26.11.2011

Notruf 112 für Schwaben

Die Integrierte Leitstelle ist nicht nur in Betrieb, sondern seit gestern auch offiziell eingeweiht. Der entscheidende Fortschritt für die Einwohner: Für Feuerwehr und Rettungsdienst gilt die Notrufnummer 112. Krumbach/Neu-Ulm - Die Integrierte Leitstelle Donau-Iller in Krumbach läuft: auch zur Zufriedenheit von Landrat Erich Josef Geßner. "Zumindest sind bei mir und meiner Verwaltung keine Beschwerden angekommen", sagte Geßner gestern bei einem Pressetermin anlässlich der offiziellen Einweihung der Leitstelle. Allerdings gebe es noch einige Daten für die Alarmierungspläne nachzureichen - "das müssen wir machen, da kann das Rote Kreuz nichts dafür". Nicht ganz so optimal sei lediglich, dass dies nicht über Fernleitung möglich sei, sondern dass jedes Mal jemand deswegen nach Krumbach fahren muss. "Aber das ist halt so." Auf jeden Fall sei in Krumbach "ein großes Ding angelaufen". Für die Bevölkerung der Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Unterallgäu und der kreisfreien Stadt Memmingen gilt seit 8. November eine Erleichterung: Rettungsdienste, Notarzt wie auch Feuerwehr werden künftig einheitlich unter der Notrufnummer 112 alarmiert. "Im Mobilfunk war diese als gebührenfrei zu nutzender Dienst ohnehin schon gespeichert", sagte Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im bayerischen Finanzministerium vor rund 200 Gästen von Feuerwehren, Rettungsdiensten, Polizei und Verwaltung. Dies sei ein Vorteil für die Schnelligkeit bei der Alarmierung, denn so bekommen die Disponenten, die die Einsätze koordinieren und unterstützen, viel direktere Informationen. Insgesamt 21 dieser Spezialisten arbeiten bei der ILS. "44 Wochen haben sie sich dafür fortgebildet", dazu kommen zwölf unterstützende Leute im Ehrenamt, die ihrerseits ein Drittel dieser Ausbildungszeit absolviert haben, ergänzte Pschierer. Die Verzahnung von Ehren- und Hauptamt "sorgt für jene Sicherheit, die annähernd 500 000 Menschen im Zuständigkeitsgebiet ihrer ILS erwarten". Seit 1976 gibt es eine Rettungsleitstelle des BRK in Krumbach. Diese hat sich dort zu einer Integrierten Leitstelle entwickelt. "Ach ja die Standortfrage, bei kaum einer der künftig 26 Leitstellen in Bayern war sie einfach" ergänzt er. Auch in Krumbach hatte es zwei Bewerber gegeben: Das Bayerische Rote Kreuz sowie die Stadt Neu-Ulm mit ihrer Feuerwehr. Der Zweckverband Donau-Iller entschied sich für das BRK und Krumbach. Für den dortigen Bürgermeister Hubert Fischer ein Glücksfall, "stärkt dieser doch das Herz Schwabens und ist wichtig für die Stadt". Wichtig für die Feuerwehren ist auch, dass mit dem Betrieb der ILS auch die Struktur der Alarmierung mit umfangreicher EDV-Technik verändert wurde. "Unabhängig von Grenzen und Zuständigkeiten werden die geeigneten Rettungskräfte und Einsatzmittel alarmiert", ergänzte Pschierer. Dafür musste eine ungeheure Datenmenge in das System eingepflegt werden, was sehr viel Zeit in Anspruch nahm und zu Verzögerungen bei der Betriebsaufnahme der Alarmierung der Feuerwehren nach sich zog. Für die Leitstelle sind rund 3,2 Millionen Euro an Kosten angefallen, die jährlichen Betriebskosten belaufen sich rund zwei Millionen Euro.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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