07.07.2015

Waldbrandgefahr: Warum die Region Neu-Ulm besonders gefährdet ist

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Wegen der derzeitigen Hitze herrscht Waldbrandgefahr. Der Landkreis Neu-Ulm gehört zu den am stärksten bedrohten Gebieten Bayerns. Jetzt heben die Luftbeobachter ab. Hitze und Trockenheit sorgen in diesen Tagen wieder für Waldbrandgefahr in Bayern. Im Landkreis Aschaffenburg hat bereits ein etwa 3000 Quadratmeter großes Waldstück gebrannt. 80 Feuerwehrleute brauchten fünf Stunden und 45000 Liter Wasser, um das Feuer zu löschen. Wegen der ohnehin extremen Sommerhitze konnten die Einsatzkräfte jeweils nur für kurze Zeit arbeiten. Eine 38-jährige Feuerwehrfrau musste vom Rettungsdienst versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden. Der Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) weist in weiten Teilen des Landes Warnstufe vier auf der fünfstufigen Skala aus. Das gilt auch für den Landkreis Neu-Ulm, der insbesondere wegen der großen Waldgebiete in der Umgebung von Roggenburg bayernweit zu den am meisten gefährdeten zählt. In Teilen Schwabens wird für den heutigen Dienstag sogar mit der Gefahrenstufe fünf gerechnet, also dem höchsten Waldbrandrisiko. Das Forstministerium in München rät in einer aktuellen Pressemitteilung Waldbesuchern, vorsichtig zu sein, in Waldnähe auf Grillen und offenes Feuer zu verzichten und das bis Ende Oktober geltende Rauchverbot im Wald unbedingt einzuhalten. Gefährdet sind vor allem lichte Fichten- und Kiefernbestände sowie Waldränder und Lichtungen. Mit einer Entspannung der Gefahrenlage ist erst nach länger anhaltenden Niederschlägen zu rechnen. Die Regierung von Schwaben hat aus diesem Grund seit dem Wochenende Luftbeobachtung angeordnet, das heißt, von den schwäbischen Stützpunkten in Donauwörth, Kempten und Illertissen aus werden wieder Flugzeuge der örtlichen Luftsportvereine starten, von denen aus speziell ausgebildete Fachkräfte der Feuerwehren, des Katastrophenschutzes oder der Forstbehörden die Waldgebiete auf entstehende Brände hin absuchen. Durch die frühzeitige Entdeckung auch schon kleiner Rauchsäulen konnten so schon seit vielen Jahren wiederholt große Schäden verhindert werden, welche die Kosten der Flüge bei Weitem aufwiegen. Selbstverständlich werden auch alle anderen Piloten, die von den regionalen Flugplätzen aufsteigen, die Augen offen halten und im Notfall Alarm auslösen. Vor zwei Jahren hatten auch Piloten von Linienflugzeugen im Landeanflug auf dem Memminger Allgäu-Airport zweimal verdächtige Rauchentwicklungen an den Tower in Memmingen gemeldet, von wo aus die Leitstelle verständigt wurde. Auch Autofahrer und Spaziergänger werden gebeten, auf verdächtige Wahrnehmungen zu achten und bei Bedarf die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 zu verständigen. Dabei braucht niemand Angst zu haben: Sollte es sich herausstellen, dass tatsächlich kein Waldbrand vorliegt, dass der Anrufer aber im guten Glauben gehandelt hat, er müsse wegen einer scheinbaren Rauchentwicklung die Feuerwehr rufen, so sind keinerlei Folgen zu befürchten. Bildtext: Vom Stützpunkt der Luftrettungsstaffel Bayern auf dem Flugplatz Illertissen ist in diesen Tagen das Beobachtungsflugzeug des Luftsportvereins Illertissen, eine einmotorige "Robin DR 400 Remorqueur 180 - D-ETUS", zur Waldbrandüberwachung unterwegs. Unser Bild aus dem Vorjahr zeigt Pilot Philipp von Criegern (vorne) mit einem Luftbeobachter des Landratsamtes. Text und Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
Landkreis Neu-Ulm
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