10.11.2011

Notruf 112: Leitstelle ist in Betrieb gegangen

Nach gut zweieinhalbjähriger Vorbereitungs- und Planungszeit ist es so weit: Die Integrierte Leitstelle in Krumbach hat ihre Arbeit aufgenommen. MICHAEL JANJANIN Krumbach/Neu-Ulm. Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt: Sie werden seit Dienstag über die Notrufnummer 112 erreicht. Für die Polizei gilt weiterhin die 110. Die Alarmierung erfolgt über die Integrierte Leitstelle Donau-Iller, die damit ihren Betrieb in vollem Umfang aufgenommen hat. Das Zuständigkeitsgebiet umfasst die Kreise Günzburg, Neu-Ulm und Unterallgäu sowie die Stadt Memmingen – eine Fläche von etwa 2580 Quadratkilometern mit 462 000 Einwohnern und 340 Feuerwehren in 104 Gemeinden. Die Fachleute am Standort Krumbach im Kreis Günzburg bearbeiten alle Notfallalarmierungen, die die Feuerwehr und den Rettungsdienst betreffen, und alarmieren die entsprechenden Einheiten, damit die Betroffenen schnellstmöglich Hilfe bekommen. „Um 13 Uhr wurde die Nummer bei uns aufgeschaltet, das war in zehn Minuten erledigt“, sagte gestern Leitstellenleiter Karl Heinz Lentz. Nach einer Viertelstunde gab es schon den ersten Einsatz zu organisieren: einen Verkehrsunfall in der Nähe von Krumbach. „In Neu-Ulm hat eine Brandmeldeanlage angeschlagen, außerdem war die Feuerwehr für einen Einsatz in Illerzell zu alarmieren.“ Dafür steht dem Personal ein neu installiertes Informations- und Kommunikationssystem zur Verfügung. Wie berichtet, hatte die Datenerhebung und das Einspeisen der Informationen über Dienststellen, Einsatzmittel, die Kontaktleute bei den Feuerwehren und hunderte von Objekten und mögliche Einsatzorte wie Krankenhäuser oder Betriebe mit Brandmeldeanlagen länger gedauert als gedacht. Vor mehr als vier Jahren hatte das Bayerische Rote Kreuz den Zuschlag für den Betrieb der Leitstelle bekommen. Für die mehr als zwei Jahre dauernde konkrete Planungs- und Organisationsphase wurde ein Zweckverband gegründet. Da der Vollbetrieb mehrfach verschoben werden musste, hatte man vor einem Jahr zunächst mit der Alarmierung der Rettungsdienste begonnen. Mit dem nun erfolgten Vollbetrieb erwarten die Feuerwehrfachleute starke Veränderungen in der Alarmplanung und dem Einsatzaufkommen: Dass tagsüber von Montag bis Freitag in der Regel weniger ehrenamtliches Personal zur Verfügung steht, werde dazu führen, dass zu diesen Zeiten nicht nur die Orts feuerwehr, sondern zunehmend auch Einheiten aus der Nachbarschaft alarmiert werden.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
Feuerwehren
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