24.01.2019

Buch: Kinderfeuerwehr wird gegründet

In Kinderfeuerwehren sollen die Kleinen spielerisch lernen, wie sie sich in Notfällen verhalten. In Buch gibt es bald eine solche Gruppe, in Illertissen zieht deren Leiter erste Bilanz. Von Franziska Wolfinger Einen Notruf richtig abzusetzen bereitet auch manchen Erwachsenen Schwierigkeiten. Schließlich darf man keine wichtigen Informationen vergessen, trotz großer Aufregung, wenn sich jemand schwer verletzt hat. Wie so ein Notruf richtig ablaufen sollte und einiges mehr lernen Kinder in einer Kinderfeuerwehr. Im Landkreis Neu-Ulm gibt es davon schon einige, zum Beispiel in Vöhringen oder Bellenberg. Ab diesem Freitag soll es auch in Buch in eine solche Gruppe geben. Seit einem Jahr gibt es die Illertisser Feuerdrachen In Illertissen sind die „Feuerdrachen“ seit fast einem Jahr aktiv. Deren Betreuer Martin Träger zieht erste Bilanz: „Der Zuspruch ist nach wie vor groß.“ Insgesamt 37 Buben und Mädchen sind fest angemeldet und kommen zu den monatlich stattfindenden Treffen. Dabei kämen bei weitem nicht nur Kinder, deren Eltern ohnehin schon bei der Feuerwehr aktiv sind, sagt Träger. Etwa 60 Prozent der Buben und Mädchen kommen aus Familien, die bisher keinen Kontakt zur Feuerwehr hatten. Ob sich die Nachwuchsarbeit mit den Feuerdrachen in Illertissen auszahlt, kann Träger noch nicht sagen. Ziel der Kinderfeuerwehren ist, die Buben und Mädchen früh für dieses Ehrenamt zu begeistern. Mit zwölf Jahren sollen sie dann in die Jugendfeuerwehr übertreten. „Wenn am Ende fünf oder sechs bei der Jugend landen, dann hat sich die ganze Sache schon gelohnt“, sagt Träger. Ob das funktioniert, wird sich noch zeigen. Die meisten Kinder sind noch nicht so alt. Bisher sei erst ein Mädchen aus der Kindergruppe zwölf geworden. Sie werde sich nun entscheiden müssen, ob es für sie bei der Illertisser Feuerwehr weiter geht, sagt Träger. Auch in Buch verfolgt man das Ziel, die Kinder langfristig als Mitglieder für die Jugendfeuerwehr zu gewinnen. In die dürfen Buben und Mädchen in Deutschland erst ab zwölf Jahren eintreten. Das sei sehr spät, findet Andrea Knaus. Die Kinderpflegerin ist seit 31 bei der Feuerwehr, hat lange die Jugendgruppe geleitet und wird sich nun um die Kleinen kümmern. Knaus sagt: „Mit zwölf haben die Kinder oft schon so viele Hobbys, Sport oder Musik, dass sie kaum Zeit für etwas Neues haben.“ Bei der Kinderfeuerwehr sollen die Buben und Mädchen auch erfahren, dass anderen zu helfen etwas selbstverständliches sei, so Knaus. Es stehen Spiele und Geschichten, gemeinsames Kochen und Backen, Basteln und Werken oder auch Singen auf dem Programm. Neben alledem sollen den Kindern auch feuerwehr-typische Themen näher gebracht werden. Beispielsweise Verkehrserziehung, Umweltschutz oder auch leichtere Erste-Hilfe-Maßnahmen, wie das Anlegen von Verbänden und Pflastern oder die stabile Seitenlage. Die Feuerdrachen in Illertissen haben das schon geübt und sich dabei ganz gut geschlagen, sagt Martin Träger. „Die kriegen das auch in dem Alter schon ganz gut hin, auch wenn der „Patient“ größer und älter ist, als sie selbst.“ Und schließlich wird auch das Absetzen eines Notrufs bei den Kinderfeuerwehren geübt. Wichtig dabei sind übrigens die fünf W: Wo? Was? Wie viele Verletzte? Wer meldet den Notfall und, was am häufigsten vergessen wird, Warten auf etwaig Rückfragen der Rettungsleitstelle. Die passionierte Feuerwehrfrau Andrea Knaus ist überzeugt, dass die Buben und Mädchen in der Kinderfeuerwehr viele sinnvolle Dinge lernen. Aber sie sagt auch: „An oberster Stelle steht immer, dass die Kinder Spaß dabei haben.“ In Buch sollen die Treffen jeden zweiten Mittwochnachmittag stattfinden. Mitmachen können Buben und Mädchen ab acht Jahren.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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