27.07.2016

Illerberg: Neues Gerätehaus - Vorschau

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Als einen "Meilenstein für die Zukunft unserer Wehr" sieht Georg Thalhofer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Illerberg-Thal, das neue Gerätehaus, das am Wochenende seiner Bestimmung übergeben wird. Seit acht Jahren, so berichtet der Kommandant, wurden Überlegungen angestellt, ob und wie das bisherige Gerätehaus am Oberen Kellerbergweg den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden könnte. Jedoch wurde bald klar, dass die gemeindliche Pflichtaufgabe, den Schutz für die Bevölkerung sicherzustellen, am alten Standort nicht erfüllt werden konnte. Es waren keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten gegeben, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Diese bestehen laut Bayerischem Feuerwehrgesetz darin, dass jede Gemeinde ihre Feuerwehr so auszurüsten hat, dass diese nach Eingang eines Notrufes jede Einsatzstelle an einer öffentlichen Straße im Gemeindebereich innerhalb von zehn Minuten mit einem ausreichend besetzten Löschfahrzeug erreichen kann. Wer in den vergangenen Jahren eine Übung der Feuerwehr Illerberg-Thal beobachtet hat, weiß, dass diese Voraussetzung insbesondere auch unter Berücksichtigung der Unfallverhütungsvorschriften nur noch in eingeschränktem Maße erfüllt werden konnte, ganz abgesehen davon, dass sich die Aufgaben einer zeitgemäßen Feuerwehr nicht nur in der Art, sondern auch in der Anzahl ständig vermehren. Dass die Bürger einen Anspruch auf qualifizierte Hilfe haben, ist selbstverständlich. Dieser wird aber oft auch massiv eingefordert, wie ein kleines Beispiel zeigt: Selbst bei großen Unwetterlagen, wenn sämtliche Feuerwehren vollauf beschäftigt sind, häufen sich die Anrufe bei der Leitstelle mit der Frage, wo denn nun die Feuerwehr bleibt, auch wenn man nur ein paar Zentimeter Wasser im Keller hat. Und dabei werden die allermeisten Einsätze in Bayern von den 320000 Aktiven der 7700 Freiwilligen Feuerwehren ehrenamtlich abgearbeitet; die sieben Berufsfeuerwehren können nur einen kleinen Bruchteil erledigen. In Illerberg sind nun dank der vorausschauenden Planung der Stadt Vöhringen und des ehrenamtlichen Engagements der Feuerwehrleute alle Voraussetzungen gegeben, dass auch in Zukunft der Schutz und die Sicherheit für die Bürgerschaft gewährleistet werden können. Eine Fahrzeughalle mit drei normgerechten Stellplätzen, die für theoretische und praktische Ausbildung sowie die Jugendarbeit erforderlichen Räume, ein Büroraum für die ständig wachsende Verwaltungsarbeit, ein Fitnessraum für den Dienstsport sowie zeitgemäße Umkleide- und Sanitäreinrichtungen und weitere Nebenräume stehen nun zur Verfügung. Als weiterer Nutzer zieht im neuen Gerätehaus der Fotoclub Illerberg ein, der schon bisher im alten Gerätehaus zu Gast war. Nun steht das neue Haus fertig da und die gesamte Bürgerschaft von Illerberg-Thal, für die das Haus gebaut ist, darf mit den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten, die es betreiben, die Eröffnung feiern. Dazu lädt die Feuerwehr Illerberg-Thal am kommenden Wochenende ein und darüber hinaus wirbt auch die erfreulich aktive Jugendgruppe um weitere Mitglieder. Bildtexte: Unweit der Autobahnausfahrt Vöhringen, nördlich der Autobahnmeisterei, steht das neue Gerätehaus der Feuerwehr Illerberg-Thal an der Weißenhorner Straße. Die neue Zufahrt trägt den Straßennamen "St.-Florian-Straße" Die starke Jugendgruppe der Feuerwehr Illerberg-Thal freut sich über das neue Gerätehaus und lädt alle Jugendlichen ab 12 Jahren ein, bei ihr mitzumachen. Hierzu wird am Eröffnungswochenende eine Werbeaktion veranstaltet. Diese Mannschaft sorgt auch im neuen Gerätehaus mit großem ehrenamtlichem Engagement dafür, dass die Pflichtaufgabe der Gemeinde - Sicherstellung von Brand- und Unfallschutz für die Bevölkerung - auch in Zukunft gewährleistet wird.   