22.11.2014

Illertissen: Vereinsversammlung

Illertissen: Vereinsversammlung
"Wer sich jeden Tag um andere kümmert, darf auch mal an sich denken !" Mit diesem Slogan einer Feuerwehr-Ausrüsterfirma eröffnete Klaus Butterhof als Vorsitzender des Feuerwehrvereins Illertissen seinen Bericht zur Jahresversammlung. Er blendete damit zurück auf das Jahr 2013 mit all seinen Vorbereitungen auf das heuer gefeierte Jubiläum "150 Jahre Feuerwehr Illertissen". Die Berichte über das Festjahr 2014 folgen im kommenden Frühjahr. Die Versammlung am Freitagabend im Gerätehaus war auf diesen Spätherbsttermin verlegt worden, weil teilweise Vorstandswahlen fällig waren und man nicht unmittelbar vor den Feiern die eingespielte Mannschaft auswechseln wollte. So wurden Bernd Stenke als Kassenwart und Ivo Rembold als Schriftführer sowie Wolfgang Beccard und Udo Haas als Kassenprüfer in ihren Ämtern bestätigt, und für Stefan Träger rückt Fabian Stummer als Beisitzer in den Vorstand nach. Martin Träger, schon vor Jahren als Jugendwart aktiv, übernimmt dieses Amt wieder von Christian Rueß. Neben diesen Regularien standen interessante Berichte im Mittelpunkt. Ivo Rembold zählte in bekannt humorvoller Form die Vereinsaktivitäten auf; Bernd Stenke gab einen allseits zufriedenstellenden Kassenbericht, und Kommandant Erik Riedel, der ebenfalls im kommenden Frühjahr seinen ausführlichen Jahresbericht für 2014 erstatten wird, blickte zurück auf zahlreiche Einsätze und Übungen. Wie eingangs schon vom Vorsitzenden Klaus Butterhof erwähnt worden war, lief der Übungs- und Einsatzdienst neben den Jubiläumsfeiern uneingeschränkt weiter. Butterhof hatte dabei als besonders krasses Beispiel an einen tödlichen Unfall erinnert, der während der "Blaulichtmeile" zu bewältigen gewesen war. Kommandant Riedel gab Rechenschaft über 175 Einsätze, die bisher 2014 angefallen waren. Darunter waren zwei Brände, wo jeweils eine Person nur noch tot geborgen werden konnte sowie eine Reihe weiterer schwerer Unfälle und aufwendige Tätigkeiten. Auch der Übungsbetrieb war selbstverständlich ungeachtet des Jubiläums in vollem Umfang weiter gelaufen. Weiter berichtete Riedel über diverse Gerätebeschaffungen und die neue Situation in der Jugendarbeit, wo Martin Träger die Führung übernimmt und von Andreas Gleich, Florian Ritsche und Wadim Voll unterstützt wird. Träger berichtete anschließend, dass von den derzeit 13 Jugendlichen in absehbarer Zeit sieben zu den Aktiven überwechseln, nachdem sie ihre Grundausbildung absolviert und die Altersgrenze erreicht haben. Kommandant Riedel gab zum Ende seines Berichtes der Hoffnung Ausdruck, dass für einen "An-, Um- oder Neubau" des Gerätehauses nun endlich die Weichen gestellt werden, "nachdem wir seit zehn Jahren auf der Stelle treten". Hierauf nahm Bürgermeister Jürgen Eisen in seinem Grußwort Bezug. Seine persönliche Meinung, so betonte er, sei: "Entweder ein Neubau droben an der Unterrother Straße oder eine Sanierung ohne großen Anbau hier an der Vöhlinstraße". Eine große Erweiterung am bestehenden Haus sei aus seiner Sicht nicht möglich, allenfalls ein kleiner Anbau, mit dem man für die nächsten zehn Jahre auskommen könne. Ein Neubau an anderer Stelle sei nur möglich, wenn hier eine sinnvolle Nachnutzung gefunden werde. Dies aber, so wiederholte er ausdrücklich, sei seine persönliche Meinung; der Stadtrat werde darüber in Bälde zu beraten haben. Weiter brachte Eisen seine hohe Wertschätzung für die Arbeit der Feuerwehr zum Ausdruck, von deren Einsatzfähigkeit er sich nun schon wiederholt persönlich überzeugt habe. Er dankte auch namens des Stadtrates, aus dem sämtliche Fraktionen in der Versammlung vertreten waren, und würdigte dabei besonders die Arbeit der Wehr beim Unterhalt von Ausrüstung, Fahrzeugen und Gerätehaus. "Was man der Feuerwehr gibt, ist in guten Händen" lobte er abschließend. Ein Grußwort von Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt, der für die "hervorragende Öffentlichkeitswirkung" der Jubiläumsfeiern sowie für die stete Unterstützung der Illertisser Feuerwehr im Dienst des Landkreises dankte, beschloss die Versammlung. Info: Der Feuerwehrverein ist eine gemeinnützige Organisation (e.V.), deren Aufgabe es ist, die kommunale Feuerwehr zu unterstützen. Der Verein wird von einem Vorstand (1. und 2. Vorsitzender, Kassenwart, Schriftführer usw.) geleitet, der aber auf den aktiven Dienst mit Einsätzen und Übungen keinen Einfluss hat. Daher setzt sich immer mehr die Bezeichnung "Förderverein" durch. Die Feuerwehrvereine sind im Kreis- und Landesfeuerwehrverband zusammengeschlossen. Im Gegensatz dazu erfüllt die kommunale Einrichtung Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Gemeinde und bildet somit eine gemeindliche bzw. städtische Dienststelle wie beispielsweise Bauhof oder Verwaltungsabteilungen. Allerdings sind ausschließlich ehrenamtliche Kräfte im Einsatz- und Übungsdienst tätig. An ihrer Spitze steht der Kommandant, der dem Bürgermeister und dem Gemeinde- bzw. Stadtrat untersteht. Dienstaufsicht und Fachberatung werden im Auftrag des Landratsamtes von der Kreisbrandinspektion (Kreisbrandrat, Kreisbrandinspektoren, Kreisbrandmeister) wahrgenommen. Bildunterschrift: Der Verein "Freiwillige Feuerwehr Illertissen e.V." unterstützt die kommunale Einrichtung Feuerwehr. Im Bild die teilweise neu gewählte Führung: (von links) Bürgermeister Jürgen Eisen, 1. Vorsitzender Klaus Butterhof, Kassenprüfer Wolfgang Beccard (zweiter Kassenprüfer Udo Haas war beruflich verhindert), Stefan Träger (als Beisitzer ausgeschieden), Jugendwart Martin Träger, Schriftführer Ivo Rembold, Andreas Gleich und Fabian Stummer (beide Beisitzer), Kassenwart Bernd Stenke, Kommandant Erik Riedel und 2. Vorsitzender Markus Häutle. Text und Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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