02.10.2006

Offene Türen bei der Freiwilligen Feuerwehr in Thalfingen

Sicherheit unterwegs und daheim Anschauliche Vorführungen, um Autofahrer und Hausbesitzer zu sensibilisieren Nicht nur einen Blick auf ihren Fahrzeug- und Gerätepark ließ die Feuerwehr Thalfingen bei ihrem Tag der offenen Tür zu. Unter dem Motto "Sicherheit dem Zufall überlassen?" gab es gestern simulierte Autocrashs und Informationen zu Schutz im Straßenverkehr und zuhause. PATRICK FAUSS THALFINGEN Ein Sturz aus zehn Metern Höhe entspricht einem Aufprall mit 50 Stundenkilometern. Wie groß diese Wucht ist, wurde den Besuchern gestern von der Freiwilligen Feuerwehr in Thalfingen sehr deutlich vor Augen geführt. Ein Kran hob ein schrottreifes Auto in die Höhe und ließ es dann auf einen aufgebockten Baumstamm krachen. "Solche Unfälle passieren häufig im Winter, wenn Autos auf vereisten Fahrbahnen ins Schleudern geraten", erklärte Kommandant Markus Tschiharsch. Er und seine Kollegen sind mit derartigen Unfällen oft konfrontiert. Die Wagen sehen dann ähnlich aus wie das vom Kran gefallene: Die Fahrgastzelle ist stark zusammengequetscht. Personen aus so einem Wrack zu befreien, ist für die Feuerwehr selbst mit ihrem Spezialwerkzeug mitunter nicht einfach. Um das allgemeine Bewusstsein für solche Gefahren zu schärfen, hatte die Thalfinger Wehr ihren Tag der offenen Tür unter das Motto "Sicherheit dem Zufall überlassen?" gestellt. Passend hatte die Polizei einen Infostand aufgebaut, an dem sie über die Gefahren von Alcopops, Mischgetränken aus Limonade und Alkohol, aufgeklärt wurde. Da besonders junge Leute diese Getränke bevorzugen, kommt es nach Disco-Besuchen immer wieder zu Unfällen. "Bevor man auf die Piste geht, sollte man immer einen Fahrer bestimmen, der nichts trinken darf", machte Tschiharsch deutlich. Auch die Feuerwehr beteilige sich an einer bayernweiten Kampagne gegen Alkohol im Straßenverkehr. Zweiter Schwerpunkt war Sicherheit im Haus, insbesondere der Umgang mit brandgefährlichen Stoffen. Dass zum Beispiel Spraydosen, die ins Feuer geraten, explodieren können, zeigte eine weitere Vorführung. "Man sollte genau überlegen, ob man Spraydosen kauft und wo im Haus man sie lagert" sagte Tschiharsch weiter. Eine Gefahrenquelle im Haus sind Propangasflaschen, wie sie beim Grillen verwendet werden oder im Winter Heizungen befeuern. Dass schon geringe Mengen Propangas genügen, um in einem geschlossenen Raum eine Explosion herbeizuführen, wurde bei einer weiteren Vorführung deutlich. Das Anschalten einer elektrischen Glühbirne oder der Funkenschlag eines Steins, der im Profil einer Schuhsohle stecken geblieben ist, können eine Explosion auslösen. Der Kommandant riet, sofort die Fenster zu öffnen, wenn in einem Raum der Austritt von Propangas bemerkt wird, damit sich die Konzentration des Gases vermindert.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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