18.04.2013

Kommandanten-Dienstversammlung

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Nahezu dreitausend Mal rückten die Feuerwehren im Landkreis Neu-Ulm im vergangenen Jahr aus, um in Not geratenen Mitmenschen schnell und effektiv zu helfen. Der Dank hierfür sowie die Vorschau auf eine sicherlich nicht weniger arbeitsreiche Zukunft standen im Mittelpunkt der Kommandanten-Dienstversammlung in der Illertisser Schranne. Einleitend hatte Landrat Erich Josef Geßner als Dienstherr der Feuerwehren an die großen Einsätze erinnert, in denen die Hilfskräfte im Jahr 2012 besonders einmal bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gefordert waren: In der Sturmnacht vom 30. Juni waren mehr als 700 Einsätze abzuarbeiten gewesen, und auch Stromausfälle, so der Landrat weiter, hätten gezeigt, dass das Übungs-Szenario vom vergangenen Oktober durchaus realistisch gewesen sei und nichts mit einer von manchen vermuteten Situation nach Abschaltung von Atomkraftwerken zu tun habe. Seinem Dank folgte namens aller ihrer zahlreich vertretenen Amtskollegen die gastgebende Bürgermeisterin von Illertissen, Marita Kaiser. Sie verwies auf den Feuerwehr-Bedarfsplan, der hier erstellt wurde und leitete daraus die Zusage ab, dass die Feuerwehren auch künftig so ausgerüstet würden, dass die Pflichtaufgabe der Kommunen zur Gewährleistung von Schutz und Sicherheit für alle Bürger stets erfüllt werde. Auch Landrat Geßner hatte dies zuvor anhand einer Reihe von Zuschuss-Beispielen versichert. Für alle Partner-Hilfsorganisationen sprach BRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Kast Dank und Anerkennung für die stets hervorragende Zusammenarbeit aus. Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt leitete seinen Bericht mit einer Reihe von Ernennungen, Verabschiedungen und Ehrungen ein (siehe eigener Bericht) und gab dann reinen detaillierten Rückblick auf das Geschehen des vergangenen Jahres sowie eine Vorschau auf aktuelle Vorhaben. Die Einsätze sind mit insgesamt 2985 demnach 2012 wieder auf das Niveau von 2009 angestiegen. Aus der Statistik ragt die Zahl von 157 Menschenleben heraus, die bei Einsätzen gerettet werden konnten; 19 Personen mussten tot geborgen werden und drei Feuerwehrleute wurden im Einsatz verletzt. All dies wurde von 2983 Aktiven abgeleistet, wobei Schmidt die Entwicklung des Personalstandes als durchaus erfreulich bezeichnete. Ebenso bewertete er die steigende Zahl der in dieser Menge enthaltenen 310 Frauen und dazu die 503 Jugendlichen. Wie Landrat Geßner betonte auch der Kreisbrandrat die gute Zusammenarbeit mit der Integrierten Leitzstelle Donau-Iller in Krumbach, die sich sehr gut bewährt habe. Um aber auch solchen Großschadenslagen wie der Unwetternacht vom 30. Juni gerecht werden zu können, sei, so Schmidt, die für Anfang Mai angesetzte Eröffnung der Kreiseinsatzzentrale in Neu-Ulm unerlässlich. Die ILS stoße in solchen Fällen an ihre Grenzen, wenn, wie damals geschehen, innerhalb kürzester Zeit mehr als 1600 Notrufe eingingen. Schmidt stellte dann das neue Konzept zur Grundausbildung im Feuerwehrdienst vor, berichtete über die umfangreichen Übungen und Ausbildungen und verwies auf die nun fest stehenden Zeitpläne zur Einführung des Digitalfunks. Nach einem Rückblick auf exemplarische große Einsätze sowie die Katastrophenübung des Vorjahres, deren genaue Aufarbeitung noch im Gange sei, übergab der Kreisbrandrat vier mobile Rauchverschlüsse an Feuerwehren und leitete über zu einer Präsentation des Lindauer Stadtbrandinspektors Robert Kainz, der mit seiner Werbeagentur die landesweite Imagekampagne zur Nachwuchsgewinnung der Feuerwehren vorstellte. Mit den Regularien des Kreisfeuerwehrverbandes – Schriftführer-, Kassen-, Prüfbericht und Entlastung – sowie weiteren Dankesworten schloss die Versammlung. Info: In den Feuerwehren des Landkreises Neu-Ulm, die mit Ausnahme der hauptamtlich besetzten Wache in Neu-Ulm alle ehrenamtlich tätig sind, wurden im Jahr 2012 insgesamt 2985 Einsätze abgearbeitet. Diese verteilen sich auf 202 Brände, 1777 Technische Hilfeleistungen, 344 Sonstige, 314 Sicherheitswachen, 318 Fehlalarme (davon 269 Brandmeldeanlagen, 46 Irrtum des Meldenden und drei böswillige) und 30 Rettungsdiensteinsätze der Werkfeuerwehren. Nicht enthalten sind hier rund 1300 Sicherheitswachen der Werkfeuerwehren, wie Aufsicht bei