05.09.2006

Tiefenbach: Scheune wird Raub der Flammen

Bild: W. Schmid
cheune wird Raub der Flammen Illertissen: Großbrand auf Bauernhof richtet Sachschaden von halber Million Euro an Illertissen-Tiefenbach (wis). Auf rund eine halbe Million Euro schätzt die Polizei den Schaden, der in der Nacht zum Montag beim Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens in der Ortsmitte von Tiefenbach entstand. Verletzt wurde niemand. Als Brandursache wird ein technischer Defekt vermutet. Kurz vor ein Uhr nachts hörten die Bewohner des Bauernhofes an der Graf-Kirchberg-Straße verdächtigen Lärm und schauten vom Balkon des Wohnhauses aus nach dem Rechten. Dabei bemerkten sie, dass in dem im rechten Winkel ans Wohnhaus angebauten Stadel Feuer ausgebrochen war. Die Flammen schlugen bereits aus dem Dach. Nachdem der Strom im Haus ausgefallen war und damit auch die hauseigene Telefonanlage nicht mehr funktionierte, rannte ein Hausbewohner zum etwa 100 Meter entfernten Feuermelder, der am Gebäude der Raiffeisenbank angebracht ist, und setzte von dort aus die Sirene in Gang. Alarmstufe 2 ausgelöst Feuerwehrleute, die daraufhin zum Gerätehaus eilten, gaben Bescheid, worum es sich handelte, und so konnte der Tiefenbacher Feuerwehrkommandant Stefan Winkler über Funk die Einsatzzentrale in Neu-Ulm informieren. Dort wurde zunächst Alarmstufe 2 ausgelöst, womit nach der Ortswehr auch die Feuerwehr aus Illertissen alarmiert wurde. Bei der Ankunft an der Einsatzstelle erkannte Kommandant Winkler die Lage richtig und ließ die Alarmstufe auf drei erhöhen, was zur Folge hatte, dass auch die Wehren aus Au, . Bellenberg und Betlinshausen zum Einsatz gerufen wurden. Die ersten Bemühungen der Tiefenbacher Wehrleute galten der Rettung des Viehs aus dem gefährdeten Bereich, was auch einwandfrei gelang: Sechs Rinder konnten unversehrt ins Freie gebracht und in der Nachbarschaft untergestellt werden. Währenddessen begann die Ortswehr gemeinsam mit der zwischenzeitlich aus Illertissen eingetroffenen Stützpunktwehr den Aufbau für einen umfassenden Löschangriff. Inzwischen brannte nicht nur das parallel zur Straße stehende Stadelgebäude lichterloh, sondern die Flammen hatten ohne weitere bauliche Hindernisse auch auf das Obergeschoß des direkt ans Wohnhaus angebauten Stalles übergreifen können, sodass man sich darauf konzentrieren musste, das durch eine Brandmauer getrennte Wohnhaus zu schützen. Trotzdem konnten die Rinder, die in dem ans Wohnhaus anschließenden Stall unter einer Massivbetondecke geschützt waren, in ihrem Stall gelassen werden. Von der Illertisser Drehleiter aus wurden einzelne Brandherde gezielt bekämpft, und die Nachbarwehren aus Au, Bellenberg und Betlinshausen leisteten weitere Unterstützung. Kreisbrandrat Alfred Raible, der in Absprache mit Kreisbrandinspektor Dr. Bernhard Schmidt und den Kommandanten der einzelnen Wehren die Einsatzleitung innehatte, konnte bald feststellen, dass das Feuer unter Kontrolle war. Mithilfe der Wärmebildkamera vergewisserte sich ein Trupp der Illertisser Feuerwehr, dass die Brandmauer, die das Wohnhaus vom Stallgebäude abtrennt, intakt geblieben war und definitiv keine Gefahr mehr bestand. So begannen bald die Nachlösch- und Aufräumarbeiten, nachdem eine Kriminalbeamtin eine vorläufige Besichtigung und Spurensicherung vorgenommen hatte. Glücklicherweise wurde niemand verletzt; die Besatzung eines Rettungswagens brauchte nicht einzugreifen. Glutnester gelöscht Kurz vor drei Uhr konnten die Nachbarwehren sowie ein Teil des Illertisser Löschzuges wieder abrücken. Die Drehleiter blieb zur Ausleuchtung der Brandstelle bis zum Morgen im Einsatz und für die Männer der Tiefenbacher Wehr galt es noch längere Zeit, immer wieder aufflackernde Glutnester abzulöschen sowie bei den Aufräumarbeiten behilflich zu sein. Insgesamt waren 95 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. Nach Einschätzung des hinzugezogenen Sachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamtes war mit großer Wahrscheinlichkeit ein technischer Defekt Ursache für den Brandausbruch. Der Sachschaden wird auf eine halbe Million Euro beziffert.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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