19.12.2005

Weihnachtstipps der Feuerwehr

Illertissen (wis). Heuer hat die "Saison" der Christbaumbrände sehr frühzeitig begonnen: Schon am 11. Dezember meldete die Internetseite des Kreisfeuerwehrverbandes Neu-Ulm den ersten Brand eines Weihnachtsbaumes im Landkreis. Das ist für die Kreisbrandinspektion Anlass genug, auch heuer wieder auf Verhaltensregeln beim Umgang mit Kerzen und Christbäumen aufmerksam zu machen. Aber noch wichtiger als diese Tipps ist für Kreisbrandrat Alfred Raible in diesem Jahr ein anderer Hinweis. Die Feuerwehren haben nämlich noch einen interessanten Ratschlag, wie man seinen Mitmenschen ein Weihnachtsgeschenk machen kann, das nicht nur sinnvoll und kostengünstig ist, sondern buchstäblich zum Lebensretter werden kann: "Rauchmelder retten Leben !" So lautet der Titel einer Kampagne, die der Deutsche Feuerwehrverband in dieser vorweihnachtlichen Zeit gestartet hat. "Schenken Sie Sicherheit - Schenken Sie einen Rauchmelder !" So appellieren die deutschen Feuerwehren vor allem an alle Eltern, die für sich und ihre Kinder ein wichtiges Stück Sicherheit mehr haben wollen. Aber auch für Freunde, Verwandte, Geschäftspartner oder Kollegen sind die handlichen Lebensretter das ideale Geschenk. Wie schon eingangs erwähnt, kommt es gerade in der Weihnachtszeit immer wieder zu Bränden, und hier sind Rauchmelder das bestens geeignete Mittel, um Leben und bedeutende Sachwerte retten zu helfen. Heimrauchmelder gibt es kostengünstig im Elektrofachhandel ebenso wie in Bau- oder Elektromärkten. Es muss nur darauf geachtet werden, dass die Geräte die üblichen Qualitäts-Prüfzeichen tragen, wie etwa das des VdS (Verband der Sachversicherer), oder das "GS"-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit". Ein Rauchmelder im Flur pro Etage oder an der Decke vor den Schlaf- und Kinderzimmern genügt - in Räumen mit üblicherweise starker Dampfentwicklung wie Küche oder Bad sind sie dagegen fehl am Platze. Die handlichen Geräte - es gibt sie heute schon in der Größe einer Zigarettenschachtel und oft in ansprechendem Design - sind auch von handwerklich unbegabten Laien einfach zu montieren. Geprüfte Geräte werden mit einer 9-Volt-Block-Batterie betrieben, die erfahrungsgemäß weit mehr als ein Jahr lang ausreicht und die sogar selbst Alarm gibt, bevor sie ihren "Geist aufgibt". Durch solche Geräte wird ein durchdringender Alarmton ausgelöst, der Schlafende rechtzeitig weckt, bevor sie ansonsten durch die giftigen und geruchlosen Rauchgase in Bewusstlosigkeit verfallen. Denn es ist ein alter Irrtum, dass man durch Brandrauch aufwachen würde: Das Gegenteil ist der Fall, und immer wieder erleben die Feuerwehren, dass ein Rauchmelder hohen Sachschaden oder sogar Todesfälle hätte verhindern können. Auch die verbreitete Meinung, dass in einem modernen Haus schon nichts brennen könne, ist falsch: Schon der Rauch eines brennenden Vorhanges oder von wenigen Quadratmetern Teppich genügt, um Giftgase in lebensgefährlicher Konzentration auftreten zu lassen, gegen die man im Schlaf chancenlos ist. Um es besonders in der Weihnachtszeit erst gar nicht so weit kommen zu lassen, raten die Feuerwehren dringend zu größter Vorsicht bei brennenden Kerzen. Diese gehören immer in eine standfeste und nicht brennbare Halterung. Kerzen dürfen auch nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen oder an Plätzen mit Zugluft aufgestellt werden, so dass womöglich Vorhänge in die Flamme geweht werden könnten. Überhaupt ist Kerzenlicht so schön, dass es nie, aber auch gar nie, aus den Augen gelassen werden dürfte. Bevor sie herunter gebrannt sind, müssen die romantischen Flammen natürlich auch rechtzeitig gelöscht werden. Im Übrigen sollte beachtet werden, dass Tannengrün sehr schnell trocken wird und damit um so leichter zu entflammen ist, denn die in den Zweigen enthaltenen ätherischen Öle trocknen nicht aus; im Gegenteil: Sie können den Weihnachtsbaum oder das dekorative Gesteck geradezu explosionsartig "hochgehen" lassen. In Haushalten mit Kindern rät die Feuerwehr grundsätzlich, elektrischen Lichterketten den Vorzug vor "echten" Kerzen zu geben. Auch die Elektrolichter sollten natürlich die entsprechenden Prüfzeichen tragen und nicht etwa amateurhaft selbst zusammen gebastelt sein. So wünschen die Feuerwehren des Landkreises Neu-Ulm allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, aber auch ihren eigenen Aktiven, eine ruhige und schöne Weihnachtszeit, so dass der Klang der Glocken nicht durch die schrillen Töne der Sondersignale übertönt werden sollte. Info: Ausführliche Informationen zumThema Rauchmelder gibt es auf der vom Deutschen Feuerwehrverband empfohlenen Internetseite: www.rauchmelder-lebensretter.de oder beim Landesfeuerwehrverband Bayern unter www.lfv-bayern.de, wo auch Tipps zum Umgang mit Tannengrün und Kerzen nachzulesen sind.
Artikel von: Wilhelm Schmid
Feuerwehren
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