08.03.2016

Feuerwehr: Stadt Weißenhorn ist gesprächsbereit

Die Feuerwehr Weißenhorn benötigt ein größeres Gerätehaus, um gewappnet für die Zukunft zu sein und die Personalstärke zu halten. Der Bürgermeister denkt über eine Verlagerung des Gebäudes nach. Der Vorstand der Feuerwehr in Weißenhorn hat seinen Unmut über die Raumnot am Standort an der Illerberger Straße geäußert. "Das Feuerwehrgerätehaus ist ein Sammelsurium von An- und Umbauten aus verschiedenen Zeitepochen, welches den heutigen Anforderungen an die Unfallverhütungsvorschriften in keiner Weise mehr gerecht wird", heißt es in einem Brief an die Stadtverwaltung. Und: "Um effektiv helfen zu können, brauchen wir neben einer entsprechenden Ausrüstung auch ein funktionelles Gerätehaus, das dem Stand der Technik entspricht." Seit 2007 fordert dies die Wehr bereits. Doch bisher blieben die Schreiben an den Bürgermeister und den Stadtrat ungehört, wie es jetzt in der Jahreshauptversammlung der Wehr hieß. Nun scheint sich doch etwas zu tun: "Die Wertschätzung, die wir der Feuerwehr entgegenbringen, sollte jetzt aber auch endlich durch Taten zum Ausdruck gebracht werden", sagte Bürgermeister Wolfgang Fendt. Das heißt: Die Forderung der Feuerwehr, auf den Neubau eines Gerätehauses am derzeitigen Standort zugunsten eines neuen Standorts zu verzichten, könnte schon 2017/ 2018 realisiert werden. Denn selbst bei einer vollständigen Aufgabe des angrenzenden Bauhofs sei ein Neubau an der Illerberger Straße wegen der Sicherheitsvorschriften nicht realisierbar. Schon in der nächsten Stadtratssitzung soll das Thema zur Sprache kommen. Über die zwei präferierten Standorte für einen Neubau wollten städtischen Mitarbeiter und Feuerwehr keine Auskunft geben. "Aber es wird Zeit, dass sich etwas bewegt. Denn ohne den entsprechenden Platz, wie etwa einen Jugendraum, gehen uns auch langsam die jungen Mitglieder aus", sagte Vorstand Uwe Kunze. Von den 170 Mitgliedern, von denen 66 aktiv sind, zählt die Jugendgruppe lediglich 11. Früher seien es mal 20 gewesen. "Es wird hier immer schwieriger, Jugendliche für den ehrenamtlichen Dienst bei uns zu begeistern", sagte Jugendwart Jürgen Kunze. Kommandant Wilhelm Schneider betonte: "Unser Augenmerk muss auf die Werbung aktiver Mitglieder fokussiert werden, weil in den nächsten Jahren einige von uns aus Altersgründen ausscheiden." Das vergangene Jahr verlief vergleichsweise ruhig für die Weißenhorner: Die Wehr leistete insgesamt 183 Einsätze - so wenige wie seit 25 Jahren nicht mehr. Häufig musste die Wehr zu Verkehrsunfällen ausrücken. "Man könnte meinen, die Feuerwehr sei nur auf Autobahnen im Einsatz", sagte Gerhard Klingler, Chef der Weißenhorner Polizei. Ein Aspekt, den die Weißenhorner Wehr in ihrem Schreiben an die Stadt dann auch als Argument für einen Neubau des Gerätehauses heranzieht. Die Botschaft kam an: Aufgrund dieses Briefs sehe er auch die Notwendigkeit, das Platzproblem schnell anzugehen, sagte Bürgermeister Wolfgang Fendt. Zusatzinfo SPD für Raumprogramm Pläne Neubau oder Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, Neubau und Verlagerung des Bauhofes: In der Finanzplanung hat die Stadt Weißenhorn diese beiden Projekte für die Jahre 2019 - beziehungsweise 2017 und 2018 vorgesehen. Bei der Feuerwehr sind Ausgaben von 4 Millionen Euro eingeplant, beim Bauhof 3,5 Millionen Euro. Die SPD-Fraktion hat, wie berichtet, den Antrag für die nächste Stadtratssitzung oder den nächsten Bauausschuss gestellt, dass für beide in den nächsten Jahren anstehenden Projekte bis zur Sommerpause ein Raumprogramm aufgestellt wird - und zwar zusammen mit den Beteiligten. Bauhof: Die Feuerwehr schlägt unterdessen vor, die frei werdenden Räume am bisherigen Standort im Gerätehaus in der Illerberger Straße unter anderem dem benachbarten Bauhof zuzuschlagen. Text: Lisa-Maria Sporrer
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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