29.09.2015

Landkreis-Feuerwehren sind Vorbild für ganz Bayern

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Der Landkreis Neu-Ulm hat unter Leitung der beiden Kreisbrandmeister Jürgen Karl und Peter Walter eine Vorreiterrolle für ganz Bayern übernommen: Die Feuerwehr-Grundausbildung wurde auf die neuen Richtlinien der "Modularen Truppausbildung (MTA)" umgestellt, und nun wurde in Senden der erste "Pilotlehrgang" erfolgreich abgeschlossen. Die führende Position des Landkreises Neu-Ulm in der Ausbildung des Feuerwehr-Nachwuchses ist übrigens nichts Neues: Schon vor Jahrzehnten hatte der damalige Illertisser Kreisbrandmeister Jürgen Hackenberg einen Lehrplan für die Jugendausbildung entworfen, der viele Jahre für ganz Bayern als Modell galt. Am vergangenen Samstag haben achtzehn Aktive der Feuerwehren aus Senden und Stadtteilen sowie aus Unterelchingen und Weißenhorn ihre Abschlussprüfung im "MTA-Pilotlehrgang" erfolgreich bestanden und können nun dank ihrer damit erworbenen Qualifikation als Truppführer eingesetzt werden. In einem "Basismodul" hatten sie zunächst grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse für den Feuerwehrdienst erworben, was schon für Jugendliche ab dem 15. Lebensjahr möglich ist. Selbstverständlich können aber auch ältere Feuerwehrleute, denen bisher die Qualifikation zum Truppführer fehlte, oder auch "Quereinsteiger" die einzelnen Teile bzw. "Module" der "MTA" absolvieren. Hierbei kommen beispielsweise folgende Themen neu hinzu: Situationsgerechtes Verhalten beim Einsatz und in der Öffentlichkeit, Grundsätze der Hygiene im und nach dem Einsatz, physische und psychische Belastung, Sichern gegen Absturz, neue Fahrzeugtechnologien wie Elektro-, Hybrid- oder Erdgas, sowie Sprechfunk, insbesondere mit der neuen Digitalfunk-Technologie. Ein Jugendlicher kann die Ausbildung im "Basismodul", die sowohl am eigenen Standort als auch überörtlich stattfindet, so abschließen, dass er zu Beginn seines 16. Lebensjahres in den regulären Ausbildungs- und Übungsdienst seiner eigenen Feuerwehr eintreten kann. Damit hat er auch bereits die Möglichkeit, bei Echteinsätzen mitzuarbeiten, allerdings wie schon bisher außerhalb des Gefahrenbereiches und unter Aufsicht erfahrener Feuerwehrkameraden. So können zum Beispiel die Ausbildungen in den Bereichen Erste Hilfe, Atemschutz oder Sprechfunk - in Zukunft auch im neuen Digitalfunk - bei landkreisweiten Lehrgängen abgeleistet werden. Nach den folgenden zwei Jahren Ausbildungs- und Übungsdienst, der ebenfalls wie das "Basismodul" durch überörtliche Lehrgänge ergänzt wird, unterzieht sich der Feuerwehranwärter einer Abschlussprüfung, die ihn dann frühestens mit Beginn seines 18. Lebensjahres befähigt, als vollwertige Einsatzkraft im Ernstfall zu arbeiten. Für die 18 Feuerwehrleute, die nun ihre Abschlussprüfung absolviert haben, sowie alle zukünftigen Truppführer, die das Basismodul und ihre zwei Jahre Ausbildungs- und Übungsdienst hinter sich haben, geht es anschließend nach dem Motto "man lernt nie aus" in ihren eigenen Wehren weiter: Es folgen sogenannte "Ergänzungsmodule", die sich nach der Ausstattung und dem Einsatzspektrum der eigenen Feuerwehr richten, das heißt etwa, dass bei einer großen Stützpunktfeuerwehr die Handhabung der hydraulischen Rettungsgeräte oder der Drehleiter erlernt wird. Mit der "Modularen Truppausbildung", so sind sich die Verantwortlichen der Kreisbrandinspektion sicher, ist die Feuerwehr-Grundausbildung den stets wachsenden Anforderungen der Zukunft gewachsen, vor allem auch, weil die Inhalte gemäß den Rückmeldungen aus dem nun beendeten Pilotlehrgang von den Staatlichen Feuerwehrschulen ständig aktualisiert werden. Info: Die Feuerwehr- Grundausbildung wird derzeit auf das neue System der "Modularen Truppausbildung (MTA)" umgestellt. Ab dem 15. Lebensjahr kann ein Feuerwehranwärter das "Basismodul" absolvieren und danach bereits außerhalb des Gefahrenbereiches im Einsatz arbeiten. Es folgen zwei Jahre Ausbildungs- und Übungsdienst. Mit der anschließenden Abschlussprüfung hat der bisherige Anwärter die Qualifikation als Truppführer erworben. Die gesamte Ausbildung erfolgt sowohl in der eigenen Feuerwehr als auch überörtlich. Bildtext: Nach einer praktischen und theoretischen Prüfung haben 18 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Neu-Ulm vermutlich als erste in Bayern ihre Grundausbildung nach den neuen "MTA"-Richtlinien erfolgreich absolviert. Unser Bild zeigt eine Gruppe beim Kuppeln einer Saugleitung auf dem Übungsplatz der Feuerwehr Senden. Text und Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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