09.04.2011

Dienstversammlung der Kommandanten im Landkreis Neu-Ulm (IZ)

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Dr. Bernhard Schmidt mit mehr als 90 Prozent zum Kreisbrandrat gewählt Von Wolfgang Kahler (Illertisser Zeitung) Glückwünsche von Landrat Erich Josef Geßner: Dr. Bernhard Schmidt (Mitte) aus Altenstadt ist ab August neuer Kreisbrandrat für die Feuerwehren im Landkreis Neu-Ulm und Nachfolger von Alfred Raible (links). Foto: Foto: wis Bellenberg Die Abstimmung fiel sehr deutlich aus: Bei der Dienstversammlung am Donnerstagabend in der Bellenberg Turn- und Festhalle votierten mehr als 90 Prozent der Feuerwehrkommandanten und Stellvertreter für Dr. Bernhard Schmidt als neuen Kreisbrandrat (KBR). Der Altenstadter Kreisbrandinspektor war von Landrat Erich Josef Geßner als einziger Kandidat für diesen bedeutenden Chefposten vorgeschlagen worden. Schmidt tritt damit am 8. August die Nachfolge von Alfred Raible aus Illertissen an, der mit Erreichen des 63. Lebensjahrs diese Leitungsfunktion abgeben muss. Geßner würdigte Raible als „menschlich und fachlich vorbildlichen Kreisbrandrat“. Der 45-jährige Schmidt, hauptberuflich im Forschungslabor an der Universität, trete aus Sicht des Landrats ein „schweres und ein leichtes Erbe“ an. Schließlich habe Raible Maßstäbe gesetzt und übergebe ein wohl bestelltes Feld. Geßner bezeichnete Schmidt als „erfahrenen Feuerwehrmann, der sich durch große Gewissenhaftigkeit, Besonnenheit und hervorragenden Fach- und Sachverstand auszeichnet“. Er betrachte Schmidt als „idealen Nachfolger“ von Raible. „Ich habe nicht gedacht, dass ich selbst mal an diesem Platz stehen werde“, freute sich Schmidt nach der Wahl, der noch Kreisbrandinspektor und Kommandant in Altenstadt ist. „Ein gutes Wahlergebnis ist auch immer ein Vertrauensvorsprung“, meinte er zum klaren Ausgang. An der geheimen Wahl hatten sich 69 Feuerwehrkommandanten und Stellvertreter von 16 Feuerwehren im Landkreis – fünf Ortswehren waren nicht vertreten – beteiligt. Auf Schmidt entfielen von 67 gültigen 62 „Ja“-Stimmen, lediglich fünf votierten gegen ihn. Er wolle die Zusammenarbeit mit den Feuerwehrkameraden auf hohem Niveau weiterführen, versprach Schmidt. Von einer Palastrevolution wie im Frühjahr 2007, als Kreisbrandrat Raible von einer Gruppe aus dem nördlichen Landkreis abgewählt werden sollte, war diesmal nichts zu sehen oder hören. Landkreis unterstützt Feuerwehren Landrat Geßner hatte eingangs auf die Katastrophe in Japan hingewiesen, bei der Tausende Rettungskräfte seit Wochen im Dauereinsatz seien. Die Leute der Freiwilligen Feuerwehr könnten am ehesten erahnen, was die Helfer in Japan durchmachten. Sie wüssten aus eigener Erfahrung, was ein Einsatz im Katastrophenfall bedeute. Geßner erinnerte an das Jahrhundert-Hochwasser Pfingsten 1999. Die Löschkräfte hätten Anspruch darauf, dass sie aufgabengerechte, zeitgemäße und zuverlässige technische Ausrüstung bekämen. Der Landkreis unterstütze die Wehren zwischen Kellmünz und Unterelchingen „in jeglicher Hinsicht bestmöglich“, betonte Geßner. Der Kreis hat 2010 circa 662000 Euro für die Feuerwehren ausgegeben. Der Landrat übergab Raible unter Beifall einen Scheck über 2000 Euro für die Jugendarbeit des Kreisfeuerwehrverbandes. Der scheidende Kreisbrandrat ging auf die vergangenen zehn Jahre seiner Tätigkeit und die Entwicklung des Feuerwehrwesens im Landkreis ein. Er verwies darauf, dass die Einsätze rückläufig seien (dazu eigener Artikel). Als größte Herausforderung bezeichnete Raible die Inbetriebnahme der „Integrierten Rettungsleitstelle“ (ILS) in Krumbach. Kritisch beleuchtete Raible einige organisatorische Defizite aus seiner Sicht. Bei der Einsatzplanung über die Verwaltungsgrenzen hinaus – zum Beispiel zwischen Bayern und Baden-Württemberg – hatte sich herausgestellt, dass Computerberechnungen zu 85 Prozent falsch gewesen seien. Die ILS sollte eigentlich am 3. Mai in Betrieb gehen, doch wurde der Termin inzwischen um drei Monate verschoben. „Ich werde der Inbetriebnahme nur zustimmen“, so Raible, wenn es genügend Zeit für einen ausreichenden Probelauf gebe. Alles andere wäre ein „Verbrechen“ an den Mitbürgern, denn nur bei richtiger Alarmierung „können wir ausrücken und helfen“. Video auf der Websete der Illertisser Zeitung"
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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