26.09.2016

50 Jahre JF Illertissen - Bericht in der IZ

Bild: Ralph PatscheiderEhemalige Jugendwarte FF Illertissen
Rückblick auf eine beachtliche Erfolgsgeschichte Jubiläum - Vor 50 Jahren wurde die Illertisser Jugendfeuerwehr gegründet - als eine der ersten in Bayern Von Armin Schmid Illertissen Dem "Mythos Jugendfeuerwehr" nachspüren und ihn erlebbar machen, war das Ziel, das der Jugendwart der Illertisser Wehr, Martin Träger, beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen in der Historischen Schranne den vielen Festgästen nahebringen wollte. Dass dieses Vorhaben gelungen ist, ließ sich immer wieder an anhaltendem Beifall der Gäste sehen und hören. "Junge Menschen erwartet in der Jugendfeuerwehr eine perfekte Mischung aus Neuem erlernen, mit Technik umgehen, Kameradschaft und Freundschaft erleben und einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen", sagte der stellvertretende Landesjugendwart Andreas Land. Im Jahr 1964 und damit nur zwei Jahre vor der Illertisser Jugendfeuerwehr wurde die Deutsche Jugendfeuerwehr in Berlin gegründet. Seither ist die Anzahl der Jugendfeuerwehren in Bayern auf rund 5000 angewachsen. 1966 wurde das Gesetz über das Löschwesen dahingehend geändert, dass Jugendliche als Anwärter nach vollendetem 14. Lebensjahr der Freiwilligen Feuerwehr angehören dürfen. Dies war der Anlass, in Illertissen eine Jugendorganisation zu gründen. "Illertissen hat damit eine der ältesten Jugendgruppen Bayerns, die nach Einführung dieser Regelung ins Leben gerufen wurden", betonte der stellvertretende Landesjugendwart. In Illertissen habe man schon vor 50 Jahren erkannt, dass die Feuerwehren ohne Jugendorganisation irgendwann keinen Nachwuchs mehr haben werden. "Warte nicht, bis es zu spät ist", erklärte Kreisbrandrat Bernhard Schmidt und stellte den demografischen Wandel in den Vordergrund. Man dürfe sich um Nachwuchs nicht erst kümmern, wenn er bereits fehlt, sondern vielmehr dann, solange man noch genügend hat. Deshalb habe man in Illertissen vor fünf Jahrzehnten bereits vorausschauend und fürsorglich gehandelt. Letztlich werde die Nachwuchsrekrutierung nicht leichter. Laut Prognosen werde der Anteil der unter 18-Jährigen im Jahr 2060 auf einen Anteil von weniger als 14 Prozent des Bevölkerungsanteils zurückgehen. 1966 lag der Anteil bei 27 Prozent. Dies sei ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Personenanteil, der in Jugendgruppen eintreten kann, deutlich zurückgeht. Damit geht nach Ansicht des Kreisbrandrats einher, dass eine stetige Vermehrung der Feuerwehraufgaben stattgefunden habe. Der Verkehr habe exorbitant zugenommen, die Wirtschaft wächst beständig, die Anforderungen an die Arbeitnehmer haben zugenommen, genauso wie die Erwartungshaltung der Menschen und die Gefahren des täglichen Lebens. Dies bedeute für die Feuerwehren mehr Einsätze, umfangreichere Ausstattung, steigende Aufgaben und höhere Anforderungen an die Ausbildung. Dass der Gesetzgeber das Mindesteintrittsalter für Feuerwehranwärter von 16 auf 14 und zwölf Jahre gesenkt hat, sei der richtige Weg gewesen. Bernhard Schmidt geht davon aus, dass mit der Novellierung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes künftig auch die Einrichtung einer Kinderfeuerwehr möglich sein wird. "Durch die herausragende Jugendarbeit werden wir auch künftig eine starke Jugendfeuerwehr in Illertissen haben", fügte Bürgermeister Jürgen Eisen an. Bundestagsabgeordneter Karl-Heinz Brunner hob hervor, dass die Jugendfeuerwehr Illertissen nun schon in der zweiten Generation bestehe und als eine der ersten auch Frauen aufgenommen habe. Dies sei eine starke Leistung. Der Vorsitzende des Illertisser Feuerwehrvereins, Klaus Butterhof, bekräftigte, dass die Jugendarbeit seit Gründung reichliche Früchte trägt. So kommen mehr als 90 Prozent der aktiven Feuerwehrmitglieder aus der eigenen Jugendorganisation. Dieses Bemühen um eine fundierte Ausbildung, Spaß und Kameradschaft sei über fünf Jahrzehnte hinweg eine beachtliche Erfolgsgeschichte geworden.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
Illertissen
zurück