08.01.2007
Senden: Mann von Zug erfasst
Mann wird von Zug erfasst und getötet
Unglück auf unbeschranktem Bahnübergang in Senden
Senden (kr).
In Senden ist am Abend des Dreikönigstages ein Mann von einem Zug erfasst und getötet worden. Das Unglück ereignete sich auf einem unbeschrankten Fußgängersübergang. Bislang steht weder der genaue Hergang des Unfalls noch die Identität des Toten fest.
Nach Polizeiangaben wurde der unbekannte Mann kurz vor 21 Uhr vom Regionalexpress Oberstdorf - Ulm erfasst. Offenbar befand er sich auf dem unbeschrankten Gleisübergang, der die Robert-Bosch- mit der Haydnstraße verbindet. Der Lokführer leitete nach Angaben der Bundespolizei zwar sofort eine Notbremsung ein, konnte allerdings nicht verhindern, dass der Unbekannte von dem zirka 135 Stundenkilometer schnellen Zug erfasst wurde. Wie ein Sprecher der Bundespolizei gestern sagte, war der Mann auf der Stelle tot.
Identität unklar
Bislang weiß die Polizei noch nicht, um wen es sich bei dem Toten handelt. Der Mann war zwischen 60 und 70 Jahre alt, etwa 1,60 bis 1,65 Meter groß und hatte vermutlich graue Haare. Er trug ein dunkelgrünes Hemd mit kariertem Goldmuster, einen braunen Wollpullover, eine dunkelblaue Jogginghose mit vier weißen Streifen an der Seite sowie einen dunkelgrünen Filzhut mit Krempe und doppelter Kordel.
Auffällig war, dass der Mann notdürftig reparierte dunkelbraune Sandalen trug. Hinweise auf die Identität des Getöteten nimmt die Polizei in Weißenhorn unter der Telefonnummer (07309) 9655-0 entgegen.
Bisher steht ebenfalls noch nicht zweifelsfrei fest, ob es sich um einen Unfall handelt oder ob der Mann sich selbst das Leben nehmen wollte. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte allerdings, dass nach Lage der Dinge von einem Suizid ausgegangen werde.
Gaffer behindern Polizeiarbeit
Wegen des Unglücks wurde die Illertalbahn bis kurz nach ein Uhr am Sonntag komplett gesperrt. An der Unglücksstelle, die zur Bergung des Toten und zur Spurensicherung von der Feuerwehr ausgeleuchtet wurde, spielten sich nach Angaben der Bundespolizei einige unschöne Szenen mit Gaffern ab. Gegen zwei besonders aufdringliche Schaulustige verhängte die Polizei sogar Platzverweise.
Wie Bürgermeister Kurt Baiker gestern auf Anfrage erklärte, will die Bahn noch in diesem Jahr diesen unsicheren Übergang schließen, obwohl sich dort in der jüngeren Vergangenheit keine schweren Unfälle ereignet haben. Der Bürgermeister will sich schon heute mit der Bahn in Verbindung setzen.
Kontroverse Debatte
Die Schließung des Überganges werde in der Bevölkerung sehr kontrovers diskutiert. Weil es sich um eine wichtige Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zu den Geschäften im Sendener Norden handelt, müsse eine Unter- oder Überführung gebaut werden, erklärte Baiker weiter.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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