28.01.2011

Neu-Ulm: Brand in Sex-Kabine: Hochhaus evakuiert

Neu-Ulm In der Videokabine eines Sex-Shops im Erdgeschoss des Hochhauses Augsburger Straße 58 ist gestern Abend ein Feuer ausgebrochen. Eine Person erlitt durch den Qualm eine Atemwegsreizung. Wie die Kassiererin des Erotik-Geschäfts berichtet, sei gegen 17.40 Uhr plötzlich ein Kunde aus der Kabine gestürmt und habe „Es brennt“ gerufen. Anschließend sei der unbekannte Gast - zu diesem Zeitpunkt der Einzige im Laden - auf die Straße geflüchtet. Von ihm fehlt bislang jede Spur. In einem benachbarten Bierlokal habe sie sofort die Feuerwehr gerufen, erzählt die Kassiererin weiter. Ein Großaufgebot der Neu-Ulmer Hauptwache, der Freiwilligen Feuerwehr Pfuhl und der Ulmer Feuerwehr war in wenigen Minuten zur Stelle. Atemschutzträger hatten den Brand gegen 18.15 Uhr gelöscht. Doch zunächst konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch Menschen in dem Geschäft befinden. Laut Günter Gillich von der Neu-Ulmer Polizei war dies aber zum Glück nicht der Fall. Gleichzeitig evakuierte die Feuerwehr zusammen mit Polizei und Rotem Kreuz den gesamten achtgeschossigen Wohnblock. Frierend mussten die rund 70 Bewohner in der Kälte ausharren, eine Fahrschule bot später die Gelegenheit zum Aufwärmen. „Der Qualm ist durch den Lüftungsschacht in die fensterlosen Bäder und Toiletten im ganzen Haus gedrungen“, sagt ein Hausbewohner. Gegen 19 Uhr konnten die Mieter wieder in ihre Räume zurückkehren. Sanitäter untersuchten die Evakuierten, darunter viele Kinder, auf Rauchvergiftungen. Laut Notarzt Jens Matscheko hat ein Hausbewohner eine Reizung der Atemwege davongetragen. Weitere Verletzte gab es nicht. Unklar blieb bis Redaktionsschluss, wie es zu dem Brand kam. Laut Hauptkommissar Günter Gillich kann nicht ausgeschlossen werden, dass der unbekannte Kabinenbenutzer das Feuer absichtlich gelegt hat. Aber auch ein Defekt an der Videoanlage komme infrage. Der Sex-Shop-Kunde werde nun als Zeuge gesucht. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest. Der Sex-Laden und sein Inventar wurden laut Polizei stark in Mitleidenschaft gezogen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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