17.12.2010

Kellmünz: Jugendfeuerwehr hilft

Das Allgaeu packt´s.jpg
Kellmünz. 23 Jugendfeuerwehren im Landkreis haben sich an einer Spendenaktion beteiligt. Die Jugendlichen packten in Kellmünz exakt 438 Hilfspakete für arme Menschen in Bulgarien, Rumänien, Bosnien-Herzegowina. "Halt nicht so schnell!", sagt Karin Hauk. Ihr Feuerwehrkollege Michael Junginger wirft ihr ein Paket nach dem nächsten zu. Im Sekundentakt. "Ja, ist okay. Also machen wir ein bisschen langsamer", antwortet Junginger. Draußen, vor der Tür des hell erleuchteten Platzes vor dem Feuerwehrgerätehaus in Kellmünz, steht ein Kleinlastwagen des Malteser Hilfswerks, den die Jugendlichen beladen. Darin liegen schon 50 mit Weihnachtspapier verpackte Kartons, jeder knapp zehn Kilo schwer. Während es unablässig schneit, stapelt die kleine Gruppe die Pakete neben den vielen Kartons, die in dem Gerätehaus auf ihren Abtransport warten. Mehr als 400 Lebensmittelpakete 438 Weihnachtspakete hatten die Jugendfeuerwehren im Landkreis Neu-Ulm für bedürftige Kinder und Familien in Südosteuropa gefüllt. Initiiert hat die Hilfsaktion das Aktionsbündnis "Das Allgäu packts". Am Mittwochabend dann verluden die 130 Mädchen und Jungen die mit Lebensmitteln und Spielsachen vollgepackten Kartons. "Das hätte ich nie gedacht, dass so viele Pakete zusammen kommen", sagt Karoline Nägele, Kreisjugendwartin im Landkreis Neu-Ulm, die die Aktion zusammen mit Benedikt Kramer, Kreisbrandmeister und Kommandant der Feuerwehr in Kellmünz, zum ersten Mal initiiert hat. Auf die Idee gebracht hatte die beiden Feuerwehrleute der Rettungssanitäter Wolfgang Strahl von besagtem Aktionsbündnis im Allgäu. Das gründete sich 2005, kurz nach dem Tsunami-Katastrophe in Asien, und unterstützt seither Kinder in Not. Vor drei Jahren kam dem Rettungssanitäter aus Kempten und seinem Team aus Feuerwehrleuten, Stadtjugendring und Technischem Hilfswerk dann die Idee, die Aktion "Das Allgäu packts" zu gründen. Er hat die Not der Kinder und Familien in Rumänien bei mehreren Besuchen vor Ort hautnah erlebt. "Das hat mich nicht mehr losgelassen." Die Armut ist offensichtlich, das dokumentieren großformatige Fotos aus Rumänien an diesem Abend. Aber nicht nur dort: Auch in Bulgarien und Bosnien-Herzegowina leben viele Menschen nach wie vor unterhalb des Existenzminimums. In verrotteten, schlecht beheizbaren Wohnungen, in Dörfern, fern der Städte, in denen es für die Menschen keine Arbeit gibt, dafür umso mehr Entbehrungen. Viel Zeit, die Aktion zum ersten Mal mit dem Feuerwehrnachwuchs im Kreis zu koordinieren, hätten sie indes nicht gehabt, berichtet der Leiter des Aktionsbündnisses. "Gerade mal vier Wochen", konkretisiert Karoline Nägele. Als Karin Hauk und ihre Freunde von der Jugendfeuerwehr im benachbarten Herrenstetten von der Spendenaktion auf der Versammlung der Jugendfeuerwehrwarte im November in Strass hörten, sei ihnen gleich klar gewesen, dass sie mitmachen wollten. In den darauf folgenden Wochen füllten sie 50 Weihnachtspakete mit Mehl, Zucker, Reis, Keksen, Zahnpasta und Stofftieren. Mit den 50 gesammelten Paketen belegten sie den zweiten Platz bei den "Packmeistern". Den ersten Platz belegten die Jugendfeuerwehren aus Nersingen, Fahlheim und Strass: Sie hatten 63 Pakete. Dritte werden die jungen Feuerwehrleute aus Kellmünz mit 46 Paketen. 23 Jugendfeuerwehren aus Au, Altenstadt, Herrenstetten, Kadeltshofen, Illertissen, Neu-Ulm, Pfuhl, Ritzisried, Senden, Nersingen/Strass, Unterroth, Unterelchingen, Filzingen, Biberachzell, Witzighausen, Kellmünz, Buch, Bellenberg, Illereichen, Fahlheim, Nordholz, Vöhringen/Illerberg und Emershofen haben sich an der Hilfsaktion beteiligt. 47 Jugendfeuerwehr-Gruppen hat der Kreis insgesamt.
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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