24.04.2013

Thalfingen: Im Ernstfall müssen die Knoten sitzen

Wenn es darauf ankommt, muss ein Feuerwehrmann auch einmal einen gescheiten Knoten hinbekommen. Neun Jugendliche der Feuerwehr Thalfingen haben zu diesem Zweck eine Übungstafel gebaut. Zimmermannsschlag, Schoten- und Pfahlstich, Schleif- und Rettungsknoten: Das ist nur eine kleine Auswahl einer ganzen Reihe an Knoten, die jeder Feuerwehrmann perfekt beherrschen sollte, ohne groß nachdenken zu müssen. "Zwar verwendet man bei uns Knoten relativ wenig. Aber sie gelten als wichtiges Grundhandwerk", berichtete Markus Tschiharsch, Kommandant der Feuerwehr Thalfingen, während der Übergabe der Übungswand. Wenn sie benötigt werden, dann müssen die Knoten sitzen. Nur so sei ihre Schutz- und Sicherheitsfunktion gewährleistet. Zum Beispiel bei einer Eisrettung, wenn eine zu kurze Feuerwehrleine verlängert werden muss. Mit dem so genannten Schotenstich etwa geht das blitzartig, und der Vorteil ist außerdem, dass sich mit diesem Knoten auch zwei ungleich starke Leinen oder Seile verknüpfen lassen. Es heißt also üben, üben, üben. Bei der Thalfinger Feuerwehr geht das Knoten-Training künftig ganz einfach. Dafür sorgten die neun Jugendlichen der Jugendgruppe im Alter zwischen 12 und 18 Jahren: Während der übungsfreien Wintermonate haben Mirko Halter, Paul Jendreck, David Palesch, Florian Schmidt, Michael Schäfer, Sonja Halter, Marc Vollmer, Christoph Altmayer und Maximilian Pfeff eine Knotenwand entwickelt und gebaut. Begleitet und betreut von Jugendwart Alessandro Genovese und fachlich unterstützt von ihrem Kommandanten. 18 Abende mit jeweils zwei Stunden verbrachten die neun mit Planung, Zusammenbau und Lackierung. Die aus einer Stahl-Holz-Konstruktion errichtete Wand ist mit den zwölf gebräuchlichsten Feuerwehrknoten bestückt. Alle sind in ihrer Abfolge ersichtlich. Und man kann sie auch mit Übungsseilen sofort ausprobieren, denn es sind verschiedene Halterungen, Handläufe, Stangen und Griffe sowie feuerwehrtypische Gerätschaften montiert. Genovese geht davon aus, dass im weiten Umkreis bisher kein ähnliches Jugendprojekt existiert. Und so denkt er auch an andere Feuerwehren: "Dieses Projekt hat Modellcharakter und wäre zum Nachahmen sicherlich sehr nützlich. Daher planen wir, die Projektbeschreibung und den Bauplan auf unsere Homepage zu stellen."
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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