20.06.2006

Senden: Drei Rohrbrüche in einer Nacht

Drei Rohrbrüche in einer Nacht Automatische Pumpensteuerung versagt - Zu hoher Druck in der Hauptleitung Von unserem Redakteur Wolfgang Kahler Senden In der Wasserversorgung der Stadt ist erneut ein folgenschwerer Fehler aufgetreten. In einer Nacht kam es zu drei Rohrbrüchen in Hauptleitungen. Sie wurden nach Angaben von Jürgen Schwer von der Stadtverwaltung durch zu hohen Pumpendruck verursacht. Was zu der Fehlfunktion geführt hat und welche Wassermengen durch die geborstenen Rohre ausgetreten sind, war gestern noch unklar. Wie oft bei solchen Anlässen trat der Notfall ausgerechnet in der Nacht zu einem Feiertag, nämlich Fronleichnam, vergangene Woche ein. An drei Stellen, in der Beethoven-, Harder- und in der Feldstraße wurden Brüche der Hauptwasserrohre gemeldet. Wasserwerks-Mitarbeiter und ein Bauunternehmen, das in solchen Fällen den Notdienst übernimmt, mussten die Leckstellen unter der Straßendecke erst freilegen und abdichten, wie Hauptamtsleiter Schwer gestern auf Anfrage sagte, die Freiwillige Feuerwehr sperrte die Straßen ab. Ersten Erkenntnissen zufolge kam es, wie schon vor wenigen Monaten, erneut durch einen technischen Defekt zu den Zwischenfällen. Während im vergangenen Februar ein Pumpenausfall den Wassernotstand in mehren Sendener Stadtteilen auslöste, hat diesmal das Gegenteil für die Rohrbrüche gesorgt: Die automatische Pumpe schaltete offensichtlich nicht mehr ab, sondern förderte unablässig weiter Wasser, so Schwer. Die Folge war eine erhebliche Druckerhöhung, die insbesondere an den bereits maroden Stellen in der Hauptleitung zu den Brüchen führte. Welche Wassermengen bei den Defekten aus den Rohren austrat, konnte gestern nicht mitgeteilt werden. Laut Wassermeister Dieter Settele schießen bei Normalbetrieb an die 50 Liter pro Sekunde durch die Hauptversorgungsleitungen, so dass durchaus einige 100 Kubikmeter verloren gegangen sein könnten. Krisengespräch Angesichts der Notwendigkeit einer funktionsfähigen Wasserversorgung für die Bürger der Stadt soll am morgigen Mittwoch im Rathaus ein Krisengespräch mit allen Beteiligten und Bürgermeister Kurt Baiker stattfinden, der ab heute wieder aus dem Urlaub zurück ist. Die Stadt investiert derzeit Millionenbeträge für die automatische Steuerung der Wasserversorgung (NUZ berichtete). Trotzdem kam es nun innerhalb von wenigen Monaten schon zum zweiten Mal zu technischen Betriebsstörungen. Bereits im ersten Fall hatte die Verwaltung der mit den technischen Arbeiten beauftragten Firma Regressforderungen angedeutet, deren Übernahme zugesichert wurde. Inwieweit es auch im aktuellen Defekt zu Schadensersatzansprüchen seitens der Stadt kommen wird, war gestern noch offen.
Mit freundlicher Genehmigung der
Neu-Ulmer Zeitung
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