24.04.2015

Nersingen: Kommandanten-Dienstversammlung

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88 Menschen aus lebensbedrohlicher Lage gerettet - das war die wichtigste Zahl aus dem Jahresbericht für 2014 von Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt bei der Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten des Landkreises Neu-Ulm, zu der neben den Führungskräften auch zahlreiche Gäste aus der Kommunalpolitik und von den anderen Hilfsorganisationen gekommen waren. Insgesamt waren die Einsätze im Jahr 2014 mit 2353 plus 1350 Sicherheitswachen etwas weniger als im Vorjahr, jedoch ist auch die Zahl der Aktiven leicht gesunken: 2914 Aktive, davon 333 Frauen und dazu 460 Jugendliche in Ausbildung, sind im Landkreis ehrenamtlich tätig. Ihnen hatte einleitend Landrat Thorsten Freudenberger für ihre "einzigartige ehrenamtliche Hilfe" gedankt, wobei er besonders die "anspruchsvolle Aufgabe der Menschenführung" ansprach, die von den Kommandanten bewältigt werden müsse. Mit dem Augustinus-Zitat "Löschen Sie das Feuer nie aus, das in Ihnen brennt !" ermunterte der Landrat die Führungskräfte zu weiterem engagierten Wirken im Dienst der Allgemeinheit. Bürgermeister Erich Winkler, Nersingen, schloss sich auch namens seiner zahlreich gekommenen Kollegen an und interpretierte die Abkürzung "FF" für "Freiwillige Feuerwehr" als "finissimo" - es sei "vom Feinsten", was die rund dreitausend Aktiven in Erfüllung der gemeindlichen Pflichtaufgabe leisteten. Seinen guten Wünschen, dass alle stets gesund von ihren Einsätzen und Übungen zurückkehren mögen, schloss sich Kreisbrandrat Michael Seger (Oberallgäu) als Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes an, wobei er auch aktuelle Informationen zu neuen Zuschussrichtlinien bekannt gab, mit denen die Kommunen entlastet werden. Namens aller anderen Hilfsorganisationen brachte BRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Kast seinen Dank für die gute Zusammenarbeit zum Ausdruck, wobei er feststellte: "Alle sind froh, dass es uns gibt, aber alle sind auch froh, wenn sie uns nie brauchen!" Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt listete daraufhin in seinem Bericht eine Reihe weiterer Zahlen auf, mit denen die vielfältige Tätigkeit der Feuerwehren im Landkreis veranschaulicht wurde. Interessanterweise waren 2014 mit 246 Brandeinsätzen 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor zu verzeichnen. Dagegen waren die Technischen Hilfeleistungen um rund 30 Prozent auf 1176 zurück gegangen, was darauf zurückzuführen ist, dass deutlich weniger schwere Unwetter als in den Jahren zuvor über den Landkreis herein gebrochen waren. Leider waren im Gegensatz zu den bereits erwähnten 88 Lebensrettungen auch 24 Bergungen von Toten zu verzeichnen; Schmidt erwähnte dabei besonders zwei Hausbrände im März, wo in Betlinshausen und Unterroth jeweils ein Mann nicht mehr gerettet werden konnte. Bei den Großbränden fand derjenige bei den Wieland-Werken in Vöhringen besondere Erwähnung, wobei der Kreisbrandrat betonte, dass dieser sowohl dank der guten Zusammenarbeit mit dem Werk und seiner Feuerwehr als auch mithilfe der bewährten Strukturen im Landkreis erfolgreich abgearbeitet und so noch größerer Schaden verhindert wurde. Er zitierte die Wieland-Werkleitung mit der Aussage, dass durch das Schadensereignis bei vielen Mitarbeitern ein Lerneffekt im Hinblick auf den Sinn mancher Sicherheitsmaßnahmen aufgetreten sei. Stellvertretend für die vielen Verkehrsunfälle blendete der Kreisbrandrat zurück auf zwei Lkw-Unfälle am gleichen Tag an gleicher Stelle, nur in verschiedener Fahrtrichtung auf der Autobahn, wo "wieder einmal ins Gedächtnis gerufen wurde, dass die Physik ihre Gültigkeit immer besitzt". Weiter befasste sich der Bericht mit dem umfangreichen Aus- und Weiterbildungsprogramm, das zur Bewältigung der vielseitigen Aufgaben zu absolvieren ist, sowie mit einer neuen Ehrungsordnung im Kreisfeuerwehrverband und der Einführung des Digitalfunks. Hier dankte Schmidt der Stadt Illertissen für die Bereitschaft, im Zusammenhang mit dem Um- oder Neubau des Gerätehauses die überregional finanzierte Technisch-Taktische Betriebsstelle mit zwei hauptamtlich Beschäftigten in die Planungen einzubeziehen. Eine Reihe von Ehrungen rundete die Versammlung ab. Info: Bei der Kommandanten-Dienstversammlung des Landkreises Neu-Ulm wurden folgende Ehrungen vergeben: • Kreisbrandmeisterin Karoline Nägele, Pfuhl, wurde aus diesem Amt und damit auch als Kreisjugendwartin verabschiedet und erhielt von Bezirk-Jugendfeuerwehrwart Willi Sauter die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Bayern in Silber • Den beiden Kreisbrandmeistern Jürgen Karl, Altenstadt, und Günter Wagner, Pfaffenhofen, verlieh der Bezirksvorsitzende, Kreisbrandrat Michael Seger, das Ehrenkreuz des Bezirksfeuerwehrverbandes Schwaben in Silber • Löschzugführer Michael Ade, Gerlenhofen, bekam von Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt das neu gestaltete Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Neu-Ulm II. Klasse am Bande (Silber) verliehen • Für 18-jährige Dienstzeit als Kommandant der Feuerwehr Biberberg verlieh der Kreisbrandrat an Alfons Rüggenmann die neue Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Neu-Ulm in Gold. • Martin Hiller, Unterelchingen, wurde als Nachfolger von Karoline Nägele zum Kreisbrandmeister befördert und zum Kreisjugendwart ernannt. Bildtext: Bei der Kommandanten-Dienstversammlung des Landkreises Neu-Ulm gab es eine Reihe von Ehrungen und Ernennungen. Unser Bild zeigt von links: Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt, Kreisbrandmeister Günter Wagner (Pfaffenhofen), KBM Martin Hiller (Unterelchingen), die verabschiedete Kreisbrandmeisterin Karoline Nägele (Pfuhl), Bezirksvorsitzenden KBR Michael Seger (Bezirksfeuerwehrverband Schwaben), Löschzugführer Michael Ade (Gerlenhofen), KBM Jürgen Karl (Altenstadt), den ehemaligen Kommandanten Alfons Rüggenmann (Biberberg), Landrat Thorsten Freudenberger, Bürgermeister Erich Winkler (Nersingen) und Bezirks-Jugendfeuerwehrwart Willi Sauter (Ebershausen). Text und Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
Landkreis Neu-Ulm
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