10.04.2015

Illertissen: Gefahr durch Kohlenmonoxid bei falsch beheizten Öfen

AA_Beethovenstr-09-04-15-wis.jpg
Eine gefährliche Situation für die Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Beethovenstraße hatte die Feuerwehr Illertissen am Donnerstagabend zu bewältigen: Der Löschzug war gegen 21.15 Uhr mit dem Einsatzstichwort "Wohnhausbrand" alarmiert worden. Beim Eintreffen stellte sich heraus, dass sowohl im Erd- als auch im Obergeschoß je ein Holz-Kohle-Ofen völlig überhitzt war. Offenes Feuer war noch nicht ausgebrochen, aber: Zum einen waren die Lüftungsklappen an den Öfen geschlossen, zum anderen wurde laut Polizei nasses Holz verwendet und außerdem hatte tagsüber die Sonne den Kamin aufgeheizt. So konnte der Rauch nicht abziehen und verteilte sich schließlich im ganzen Haus. Die Feuerwehr musste unter Atemschutz vorgehen, um die Öfen auszuräumen und das Haus mithilfe eines Überdrucklüfters rauchfrei zu machen. Wie Kommandant Erik Riedel erklärte, war die Lage deshalb so gefährlich, weil sich mit dem Rauch auch geruchloses, aber hochgiftiges Kohlenmonoxid in starker Konzentration vom Keller bis ins Dachgeschoß ausgebreitet hatte. "Wenn das erst dann passiert, wenn alle schlafen, wird es lebensgefährlich" mahnte der Kreisbrandmeister. So aber hatten die Hausbewohner noch rechtzeitig ins Freie gehen können und es wurde niemand verletzt, sodass auch der bereit stehende Notarzt und der Rettungsdienst wieder abrücken konnten. Nach dem Durchlüften wurde das gesamte Gebäude mit Gasspürgerät freigemessen und erst danach durften die Bewohner wieder ins Haus zurück. Mehrere Führungskräfte der Kreisbrandinspektion, darunter Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt, überzeugten sich davon, dass die Gefahr beseitigt war. Beim Abrücken der Feuerwehr nach rund zwei Stunden wurde die Einsatzstelle dem zuständigen Bezirkskaminkehrermeister übergeben, damit dieser am Folgetag die Öfen sowie den Rauchabzug überprüfen konnte. Inwieweit durch die Verrauchung Schäden entstanden sind, wurde durch die Polizei nicht bekannt gegeben. Text und Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
Illertissen
zurück