06.07.2012

Landkreis NU: Schweres Unwetter verursacht hohe Schäden

Landkreis Neu-Ulm: Ein Gewitter hat Feuerwehrleute am Donnerstagabend im Kreis Neu-Ulm auf Trab gehalten. Es kam zu dramatischen Rettungsaktionen. Ein schweres Unwetter ist am Donnerstagabend über den Kreis Neu-Ulm hinweggefegt. Innerhalb von kurzer Zeit fielen starke Niederschläge, darunter auch zentimeterdicke Hagelkörner. Zahlreiche Straßen wurden überflutet, mehrere Kellerräume liefen voll. Meldungen über Verletzte liegen nicht vor, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten mit. Das Gewitter habe nicht so starke Ausmaße angenommen, wie das verheerende am vergangenen Samstag, heißt es. Trotzdem gab es dramatische Rettungsaktionen: In der Finninger Straße in Neu-Ulm waren drei Personen in einem Keller von Wassermassen eingeschlossen. Sie wurden bereits knietief im Wasser stehend befreit. Die Integrierte Leitstelle Donau-Iller, meldete insgesamt rund 250 Feuerwehreinsätze in Zusammenhang mit dem Unwetter, die nach und nach abgearbeitet wurden. Rund 130 Feuerwehrleute aus Neu-Ulm, Ludwigsfeld, Gerlenhofen, Finningen, Pfuhl und Burlafingen waren mit 24 Fahrzeugen acht Stunden lang im Einsatz. Keller und Wohnungen standen unter Wasser, Strassen und Unterführungen waren überflutet und wurden leer gepumpt oder wurden abgesichert. In der Finniger Straße waren drei Personen in einem Keller durch die Wassermassen eingeschlossen. Das Wasser war an einer Kellertreppe nicht abgeflossen und drückte auf die Eingangstür zum Keller. Die Tür lies sich nicht mehr öffnen. Als auch der Keller vollzulaufen began, setzen sie einen Notruf ab. Bereits knietief im Wasser stehend konnten sie durch die Feuerwehr noch rechtzeitig gerettet werden. Aufgrund des massiven Hagelschlags kam es im Ortteil Ludwigsfeld zu Schäden an Fenstern und Oberlichtern an einer Vielzahl von Gebäuden. Mehrere milimeter Dicke Blechabdeckungen waren verbeult und hatten sich verzogen. Hier wurden mit Unterstützung durch das THW Neu-Ulm Notabdichtungen und Verschalungen angebracht. In der Unterführung der B10 an der Memmingerstraße konnten die Kanäle die Wassermassen nicht mehr aufnehmen sodas sich das Wasser stellenweise über einen Meter hoch staute. Gegen 21 Uhr musste hier ein PKW-Fahrer aus seiner misslichen Lage durch die Feuerwehr befreit werden. Er war mit seinem PKW in die Wassermassen gefahren und dort stecken geblieben. Bis auf einen Schaden an seinem Auto kam er mit dem Schrecken davon. Gegen 2 Uhr fuhr erneut eine Frau in die mittlerweile gesperrte Unterführung ein. Sie umfuhr die Absperrung und blieb ebenfalls im Wasser stecken. Die Fahrerin konnte sich vor Eintreffen der Feuerwehr selbst aus dem Auto befreien. Auch sie kam mit dem Schrecken davon. Der Wagen erlitt vermutlich einen Totalschaden und wurde mit einem Feuerwehrfahrzeug aus dem Wasser gezogen. Zur Verpflegung der bis in die frühen Morgenstunden arbeitenden 130 Einsatzkräfte wurde der Verpflegungszug des BRK angefordert. Dieser rückte mit 10 Mann auf der Hauptwache Neu-Ulm an und sorgte dafür das die EInsatzkräfte bei Kräften gehalten wurden. Gegen 5 Uhr konnten die letzten Kräfte einrücken. (az)
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
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