29.11.2012

Gut geschützte Werkstätten

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Nicht erst seit der Katastrophe von Titisee-Neustadt ist die Frage nach dem Brandschutz in Wohnungen und Arbeitsstätten für Menschen mit Behinderungen aktuell: In Illertissen sind in den letzten Jahren mehrere solcher Einrichtungen entstanden, bei denen für den Fall eines Brandes bestmöglich vorgesorgt wurde. Wie Erik Riedel, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Illertissen, und Harald Kauf, Leiter der Werkstätte der „Lebenshilfe Donau-Iller gGmbH“ in einem ehemaligen Gebäude der Firma Ruku an der Dietenheimer Straße, übereinstimmend erklären, beginnt der „vorbeugende Brandschutz“ bereits bei der Planung. Hier ist beispielsweise auf gut begehbare und deutlich gekennzeichnete Fluchtwege zu achten, sodass das Gebäude im Notfall zügig evakuiert werden kann. Aus dem Obergeschoss des Werkstattgebäudes führt eine breite und besonders geschützte Stahltreppe ins rettende Freigelände. Selbstverständlich sind im oberen Stockwerk nur wenige Personen und keine Rollstuhlfahrer untergebracht. Vom Erdgeschoss ist das rettende Freigelände über mehrere breite Türen bequem zugänglich, und die Fluchtwege sowie die Rettungsmöglichkeiten und Verhaltensregeln sind gut erkennbar ausgeschildert. Immer wieder üben die Gruppenleiter mit den ihnen anvertrauten Personen, was beim Ertönen des Hausalarms zu tun ist. Bei allen Planungen werden die Fachleute der Kreisbrandinspektion zu Rate gezogen, und zwar sowohl in den Arbeitsstätten als auch in den Wohnheimen. Wie Feuerwehrkommandant Riedel berichtet, gilt das für die bereits bestehenden Häuser der Lebenshilfe und des Dominikus-Ringeisen-Werks ebenso wie bei den aktuellen Planungen und Umbauten der ehemaligen Schulbrüder-Gebäude an der Dietenheimer Straße. Die Maßnahmen zum „vorbeugenden Brandschutz“ werden ergänzt durch ständiges Üben des „abwehrenden Brandschutzes“, also für den Fall, dass tatsächlich etwas passieren sollte. Schon im Mai des vergangenen Jahres führte die Freiwillige Feuerwehr Illertissen ihre große Inspektionsübung am Werkstattgebäude auf dem Ruku-Gelände durch, und zwischen der Feuerwehrführung und der Lebenshilfe-Leitung besteht ständiger Kontakt. Ein Vorschlag von Harald Kauf, die Feuerwehr möge seinen Beschäftigten einmal Atemschutzgeräteträger vorstellen, damit die Menschen mit Behinderungen im Ernstfall keine Angst vor den mit Masken ausgerüsteten Feuerwehrleuten haben, wird von Kommandant Riedel gerne aufgenommen. Darüber hinaus ist auch vorgesehen, in absehbarer Zeit eine weitere Übung durchzuführen, bei der die in der Lebenshilfe-Werkstatt arbeitenden Personen zuschauen, mitmachen und sich auch selbst „retten“ lassen können. „Solche Einrichtungen erfordern besondere Aufmerksamkeit, und durch den ständigen guten Kontakt miteinander wollen wir so gewissenhaft wie möglich vorsorgen“ betont Riedel abschließend. (wis) Bildtext: Schon bald nach Eröffnung der „Lebenshilfe“-Werkstätten fand im Mai des vergangenen Jahres auf dem Ruku-Gelände an der Dietenheimer Straße die große Inspektionsübung der Freiwilligen Feuerwehr Illertissen statt. Bild: wis
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
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