20.12.2011

Illertisser Partnerstadt Carnac: Schiff nach Orkan gestrandet

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Bei der Feuerwehr in der Illertisser Partnerstadt Carnac wird von Weihnachtsferien nichts zu spüren sein: Fünf Tage, nachdem der Orkan „Joachim“ über die Bretagne hinweg gefegt ist, hatte Leutnant Christian Le Labousse, der Kommandant des Rettungszentrums, in dem die Aufgaben der Feuerwehr und des Rettungsdienstes gemeinsam ausgeführt werden, erstmals Zeit, um über die Tätigkeiten seiner Mannschaft zu berichten. Diese besteht aus einem Kern von Hauptamtlichen, die von einer Reihe Freiwilliger unterstützt werden. Der Chef des Rettungszentrums schreibt: „Der Sturm vom 15. Dezember hatte insgesamt vierzig Einsätze innerhalb von 24 Stunden in Carnac und den vier von uns betreuten Nachbargemeinden zur Folge. Bei den meisten handelte es sich um umgestürzte Strom- oder Telefonmasten sowie Bäume, die auf die Straße oder auf Häuser gestürzt waren. Damit waren zwanzig Feuerwehrleute einen Tag lang beschäftigt. Erfreulicherweise hatten wir keine Verletzten unter den Einsatzkräften. Der größte Einsatz jedoch war und bleibt die Strandung des Schiffes in Erdeven, wenige Kilometer von hier und in unserem Schutzbereich. Hier wurde bereits im Moment des Schiffbruchs ein Rettungswagen unserer Feuerwehr an den Einsatzort entsandt, und nachdem das Schiff auf den Strand aufgelaufen war, wurde die gesamte neunzehnköpfige Mannschaft von Hubschraubern der Nationalen Marine vom Schiff geholt und in unserem Rettungswagen untersucht. Das Schiff war aus dem Hafen von Lorient ausgelaufen, nachdem es dorthin Kies geliefert hatte, und es führte somit keine weitere Fracht mit sich. Der Schiffbruch geschah am Strand von Kerminihy, einem Naturschutzgebiet und FKK-Strand. Seither sind rund um die Uhr 250 Feuerwehrleute aus allen Rettungszentren unseres Regierungsbezirkes Morbihan und aus den benachbarten Départements im Schichtdienst dort tätig, um die Verschmutzung des Strandes zu beseitigen.“ (Wie berichtet, sind mehr als 200 Tonnen Dieselkraftstoff und Heizöl ausgelaufen und verschmutzen den Strand auf einem Kilometer Länge.) „Dieses Strandgebiet ist extrem sensibel zu behandeln, da sich in der nahe gelegenen Flussmündung „Ria d’Etel“ große Austernzuchtanlagen befinden.“ (Diese sind inzwischen mit mehrfachen schwimmenden Ölsperren abgeschirmt und die Austern wurden in wasserundurchlässige Behälter verfrachtet.) „Von Fachfirmen wurde ein Pumpensystem eingerichtet, um die in den Schiffstanks verbliebenen Ölmengen aufzunehmen. Wir können noch nicht absehen, wie lange die Arbeiten zum Abpumpen des Öls und zum Säubern des Strandes andauern werden. Wenn diese abgeschlossen sind, wird entschieden, ob das Schiff abgeschleppt werden kann oder ob es an Ort und Stelle zerlegt werden muss.“ (Anmerkungen in Klammern von wis)
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
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