08.03.2013

Notruf 112: Gebührenfrei - Europaweit

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Drei Viertel aller Menschen in Deutschland und darüber hinaus in ganz Europa wissen es immer noch nicht: Wer im Notfall die Feuerwehr oder den Rettungsdienst braucht, erreicht diese Hilfe in ganz Europa aus allen Telefonnetzen – Festnetz und Mobilfunk – gebührenfrei und ohne Vorwahl unter der Nummer 112. Damit, so sind sich alle Hilfsorganisationen einig, hat die Europäische Union seit einigen Monaten eine lebenswichtige Entscheidung für alle Bürgerinnen und Bürger getroffen. Deshalb hat die EU den „Tag des Notrufs“ eingeführt, an dem alljährlich im Februar auf die 112 aufmerksam gemacht werden soll. Mit der 112 erreicht man die nächstliegende Integrierte Leitstelle, die für den Landkreis Neu-Ulm in Krumbach liegt. Beim Anruf sollte man dort seinen eigenen Namen angeben sowie den Ort, an dem der Notfall geschehen ist. Die berühmten fünf „W“ – „Wer ruft an ? Wo ist das Ereignis ? Was ist geschehen ? Wie viele Personen sind betroffen ? Warten auf Rückfragen – hat man zwar in der Schule oder beim Führerscheinkurs gelernt; wer diese im Ernstfall oder in der Aufregung nicht mehr weiß, braucht nur das letzte „W“ zu beachten und auf Rückfragen der Leitstelle zu warten. Die dortigen Disponenten sind eigens dafür geschult und haben alle sowohl eine Ausbildung zum Rettungssanitäter wie auch zum Brandmeister. Wer also im Notfall die 112 anwählt, ist garantiert an der richtigen Adresse. Wie verhält es sich nun mit den anderen Notrufnummern ? Die 19222, jahrelang für den Rettungsdienst verwendet, wird zwar zur Zeit noch bei den Rettungsleitstellen abgefragt; sie wird dort aber nach einer Übergangszeit nur noch für die Organisation von nicht zeitkritischen Krankentransporten verwendet. Wer außerhalb der üblichen Sprechstunden, also nachts, an Wochenenden oder Feiertagen, sonstige ärztliche Hilfe benötigt, ohne dass ein dringender oder gar lebensbedrohlicher Notfall vorliegt, der sollte dafür die Nummer 116117 anwählen. Hier ist bayernweit ohne Vorwahl und gebührenfrei der Ärztliche Bereitschaftsdienst zu erreichen. Die früher für diesen Dienst verwendete Nummer (01805) 191212 wird weiterhin parallel verwendet, ist aber gebührenpflichtig. Mit der Notrufnummer 110 erreicht man wie schon immer bei Unfällen ohne Verletzte, Einbruch usw. die Polizei-Einsatzzentrale, die selbstverständlich auch bei Unfällen, Bränden und ähnlichen Notfällen weiterhilft. Grundsätzlich gilt aber nun europaweit: Wer Feuerwehr oder Rettungsdienst braucht, wählt die 112, gebührenfrei und aus allen Netzen. Das gilt übrigens auch für „Pre-Paid“-Handys, auf denen kein Guthaben mehr enthalten ist. Stattdessen gilt eine frühere Ausnahme nicht mehr: Nun muss in jedem Fall eine SIM-Karte im Handy eingelegt sein, damit die Leitstelle die Nummer des Anrufers erkennen kann. Das ist auch nötig, um im Notfall den Anrufer orten zu können, falls dieser nicht mehr in der Lage ist, selbst Angaben zu machen. Die Leitstelle erkennt auch unterdrückte Rufnummern; auch dies dient dazu, um den Anrufer im Notfall ausfindig machen zu können. Wer einmal aus Versehen die 112 auslöst, braucht keine Angst zu haben: Eine kurze Entschuldigung bei der Leitstelle genügt. Absichtlicher, also mutwilliger Missbrauch des Notrufs kann allerdings strafrechtlich verfolgt werden, denn damit wird rechtzeitige Hilfe für andere Notrufer verzögert. Grundsätzlich gilt aber nun europaweit: Über die Notrufnummer 112 ist ohne Vorwahl und gebührenfrei jederzeit Hilfe erreichbar. Die 112 ist in allen Telefonnetzen mit Vorrang geschaltet, das bedeutet, dass Anrufe auf dieser Nummer stets vor allen anderen Anrufen durchkommen. Info: Notrufnummern: • 112: Feuerwehr und Rettungsdienst im Notfall – europaweit und gebührenfrei aus allen Telefonnetzen • 110: Polizei – bei Unfällen ohne Verletzte, Einbruch, Gewalttaten usw. • 116117: Ärztlicher Notdienst außerhalb der üblichen Sprechzeiten bei nicht lebensbedrohlichen gesundheitlichen Problemen • 19222 und (01805) 191212: werden noch für eine Übergangszeit parallel geführt, verlieren dann aber ihre Vorrangschaltung und werden für die Organisation von Krankentransporten u.ä. verwendet. (wis)
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
Landkreis Neu-Ulm
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