13.03.2014

Betlinshausen: 86-jähriger Mann kommt bei Kellerbrand ums Leben

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Ein 86-jähriger Mann kam in der Nacht zum Donnerstag bei einem Wohnhausbrand im Illertisser Stadtteil Betlinshausen ums Leben. Er hatte offensichtlich versucht, das im Heizungskeller entstandene Feuer selbst zu löschen und fiel dabei laut Polizei einer Rauchgasvergiftung zum Opfer. Seine 82-jährige Ehefrau hatte das Haus noch verlassen können, aber auch sie hatte eine Rauchvergiftung erlitten. Sie wurde zunächst von Nachbarn betreut, die zuvor einen Notruf abgesetzt hatten. Kurz danach wurde sie vom schnell eintreffenden Rettungsdienst nach Erstversorgung an der Einsatzstelle in die Stiftungsklinik Weißenhorn eingeliefert. Die „Integrierte Leitstelle Donau-Iller“ in Krumbach hatte nach Eingang des Notrufes um 1.10 Uhr sowohl Polizei und Rettungsdienst als auch die Feuerwehren aus Betlinshausen, Bellenberg, Illertissen und Tiefenbach in Marsch gesetzt, die bald mit starken Kräften bei dem Einfamilienhaus in der Lindenstraße oberhalb der Betlinshauser Kirche eintrafen. Schon als kurz zuvor die Polizeistreife aus Illertissen ankam, schlugen Flammen aus dem Kellerfenster. Die erste Sorge der Einsatzkräfte galt dem Hausbewohner, da dieser zunächst nicht auffindbar war. Mehrere Zwei-Mann-Trupps suchten das ganze Haus unter schwerem Atemschutz intensiv ab. Unter Einsatz einer Wärmebildkamera und mit allen verfügbaren Kräften – im Polizeibericht ist von „hohem Eigenrisiko“ der Feuerwehrleute die Rede – wurde das verrauchte Haus systematisch von unten bis oben durchsucht, aber zunächst ohne Erfolg. So wurden weitere Einsatzkräfte zur Suche in die Umgebung entsandt, da nun die Vermutung nahe lag, dass der Mann im Schock weggelaufen sein könnte. Die Polizei hatte bereits einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera angefordert, als die schlimmsten Befürchtungen wahr wurden: Der 86-jährige Mann wurde in dem am weitesten vom Heizungsraum entfernten Keller tot aufgefunden. Er hatte – so bestätigte die Polizei gegenüber der IZ – zuerst versucht, dem Brand mithilfe eines Feuerlöschers Herr zu werden. Als dies keinen Erfolg hatte, lief er mit zwei Eimern in einen anderen Keller, wo hinter einem Regal ein Wasserhahn an der Wand angebracht ist, um dort die Eimer zu füllen. Bis dahin hatte er aber offensichtlich so viel Rauchgase eingeatmet, dass er hinter dem vollen Regal zusammenbrach. Da dieses die Wärmebildkamera abschirmte, konnte er auch bei der ersten Absuche, als der Raum noch voller Rauch war, nicht entdeckt werden. Die leeren Wassereimer lagen neben dem Mann; der geleerte Pulverlöscher im Kellergang. Der Brand im Heizungsraum war inzwischen unter Schaumeinsatz gelöscht worden. Auf der Straße und im Nachbarhaus kümmerten sich zwei Notfallseelsorger um die Angehörigen des Verstorbenen, die in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen, sowie um die Feuerwehrleute, die den Toten aufgefunden hatten. Die Feuerwehren waren mit insgesamt sechzig Aktiven an der Arbeit; der Rettungsdienst hatte einen Notarzt, einen Einsatzleiter und drei Rettungswagen in die Lindenstraße entsandt, und die Polizei Illertissen war zunächst mit einer Streife vor Ort. Die Beamten übergaben ihre Erkenntnisse aus dem Erstangriff an den Kriminaldauerdienst, und von dort wurden die Ergebnisse zur weiteren Bearbeitung an die Kripo Neu-Ulm weiter geleitet. Zur Ursache des Brandes wird laut Polizeibericht vermutet, dass das Feuer im Bereich der mit Holz beschickten Heizungsanlage ausgebrochen sei. Der im Haus durch die Flammen und vor allem auch durch den Rauch entstandene Schaden wird vorläufig von der Polizei auf einhunderttausend Euro geschätzt. Gegen vier Uhr morgens konnten die auswärtigen Feuerwehren die Einsatzstelle verlassen und die Ortswehr aus Betlinshausen übernahm die weiteren Arbeiten. Bilder, Text und Video (auf www.illertisser-zeitung.de) : wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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