacht. Das größte Problem waren Bäume, die auf Straßen fielen. Die Feuerwehren im Landkreis waren jedoch vorbereitet und konnten diese Hindernisse rasch beseitigen, so dass sie mit ganz wenigen Ausnahmen kein Unheil anrichten konnten. Von Verletzten war der Polizei gestern nichts bekannt. Offenbar haben die Bürger die im Vorfeld von Orkan "Kyrill" gemachten Ratschläge beherzigt, nicht vor die Haustür zu gehen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Auf den Straßen war am Donnerstagnachmittag und -abend das Verkehrsaufkommen deutlich geringer als sonst. Alle Hände voll zu tun hatten jedoch Feuerwehr und Polizei. Kreisbrandrat Alfred Raible sprach gestern von zirka 100 Einsätzen im Kreisgebiet, die gegen 14 Uhr begannen und "überraschenderweise" kurz nach 22 Uhr beendet waren. Raible sagte, er hätte befürchtet, dass die Helfer auch noch am Freitagmorgen auf Trab gehalten würden. "Aber es war sehr ruhig. Gott sei Dank." In den allermeisten Fällen mussten die Feuerwehren auf Straßen gestürzte Bäume beseitigen oder umgewehte Bauzäune und Werbetafeln wieder aufrichten. Wegen eines auf der Fahrbahn liegenden Baums musste die B 28 zwischen Senden und Neu-Ulm gesperrt werden. Aus dem gleichen Grund wurde auch für die Straße zwischen Weißenhorn und Oberhausen ein Fahrverbot erlassen. Dort hatte sich kurz vor 21 Uhr ein Unfall ereignet, bei dem ein Auto auf einen entwurzelten Stamm gefahren war. Nach Angaben der Weißenhorner Polizei blieb es bei Sachschaden. Gesperrt war auch die so genannte Bellenberger "Steige", die Straße von Ritzisried nach Kettershausen sowie die Verbindung von Kellmünz nach Babenhausen. Die Neu-Ulmer Feuerwehr musste zu 22 Einsätzen ausrücken, ebenfalls um Bäume zu beseitigen und Schilder und Bauzäune aufzurichten. Der Neu-Ulmer Polizei wurden keine allzu außergewöhnlichen Vorfälle gemeldet. Lediglich eine Dachrinne und die Blechabdeckung eines Kamins drohten abzureißen. Das Café Nicole im Sendener Stadtpark blieb gestern vorsichtshalber geschlossen. Grund: Der Orkan hatte einige 25 Meter hohen Tannen oberhalb des Lokals in bedrohliche Schieflage gebracht. Die gefährdeten Bäume stehen auf Privatgrund, daher muss zunächst der Eigentümer entscheiden, ob sie beseitigt werden. Flachdach gesichert In der Danziger Straße im Handelszentrum Senden-Nord mussten die Einsatzkräfte ein Flachdach befestigen. Auf zirka 20 Meter Länge hatten Böen die aus Verbundmaterial bestehenden Platten angehoben, die davon zu fliegen drohten. Ähnliche Schwierigkeiten bereitete das Dach eines Gartenmarktes in der Berliner Straße. Auch dort wie an anderen Einsatzstellen in Senden mussten Dachplatten und -ziegel gesichert und befestigt werden. Im Schmutterweg hing eine vom Sturm gefällte Tanne in einer Stromleitung, ohne sie aber zu durchtrennen. An der Hauptschule wurde ein Fenster durch einen umherfliegenden Gegenstand zertrümmert. Am Freitagvormittag mussten die Einsatzkräfte einen Baum, der auf einem Radweg in Höhe des Scharfen Ecks lag, beseitigen. Insgesamt waren 34 Kräfte der Feuerwehr Senden und Wullenstetten im Einsatz. In der Wallfahrtsstätte Marienfried entging die Fatima-Grotte nur um Haaresbreite einer mutmaßlich schweren Beschädigung. Eine etwa 25 Meter hohe Buche stürzte knapp neben die Gedenkkapelle. Für Verwalter Helmut Gass ist klar: "Als ob die Gottesmutter selbst ihre schützende Hand darüber gehalten hat." Alles in allem sind sich Feuerwehr und Polizei einig: "Wir sind wieder einmal mit einem blauen Auge davongekommen."
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
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