11.06.2015

Kellmünz: Informationsabend und Übung mit Asylbewerbern

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"Sonderobjekte" wie Schulen oder Fabrikgebäude stellen für die Feuerwehr stets besondere Herausforderungen dar. Deshalb werden immer wieder gerade dort Übungen abgehalten. Ein solches Objekt steht auch mitten in Kellmünz, wo in einem historischen Gebäude am Rechbergring etwa 25 Asylbewerber untergebracht sind. So war es für Kreisbrandinspektor Benedikt Kramer ein wichtiges Anliegen, den dortigen Bewohnern die Fähigkeiten und Arbeitsweisen der Feuerwehr zu demonstrieren. Unterstützt vom örtlichen Helferkreis mit seinem Leiter Gerd Kunze als versiertem Englisch-Dolmetscher, fand zunächst ein Informationsabend im Gerätehaus statt, wo vom Rauchmelder über verschiedene Feuerlöscher bis hin zu Atemschutz und Wärmebildkamera die Hilfsmöglichkeiten und dazu die Abgabe eines 112-Notrufs erklärt wurden. Hierbei wurde besonderer Wert darauf gelegt, den Asylbewerbern deutlich zu machen, dass Feuerwehrleute Lebensretter und Helfer sind und keineswegs eine Bedrohung darstellen, wie es die Asylsuchenden aufgrund traumatischer Erlebnisse in ihrer Heimat aufgrund der Ausrüstung mit Helm, Maske und Schutzanzug hätten befürchten können. Nachdem somit erfolgreich Vertrauen aufgebaut war, ging es in die Praxis: Eine Woche nach dem ersten Treffen wurden die Feuerwehren aus Kellmünz, Altenstadt, Filzingen, Osterberg und Pless mit insgesamt mehr als siebzig Einsatzkräften zu einer Übung alarmiert, in deren Verlauf sich mehrere Bewohner des Wohnhauses von dessen Balkon im ersten Obergeschoß mithilfe von Steckleitern "retten" ließen und wo noch einmal demonstriert wurde, welch vielfältige Hilfsmöglichkeiten die Feuerwehr sowohl zur vorrangigen Menschenrettung als auch zur Brandbekämpfung hat. Am Ende zogen sowohl Bürgermeister Michael Obst als auch Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt, Einsatzleiter Benedikt Kramer ein übereinstimmend positives Fazit: Hier wurde ein bedeutender Beitrag zur Integration geleistet und Ängste wurden abgebaut. Der Anerkennung an alle Beteiligten durch Bürgermeister und Kreisbrandrat fügte Gerd Kunze Dankesworte namens der Asylbewerber an, die sich vom gesamten Geschehen sehr positiv beeindruckt zeigten. Auf Einladung der Gemeinde traf man sich anschließend im Gerätehaus zu einer Brotzeit und angeregten Gesprächen. Bildtext: Mit einer Rettungsleine gesichert, rettet sich ein Asylbewerber über die Steckleiter vom Balkon des Wohnhauses, während ein "Verletzter" am Boden liegend so lange betreut wird, bis er auf der Trage durch das dann "gelöschte" und gelüftete Haus abtransportiert werden kann: Szene aus der Feuerwehrübung am Asylbewerberwohnheim in Kellmünz. Text und Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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