Schweißarbeiten und Ähnliches. ----------------------------------------- Eine Reihe von Ehrungen, Ernennungen, Verabschiedungen und Auszeichnungen wurde bei der Frühjahrs-Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten des Landkreises Neu-Ulm vorgenommen. Langjährig verdiente Kommandanten, die aus ihrem Amt ausgeschieden sind, erhielten die goldene Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes: Bernhard Nußbaumer war 23 Jahre Kommandant in Bellenberg, Otto Uhl ebenso lange in Pfaffenhofen-Berg. Jeweils 18 Jahre waren in diesem Amt tätig: Peter März-Kohn (Straß), Helmut Rogg (Senden), Manfred Schmied (Witzighausen), Werner Wildt (Vöhringen) und Xaver Ruf (Messhofen). Für 15 Jahre als Kommandant in Oberreichenbach erhielt Michael Wiedemann die Ehrennadel des KFV in Silber. Mit dem Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber wurde Kreisbrandmeister a. D. Werner Schneider (Weißenhorn) ausgezeichnet. Er war elf Jahre für das Funkwesen im Landkreis verantwortlich und hatte in dieser Zeit nicht nur die Technik intakt gehalten und weiter entwickelt, sondern auch die Feuerwehrleute fachlich aus- und fortgebildet. Ebenfalls das KFV-Ehrenkreuz in Silber erhielt Georg Birk aus Filzingen, der im Rahmen seiner dortigen 45 Dienstjahre 18 Jahre lang als stellvertretender Kommandant aktiv gewesen war. Mit einem Geschenkkorb wurde Markus Großkopf aus Altenstadt verabschiedet, der dort sieben Jahre lang die Atemschutzwerkstatt des Landkreises verantwortlich geleitet und mit großem Einsatz als Ausbilder gearbeitet hatte. Der Neu-Ulmer Feuerwehrbeamte Jochen Kölle wurde als Nachfolger von Werner Schneider zum Kreisbrandmeister für das Funkwesen ernannt. Dieselbe Beförderung erfuhr Thomas Zawadke. Der Diplomingenieur für Fahrzeugtechnik leitet seit 1997 die „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL)“ und wurde nun im Hinblick auf die ständig wachsenden Aufgaben dieser Gruppe sowie der zur Zeit entstehenden Strukturen der Kreiseinsatzzentrale und Abschnittsführungsstellen zum Kreisbrandmeister bestellt. Dr. Gebhard Fröba, der beruflich als Anästhesist und Notarzt tätig ist und seine Erfahrung seit Jahren in die Erste-Hilfe-Ausbildung einbringt, wurde zum Kreisfeuerwehrarzt ernannt. Zum neuen Leiter der Landkreis-Atemschutzwerkstatt des Landkreises in Altenstadt wurde Franz Kienle bestellt. Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt überreichte gemeinsam mit Landrat Erich Josef Geßner die Auszeichnungen bzw. Ernennungsurkunden sowie Geschenke. -------------------------------- Bildtexte: Endnummer -017: Vier neue Führungskräfte erhielten bei der Kommandantendienstversammlung ihre Ernennungsurkunden. Im Bild von links: Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt, Franz Kienle (Leiter der Atemschutzwerkstatt), die beiden neuen Kreisbrandmeister Thomas Zawadke und Jochen Kölle, Kreisfeuerwehrarzt Dr. Gebhard Fröba und Landrat Erich Josef Geßner. Endnummer -018: Markus Großkopf (links) wurde von Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt mit herzlichem Dank und einem Geschenkkorb aus seinem Amt als Leiter der Atemschutzwerkstatt des Landkreises Neu-Ulm in Altenstadt verabschiedet. Endnummer -021: Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt bei seinem Jahresbericht Endnummer -023: Der Lindauer Stadtbrandinspektor Robert Kainz (rechts) stellte bei der Kommandantenversammlung die Imagekampagne des Landesfeuerwehrverbandes Bayern vor, die er mit seiner Werbeagentur entwickelt hatte. Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt dankte für die aufschlussreiche Präsentation mit einem Geschenkkorb. Endnummer -025: Eine Reihe langjährig-verdienter Führungskräfte wurde bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes verabschiedet und ausgezeichnet. Unser Bild zeigt von links: Bernhard Nußbaumer (Bellenberg), Otto Uhl (Berg), Manfred Schmied (Witzighausen), Peter März-Kohn (Straß), Werner Wildt (Vöhringen), Xaver Ruf (Messhofen), Michael Wiedemann (Oberreichenbach), Georg Birk (Filzingen), Werner Schneider (Weißenhorn) und Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt. Nicht mit im Bild ist Helmut Rogg (Senden), der nicht zur Versammlung kommen konnte. alle Texte und Bilder: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
Landkreis Neu-Ulm
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