15.10.2011

Landkreis Neu-Ulm: Imagekampagne eröffnet

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„Stell Dir vor, du drückst und alle drücken sich !“ Mit diesem an das berühmte Bert-Brecht-Zitat („Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“) angelehnten Spruch starten die bayerischen Feuerwehren eine dreijährige Imagekampagne, mit der sie darauf aufmerksam machen, dass sie angesichts des bekannten demografischen Wandels – es gibt immer weniger junge und dafür immer mehr ältere Leute – dringend Verstärkung benötigen. Auf dem Marktplatz in Illertissen wurde am Samstag ein Linienbus der einheimischen Firma Braunmiller vorgestellt, der nun mit den Emblemen der Aktion ein Jahr lang durch den Landkreis Neu-Ulm fahren wird. Ein großer roter Feuermelder mit eingeschlagener Scheibe soll daran erinnern, dass jeder jederzeit in die Situation kommen kann, bei Unfall oder Brand schnell Hilfe zu benötigen. Landratsstellvertreter Roland Bürzle verwies in seiner Begrüßung auf die Bedeutung des ehrenamtlichen Einsatzes und dankte den Feuerwehrleuten für ihren Dienst, wobei er darauf aufmerksam machte, dass nicht nur Jugendliche, sondern auch erwachsene „Quereinsteiger“ und hierbei insbesondere auch Frauen und Mitbürger mit Migrationshintergrund bei den Wehren willkommen sind. Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt zeigte in seinem Grußwort auf, dass in Bayern der weitaus größte Teil aller mehr als 200000 Einsätze pro Jahr von den rund 320000 Aktiven der etwa 7700 Freiwilligen Feuerwehren bewältigt wird, und dass dieser Dienst nie finanzierbar wäre, wenn er von hauptberuflichen Kräften geleistet werden müsste. Dr. Schmidt stellte daher die Werbematerialien vor, die im Rahmen einer dreijährigen Imagekampagne des Landesfeuerwehrverbandes das Bewusstsein der Bevölkerung für diese Problematik schärfen sollen. Es handelt sich dabei um Bauzaun-Banner, „Roll-Up“-Plakataufsteller und eine Reihe weiterer Werbemittel, von denen insbesondere ein Linienbus in den kommenden Monaten großes Augenmerk auf sich ziehen dürfte. So geschah es auch am Samstagnachmittag, als Landratsstellvertreter Bürzle und Kreisbrandrat Dr. Schmidt nach ihren Grußworten gemeinsam einen Brandmelder-Alarm auslösten, auf dessen Signal hin dann ein Bus der Firma Braunmiller auf den Marktplatz rollte. Aus ihm stiegen fünfzig jugendliche Feuerwehranwärter, angeführt von ihrer Jugendwartin, Kreisbrandmeisterin Karoline Nägele, und sie demonstrierten somit stellvertretend für die fünfhundert Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus dem gesamten Landkreis, dass jederzeit neue Kameradinnen und Kameraden willkommen sind. In jedem bayerischen Landkreis rollt nun ein Jahr lang ein solcher Bus und macht darauf aufmerksam, dass die Bürgerinnen und Bürger sich zwar einerseits stets auf ihre Feuerwehren verlassen können, wenn es darum geht, in Not und Gefahr schnelle und kompetente Hilfe zu bekommen, dass dies aber für die Zukunft nur dann als gesichert gelten kann, wenn der Personalbestand der Freiwilligen Feuerwehren landauf, landab auch in Zukunft gewährleistet wird. Deshalb, so betonte Kreisbrandrat Dr. Schmidt, seien alle aufgerufen, sich ernsthaft zu überlegen, ob sie sich nicht auch – wie bereits rund 500 Jugendliche und 3000 Aktive im Landkreis Neu-Ulm – mit einem Teil ihrer Freizeit durch Ausbildung und Einsatzdienst für das Gemeinwohl engagieren möchten. Als Ansprechpartner stehen in jeder Gemeinde die Kommandanten und Führungskräfte der örtlichen Feuerwehren zur Verfügung. Info: Im Landkreis Neu-Ulm sind derzeit rund 3000 Frauen und Männer sowie 500 Jugendliche bei den rund 80 Freiwilligen Feuerwehren und Löschzügen tätig. Sie bewältigten im Jahr 2010 insgesamt mehr als 2500 Einsätze, wovon rund 1400 auf den Bereich „Technische Hilfeleistung“ und rund 250 auf Brandeinsätze entfallen. Der Rest verteilt sich auf Sicherheitswachen, Rettungsdiensteinsätze, Fehlalarm-Überprüfungen und Sonstiges. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen; Ansprechpartner sind die örtlichen Feuerwehren und ihre Führungskräfte. Video siehe www.illertisser-zeitung.de und www.nuz.de © Text, Bilder und Video: Wilhelm Schmid http://bcove.me/i85hltwc
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
Feuerwehren
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