Festprogramm: Samstag, 30. Juli: 17 Uhr: Festakt (für geladene Gäste) im neuen Gerätehaus mit Segnung durch die Herren Stadtpfarrer Martin Straub und Jochen Teuffel; musikalische Umrahmung durch die Musikkapelle Illerberg-Thal Sonntag, 31. Juli: 10.30 Uhr: Festgottesdienst im neuen Feuerwehrhaus, zelebriert von Pater Ulrich Schrapp SDB, einem gebürtigen Thaler, Direktor des Marianums Buxheim; musikalische Gestaltung durch die Emershofer Stadelmusikanten 11.30 Uhr: Tag der Offenen Tür mit Mittagstisch (Rollbraten vom Holzkohlengrill u.v.a.), Fahrzeugschau und Jugendwerbeaktion 13.30 Uhr: Kaffee und Kuchen 17.00 Uhr: Vesper musikalische Umrahmung des Nachmittags durch die Trachtenkapelle Illerzell   Technische Daten zum neuen Gerätehaus der FF Illerberg-Thal: Bauherr: Stadt Vöhringen / Planer: Guido Schmölz, Vöhringen / Nutzer: Freiwillige Feuerwehr Illerberg-Thal / Kommandant Georg Thalhofer / Fotoclub Illerberg/Thal e.V. / Vorsitzender Hans Janitschka / Planungszeit: Oktober 2014 bis Mai 2015 / Bauzeit: Mai 2015 bis Juli 2016 / Eröffnung und Segnung: 30./31. Juli 2016 / Grundstück: 2500 m² / Nutzfläche: 675 m² / Stellplätze: 3 Stellplätze der Größe 3 nach DIN 14092 / Adresse: St.-Florian-Straße 1, 89269 Illerberg   Während der Bauvorbereitung hatte sich eine interessante Situation ergeben: Untersuchungen des Baugrundes im Frühjahr 2015 durch den Kreisarchäologen Richard Ambs unter tatkräftiger Mithilfe der Feuerwehrleute erbrachten insgesamt 154 wertvolle Funde, darunter eine Ofengrube zum Erz-Schmelzen, zahlreiche Keramikscherben, Brocken von Eisenschlacke und Holzkohlenreste, die eine Datierung auf das Hochmittelalter ermöglichten. Dazu erschien in der Illertisser Zeitung damals die nachstehende Glosse: Jetzt hand se z'Dissa so schea s'Hondertfuchzgjährige von dr Fuierwehr gfeirat und drzua hats ghoißa, se häbat de ältescht Fuierwehr em ganza Landkreis. Ond jetzt ? Pfeifadeckl - Z'Illerberg hand se a baar Scherba ausgraba, wia se s'nui Schpritzahaus agfanga hand, ond drzua hand se gsait, do sei scho bei de alte Rehmer a Siedlong gwea. Ond noch dr nuieschta hischtorischa Erklärong vom Archaeologus Ambs isch somit klar, dass des, was ma ausgraba hat, d'Überreschte vom älteschta Fuierwehrhaus send, weil: Von was sollat dia Scherba sonscht sei als wia voma Bierkruag ? Ond selche geit's bekanntlich en dr Floriansschtub heifaweis. Bloß, Floriansschtub ma des selbigsmol it ghoißa, weil ja grad d'Rehmer da heiliga Florian ens Wasser gworfa ond ombrocht hand. Abr a Fuierwehrhaus, also a "Domus siphonarii", hand se gwieß scho ghett, do hat ma nemlich "Siphonarius" zom Fuierwehrma gsait, ond dr Kommandant war dr "Praefectus siphonarii". Ond sogar a "Via" sei vrbeiganga, drom isch domols scho d'Fuierwehr als "Manus auxiliaria" ausgruckt. Wenn se also nau z'Illerberg deana s'nuie Haus eiweihat, nau schpricht dr "Magister Urbis Carolus Jansonus" ond dr "Praefectus siphonarii Georgius Thalhofer" bedankt sich für sei ganza "Kohorte" ond nau gibt er am "Princeps regionis", also am Landrat, an nuia "Cantharus cervisarius insignium siphonarii illerbergensis", also an Wabbakruag von dr Illerberger Fuierwehr. Ond nau kennat se glei no a Fescht feira: "Zwoitausad Johr Fuierwehr Illerberg-Thal" ond en weitere zwoitausad Johr fend ma nau dia Scherba wieder. Bloß: Z'Dissa muaß ma d'Chronik omschreiba. Des geit no a Arbat, aber auf des Feschtle z'Illerberg freit sich trotzdeam Uier Wiesele (selbr a alter Siphonarius) Text: wis - Bilder: Fotoclub Illerberg - Volker Auhuber / Hans Janitschka
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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