10.11.2012

Übung verursacht Irritation

Übung verursacht Irritation Feuerwehren treten Gerüchten entgegen: Keine verletzten Jugendlichen Facebook-Mitteilungen während der Katastrophenschutzübung hatten Gerüchten von angeblich Verletzten in die Welt gesetzt. Diese Opfer gab es nicht, betonte Feuerwehrjugendwartin Karoline Nägele. PATRICK FAUSS Kreis Neu-Ulm/Straß. In 47 Jugend feuerwehren werden derzeit 433 Jungen und Mädchen auf den ehrenamtlichen Dienst in ihren Feuerwehren vorbereitet. Beim Herbsttreffen der Jugendwarte im Feuerwehrhaus in Straß betonte Kreisjugendwartin Karoline Nägele, dass es bei der landkreisweiten Katastrophenschutzübung Mitte Oktober keine Unterkühlungen bei den Nachwuchs feuerwehrleuten gegeben habe. „Einige Jugendliche haben getwittert und gefacebookt, das hat eine Eigendynamik entwickelt, die wir nicht mehr kontrollieren konnten“, sagte Nägele. Zusammen mit Jugendgruppen des Roten Kreuzes hatten Jungwehrler Verunglückte in einem Zug dargestellt. Sie waren angewiesen, sich wie Verletzte zu verhalten, damit die Retter eine realistische Situation vorfinden. Laut Unglücksszenario war der Zug zwischen Senden und Weißenhorn mit einem Säurelaster zusammengestoßen (wir berichteten). Auch Kreisbrandmeister Bernhard Schmidt betonte, dass es weder Unterkühlungen noch Verletzungen bei den Beteiligten gegeben habe. Jugendliche hatten wohl via Smartphone Mitteilungen für ihre Freunde in die sozialen Netzwerke eingestellt. Zum Beispiel „Hilfe, ich bin bewusstlos“. Eine Nachricht, die als Witz gedacht war, offenbar aber auch missverstanden wurde. Sogar ein Team des Bayerische Rundfunks hatte angerufen und um Interviews gebeten. Karoline Nägele wies darauf hin, dass es neue Richtlinien für Jugendbetreuer bei Feuerwehren gibt. Jugendwarte müssten nun ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Außerdem sollten die Kommandanten darauf achten, dass die Jugendwarte nicht zu jung sind, da ein gewisses Maß an Lebenserfahrung Voraussetzung für das verantwortungsvolle Amt ist. Ein Pilotprojekt, um Nachwuchskräfte für den Feuerwehrdienst zu interessieren, hat die Kreis feuerwehr an der Emil-Schmid-Schule in Neu-Ulm/Ludwigsfeld begonnen. 15 Achtklässler nehmen dort im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts an einer Grundausbildung teil, wie sie Neuanwärter bei der Feuerwehr bekommen. Der freiwillige Unterricht habe zum Ziel, mehr Jugendliche in die Wehr, insbesondere in Ludwigsfeld, zu bringen. Ausgebildet werden die Schüler vom Neu-Ulmer Feuerwehrmann Jochen Kanta. Finanziert wird das Projekt von Landes feuerwehrverband, Freistaat und Stadt. Eine Auszeichnung in Form einer goldenen Axt erhielten Andreas Neuschl, Alexander Lang, Korbinian Koch und Guliano Loscalzo von der Jugend feuerwehr Wullenstetten. Sie hatten den achten Platz unter 129 Teams beim Schwäbischen Leistungswettbewerb der Feuerwehrjugendgruppen in Augsburg belegt.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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