05.12.2014

Illertissen: Vermisstensuche - Amtshilfe für die Polizei

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Illertisser gefunden: Vermisstensuche mit Riesenaufwand Ein dementer Mann verschwindet aus einer Pflegeeinrichtung – und geht auf eine lange Reise. Ende gut, alles gut: Nach mehr als zwölfstündiger Suche wurde gestern ein dementer 55-jähriger Mann, der aus einem Seniorenheim in Illertissen als vermisst gemeldet war, wohlbehalten von einer Polizeistreife am Münchner Hauptbahnhof aufgegriffen. Bis dahin waren rund 150 Einsatzkräfte und eine Vielzahl ziviler Helfer in und um Illertissen auf der Suche gewesen. Ob seine unerwartete Reise etwas damit zu tun hat, dass der Mann heute Geburtstag hat, ist unklar. Wie es hieß, sei er zu verwirrt, um Auskunft zugeben. Suchhunde, Feuerwehr und Wärmebildkameras im Einsatz Gegen 22 Uhr hatte man auf der „Beschützenden Station“ des Heimes bemerkt, dass sich der Mann nicht in seinem Wohnbereich aufhielt. Die Suche im Haus blieb erfolglos, die Polizei wurde eingeschaltet. Nachdem bis dahin alle Bemühungen vergeblich waren, wurde um 2.30 Uhr Alarm für die Feuerwehr Illertissen sowie kurz danach für Hundestaffeln und Wasserwacht. Damit rollte eine gewaltige Such-Maschinerie an. Wenig später waren schon 16 Suchhunde samt Begleitern in Wald und Flur in und um die Stadt unterwegs. Die Feuerwehr hatte mehr als 30 Mann in Marsch gesetzt, mit allen allen Fahrzeugen und Wärmebildkameras, ortskundige Wehrleute begleiteten die Hundeführer. Parallel dazu forderte Kommandant Erik Riedel auch Unterstützung der Kameraden aus Dietenheim an, die auf der württembergischen Illerseite mit 29 Mann und einer Reihe von Fahrzeugen unterwegs war. Die Werkschutzleute von BASF und R-Pharm sowie das Personal der Unteren Iller AG wurden gebeten, in ihren Firmenbereichen und der Umgebung mit zu suchen. Schließlich kamen auch die Zustellerinnen und Zusteller der Illertisser Zeitung zum Einsatz: Sie erhielten je eine Kopie des Fahndungsfotos mit auf ihren nächtlichen Weg durch die Stadt und die umliegenden Gemeinden und wurden gebeten, mögliche Wahrnehmungen zu melden. Zufällig kam an diesem Morgen die Zeitungslieferung relativ spät aus dem Augsburger Druckhaus, sodass noch alle Trägerinnen und Träger vor Beginn ihrer Tour erreicht wurden. "Mantrailer"-Hund aus Ansbach nimmt die Spur des Senioren auf So waren rund 150 uniformierte Kräfte zusammen mit unzähligen Helfern bis in die frühen Morgenstunden unterwegs. Leider erfolglos. Die Wasserwacht hatte in derselben Zeit alle fließenden und stehenden Gewässer in und um die Stadt abgesucht und war auch mit Booten unterwegs. Ein aus Ansbach angeforderter „Mantrailer“-Hund, der auf die Suche nach menschlichen Geruchsspuren besonders spezialisiert ist, nahm am Seniorenheim an der Hans-Nägele-Straße Witterung auf und führte seine Begleiter schnurstracks zum Bahnhof und dort durch die Unterführung geradeaus weiter nach Westen. Nach 600 Metern Luftlinie schlug der Hund im Bereich der „Unteren Mühle“ am Altenstadter Kanal („Mühlbach“) an. Dort befindet sich ein Stauwehr, und so wurden die Wasserretter erneut alarmiert: Mehrere Rettungsschwimmer und Taucher gingen ins Wasser und suchten den Bach weiträumig ab, aber auch hier ohne Erfolg. Warum sie der „Mantrailer“-Hund zum Mühlbach geführt hatte, erklärten die Hundeführer aus Ansbach so: Bis zur Bahnhofsunterführung sei die Spur eindeutig gewesen, und dort habe der Ostwind die Witterung geradewegs in Richtung des Mühlbachs weitergetragen. Zwischenzeitlich war gemeldet worden, dass jemand gegen zwei Uhr nachts im Bereich der Weiherhalde Schreie gehört habe, und so suchten die Wasserwachtleute auf dem Weiher und die Rettungshundestaffeln in der Umgebung. Hinzu kamen mehrere Polizeistreifen, die vom Weiher aus in Richtung Flugplatz gingen. Polizei findet verwirrten Mann am Münchner Hauptbahnhof Gegen elf Uhr vormittags erhielt ein leitender Illertisser Polizeibeamter einen Anruf: Seine Kollegen hatten den Gesuchten am Münchner Hauptbahnhof aufgegriffen. Die näheren Umstände sind nicht bekannt; es wird aber vermutet, dass der Mann einen der letzten Züge am Bahnhof Illertissen bestiegen hatte und von dort aus über Ulm oder Memmingen nach München gereist war. Wohl wegen der inzwischen bayernweiten Fahndung war eine Streife in München auf den Mann aufmerksam geworden. Bei der Vermisstensuche in der Nacht zum Donnerstag waren folgende Einsatzkräfte beschäftigt: Polizei Illertissen und Autobahnpolizei mit Hundeführer und mehreren Streifen Feuerwehr Illertissen mit mehr als 30 Mann Feuerwehr Dietenheim mit 29 Mann 38 Personen und 16 Rettungshunde des Bayerischen Roten Kreuzes aus der Schnelleinsatzgruppe Rettungshunde Schwaben (Einsatzkräfte aus den Verbänden Augsburg-Stadt, Günzburg und Nordschwaben) sowie die Rettungshundestaffeln vom Bundesverband Rettungshunde Ulm und vom Arbeiter-Samariter-Bund Orsenhausen; dazu ein "Mantrailer"-Hund und zwei weitere Suchhunde des BRK-Fachdienstes Rettungshunde aus Ansbach mit weiteren drei Hundeführern Wasserwacht Illertissen und Senden mit rund zwanzig Wasserrettern, Tauchern und weiteren Einsatzkräften BRK-Rettungsdienst zur Absicherung der Einsatzkräfte mit einem Rettungswagen und einem Einsatzleiter Zivile Hilfskräfte: Etwa 20 Zeitungszustellerinnen und Zusteller der Illertisser Zeitung im Stadtgebiet sowie den umliegenden Ortsteilen und Gemeinden; Werkschutz und Firmenpersonal von BASF, R-Pharm und Unterer Iller AG sowie Lkw-Fahrer von Illertisser Betrieben und Ausfahrer von Bäckereien und Metzgereien Bildergalerie und Video siehe www.illertisser-zeitung.de Bilder, Texte und Video: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
IllertissenDietenheim (Bw)
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