05.05.2011

Floriansfeier in Roggenburg

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Die Gottesdienstteilnehmer in dunkelblauer Uniform, ein Fahnenspalier im Chorraum, der evangelische Pfarrer Andreas Erstling und der katholische Pater Ulrich Keller – beide Notfallseelsorger und aktive Feuerwehrleute – gemeinsam am Altar zu einem ökumenischen Wortgottesdienst: Dieses Bild bot sich am Abend des 4. Mai, dem Sankt-Florians-Tag, zur Feier des Schutzpatrons der Feuerwehren, die zu ihrer „Floriansfeier“ geladen hatten. Wie Pater Ulrich feststellte, war es zwar erst das zweite Mal, dass solch eine Feier veranstaltet wurde, aber diese könne durchaus zur guten Tradition werden. Mit begeistert vorgetragenen und ebenso aufgenommenen Liedern gestaltete der Weißenhorner Gospelchor „Joyful Voices“ den Gottesdienst, und auch hier wurde ökumenische Zusammenarbeit praktiziert: Pfarrer Erstling dirigierte den Chor und sang klangvolle Soli, und Pater Ulrich hängte die Gitarre über sein weißes Ordensgewand und begleitete die mit großer Begeisterung aufgenommenen Lieder. Nach Gebeten und Schriftlesungen, die dem Anlass gemäß ausgewählt worden waren, kam Pater Ulrich Keller in seiner Predigt auf den Dienst der Feuerwehrleute und dessen Verwurzelung im christlichen Glauben zu sprechen. Er ging dabei aus von einer Theaterrolle, die er einmal übernommen hatte, weil er damit ein Versprechen einlöste; er blendete zurück auf das Evangelium der Emmausjünger, das Pfarrer Erstling in zeitgemäßen Worten vorgetragen hatte und leitete von dort über zum Beispiel des Heiligen Florian und dessen Bedeutung für den Dienst der Feuerwehren: „Feuerwehrfrauen und -männern geht es wie den Emmausjüngern oder dem heiligen Florian. Sie werden zwar in eine Rolle gedrängt, die ihnen nicht immer gefällt, aber wie wir die Rolle ausfüllen, liegt in unserer Hand. Wir sind oft genug die ersten und wichtigsten Hoffnungsträger inmitten von Chaos und seelischer Taubheit.“ Die Ansprache endete mit den Worten: „Manchmal können wir uns unsere Rolle nicht aussuchen. Aber wir können unsere Rolle gestalten. Die Emmausjünger werden gewandelt zu hoffnungsfrohen Zeugen der Auferstehung. Der Heilige Florian wird gewandelt zum Zeugen für die Kraft des Glaubens. Und wir können gewandelt werden zu Zeugen des Lebens – mitten im Leid. Nehmen wir unsere Rolle an und nehmen wir sie ernst. Wir können es, weil Gottes Kraft in uns ist. Tun wir es also ! Heiliger Florian, bitte für uns ! Amen.“ Nach dem Gottesdienst, der mit einem mitreißenden „Oh Happy Day“ des Gospelchores endete, trafen sich die Feuerwehrleute noch in der Turnhalle des Klosterkomplexes, wo der Roggenburger Bürgermeister Franz Clemens Brechtel seine „Emershofer Stadelmusikanten“ mit schwungvoller Unterhaltungsmusik dirigierte und mit der Aussage „wir hätten heute Abend sowieso Probe gehabt, und drum spielen wir halt gleich hier !“ die Lacher auf seiner Seite hatte. In seiner Funktion als Vertreter der Bürgermeister im Kreisfeuerwehrverband sprach er den Feuerwehrleuten den Dank der Bürger des Landkreises aus und lud zu einer gemütlichen Brotzeit ein, die von der Roggenburger Feuerwehr mit viel Fleiß vorbereitet worden war. Bildtexte: Pfarrer Andreas Erstling (im schwarzen Talar) leitete den Weißenhorner Gospelchor „Joyful Voices“ und Pater Ulrich Keller spielte dazu Gitarre, um den ökumenischen Gottesdienst zur „Floriansfeier“ der Kreisfeuerwehren in der Klosterkirche Roggenburg zu gestalten. Pater Ulrich Keller (links) und Pfarrer Andreas Erstling (rechts), beide Notfallseelsorger und aktive Feuerwehrleute, sprachen zum Schluss des ökumenischen Wortgottesdienstes zur „Floriansfeier“ der Kreisfeuerwehren gemeinsam das Segensgebet. Text und Bilder: Wilhelm Schmid für NEU-ULMER und ILLERTISSER ZEITUNG
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
Feuerwehren
Roggenburg
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