01.06.2019

Au: Gasaustritt

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Hoch explosiv ist das Luft-Gas-Gemisch gewesen – und damit die gesamte Situation am Samstagnachmittag in der Auer Dorfstraße. Aber der Feuerwehr gelang es, die Lage in den Griff zu bekommen, wenngleich die Arbeiten nahezu drei Stunden andauerten. Was war geschehen? Gegen 14 Uhr war ein Mann während der Abbrucharbeiten an einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen – gegenüber der Abzweigung Auslaufwerkstraße – damit beschäftigt, eine Gas-Therme auszubauen. Dabei, so war von den Einsatzkräften zu erfahren, sägte er eine Rohrleitung an, die glücklicherweise aus Kupfer bestand und somit nicht funkenreißend war. Sofort strömte aus dem Leck in der Leitung Propangas aus. Der Mann verließ seinen Arbeitsplatz im ersten Stock des Hauses und alarmierte die Feuerwehr. Diese rückte mit zahlreichen Kräften aus Au und Illertissen sowie mit einer Erkunder-Einheit aus Neu-Ulm an. Aber auch ohne deren genaue Messungen war der Gasgeruch schon auf der Straße deutlich zu verspüren. Sie wurde abgesperrt, während sich bereits erste Einsatzkräfte unter Atemschutz in das Haus begaben. Draußen überlegten Einsatzleitung und Polizei, ob die Häuser in der Umgebung evakuiert werden müssten. Schließlich explodierte erst vor wenigen Wochen ein Wohnhaus in der Allgäuer Gemeinde Rettenbach. Auch hier war ausströmendes Flüssiggas die Ursache gewesen. Den Feuerwehrleuten im Haus gelang es jedoch bald, einen Absperrhahn zu schließen. Somit war die Zuleitung blockiert, die von einem unterirdischen Tank vor dem Haus ins Gebäude führte. Das Gas, das sich im oberen Stockwerk in hoher Konzentration verteilt hatte, verflüchtigte sich zum Teil durch die geöffneten Fenster ins Freie, wo ein leichter Wind dafür sorgte, dass sich das Gas-Luft-Gemisch draußen rasch verdünnte. Dennoch sammelten sich größere Mengen Gas im Keller an – weil Flüssiggas schwerer ist als Luft. Nun galt es, zwei Probleme zu bewältigen: Zum einen musste das Gasgemisch aus dem Keller abgesaugt werden. Und zum anderen musste der unterirdische Tank gesucht werden, was wegen des vor dem Haus abgelagerten Bauschutts nicht einfach war. Die Feuerwehrleute fanden heraus, dass der Tank vermutlich in der ehemaligen Jauchegrube vor dem Gebäude eingebaut sei. Deshalb plante man, den darüber liegenden Schutthaufen von Hand abzutragen, um jegliche Funkengefahr auszuschließen. Inzwischen waren aber auch die Absaugarbeiten aus dem Keller so weit fortgeschritten, dass man den Bauschutt vorsichtig mit einem Bagger beseitigen konnte. Die Erkunder-Fachleute hatten durch ihre Messungen bestätigt, dass im Freien keine Explosionsgefahr mehr bestand. Nun wurde der Deckel des Gastanks freigelegt und abgedichtet. Die gesamten Arbeiten hatten sich fast drei Stunden lang hingezogen. Die 45 Feuerwehrleute konnten also erst gegen 17 Uhr wieder abrücken. Der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) war während des gesamten Einsatzes ebenso wie eine Polizeistreife vor Ort. Verletzte gab es erfreulicherweise nicht. Text und Bilder: wis Video und Bildergalerie siehe www.illertisser-zeitung.de
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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