06.08.2013

Illertissen: Unwettereinsätze am 04.08.2013

Feuerwehr muss zu fast 100 Einsätzen Das schwere Unwetter, das am Sonntagnachmittag über den Landkreis Neu-Ulm gefegt ist, hat besonders in Illertissen Schäden angerichtet. Feuerwehrkommandant Erik Riedel berichtet von 94 Einsätzen, der Großteil davon in der Kernstadt. Exakt um 13.11 Uhr, als sich das Gewitter mit Sturm, Hagel und Starkregen begonnen hatte zu entladen, sei in der Stadt Großalarm ausgelöst worden, so Riedel – will heißen, dass auch die Wehren aus Au, Betlinshausen, Tiefenbach und Jedesheim zu Hilfe gerufen wurden. Auch die Nachbarstadt Dietenheim wurde von dem Unwetter gestreift, allerdings hatten die dortigen Einsatzkräfte nicht so viel Arbeit wie in Illertissen. Riedel: „Als die Kameraden aus Dietenheim später am Nachmittag etwas Luft gehabt haben, sind sie zu uns nach Illertissen gekommen, zusammen mit den Feuerwehren aus Illerrieden und Schnürpflingen.“ Insgesamt waren circa 140 Frauen und Männer am Sonntag in Illertissen im Einsatz, deren Hauptaufgabe es war, überflutete Straßen und vollgelaufene Keller zu entwässern – und das Illertisser Feuerwehrhaus, in das ebenfalls Regenwasser eingedrungen war. Größere Schäden gab es im Spritzenhaus nicht, so Kommandant Riedel. Gestern waren er und seine Kollegen damit beschäftigt, den „Dreck“ aus den Hallen und dem Keller zu räumen. Dass es in Illertissen ungewöhnlich viele Wasserschäden gab, hängt nach Erkenntnis von Riedel damit zusammen, dass durch den Sturm aufgewirbeltes trockenes Laub Gullys und andere Abflüsse verstopfte. „Da haben sich richtige Stopfen gebildet. Die Kanalisation an sich hätte das Regenwasser leicht schlucken können.“ Dazu ist gekommen, dass der Boden wegen der Hitze der vergangenen Tage und Wochen so hart war, dass Regen nicht versickerte, sondern auf der Oberfläche abfloss. Erik Riedel: „Da ist viel Wasser die Steig heruntergekommen.“ Er hat sich bereits gestern mit dem Rathaus ins Benehmen gesetzt, um zu verhindern, dass im Feuerwehrhaus erneut Land unter ist. „Da kann mit relativ einfachen Mitteln Abhilfe schaffen, beispielsweise muss nur ein Mäuerchen ein wenig erhöht werden.“ Neben den Pumpeinsätzen mussten die Wehrleute auch etliche Äste von Straßen räumen und in einem Haus an der Jahnstraße technische Hilfe leisten, nachdem dort ein Blitz eingeschlagen hatte. Wie berichtet, wurden dort wohl elektrische Geräte in Mitleidenschaft gezogen, zu einem Brand war es aber nicht gekommen. Heftig war das Unwetter auch im Raum Neu-Ulm, wie Kreisbrandrat Bernhard Schmidt sagt. „Schwerpunkt war aber eindeutig Illertissen.“ Bei der Integrierten Leitstelle in Krumbach, zuständig für die Koordination von Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsätzen, gingen am Sonntagnachmittag binnen kürzester Zeit über 750 Notrufe aus dem gesamten Landkreis Neu-Ulm ein, die zu insgesamt 300 Feuerwehreinsätzen und zwölf des Rettungsdienstes. In Neu-Ulm beispielsweise kippte nahe der Donauklinik ein Baum auf ein Auto. Dabei wurde ein Insasse leicht verletzt. Vier Verletzte gab es bei einer Hundeschau im Neu-Ulmer Muthenhölzle, als eine Windbö ein Zelt umwarf. Im Vergleich zu dem Unwetter beim Illertisser Weinfest am 30. Juni 2012 habe es am Sonntag mehr Wasserschäden gegeben, vor Jahresfrist habe der Wind mehr Unheil angerichtet. „Von der Schadenträchtigkeit her sind die beiden Unwetter in etwa gleich“, schätzt Kommandant Erik Riedel. Zahlen konnte weder er noch Kreisbrandrat Bernhard Schmidt gestern nennen. Bericht: Bernd Kramlinger / ILLERTISSER ZEITUNG (leicht gekürzt)
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
IllertissenJedesheimAuBetlinshausenDietenheim (Bw)
zurück