16.12.2010

Tipps der Feuerwehr zu Silvester

Die „arbeitsreichste Nacht des Jahres“ steht wie jedes Jahr an Silvester für viele der 1,34 Millionen deutscher Feuerwehrleute bevor. Wie die Einsatzzahlen des Deutschen Feuerwehrverbandes deutlich belegen, werden sämtliche Ratschläge immer wieder ignoriert, so dass es leider schon zur unguten Tradition geworden ist, dass die Klänge der Neujahrsglocken und das Knallen der Raketen von den Sondersignalen der Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeuge übertönt werden. Die Kreisbrandinspektion im Landkreis Neu-Ulm bittet die Bevölkerung daher wieder einmal, die Hinweise der Feuerwehren zu beachten und nicht durch Fahrlässigkeit Gefahren für Haus und Hof, aber auch für Leib und Leben herauf zu beschwören. Wie aus den einschlägigen Fachinformationen der Feuerwehrverbände zu erfahren ist, häufen sich in letzter Zeit die Hinweise, dass sich viele Menschen besonders auch dadurch in Gefahr begeben, dass sie vermeintlich billige Feuerwerksartikel im Ausland kaufen und dann illegal einführen. Die dort angebotenen Feuerwerkskörper tragen nicht das „BAM“-Prüfzeichen der Bundesanstalt für Materialprüfung und dürfen daher in Deutschland nicht verkauft werden. Aber auch mit den hierzulande regulär angebotenen Artikeln ist Vorsicht geboten. So sollte es selbstverständlich sein, dass Feuerwerkskörper aller Art nicht einfach gezündet werden, ohne dass zuvor die Gebrauchsanweisung gelesen und beachtet wird. Selbst gebastelte Knallkörper oder auch Selbstmontage von „geballten Ladungen“, also das Zusammenbinden von regulären Feuerwerkskörpern, sind das Gefährlichste und bieten eine „hohe Garantie“ für schlimme Unfälle. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, denen Feuerwerk der Klasse II nicht verkauft werden darf, sollten, wenn überhaupt, nur unter Aufsicht von verantwortungsbewussten Erwachsenen damit hantieren dürfen. Beim Zünden von Raketen, Kanonenschlägen und ähnlichem, was natürlich nur im Freien geschehen darf, ist zuerst auf ausreichenden Sicherheitsabstand zu Gebäuden zu achten. Dass zur „Feuerwerkszeit“ alle Fenster und Türen in Gebäuden geschlossen bleiben, sollte ebenfalls selbstverständlich sein, denn die Erfahrung zeigt, dass Raketen dummerweise auch schon den Weg durchs Dachfenster ins Haus gefunden haben. Die „Abschussrampen“ der Raketen müssen standfest sein; eine auf den Boden gestellte oder fest in einen Schneehaufen gesteckte Flasche bietet sich dazu an. Wenn der Feuerwerkskörper nicht losgeht, darf er keinesfalls zweites Mal gezündet werden. Hier empfiehlt es sich, den „Blindgänger“ mit Schnee zu überhäufen und dann durchnässt zu entsorgen. Bei stationären Feuerwerkskörpern, wie Sonnenrädern und ähnlichem, muss genau auf die Umgebung geachtet werden. Und wenn trotz aller Vorsicht etwas schief gehen sollte: Notruf 112 bringt schnelle Hilfe. Wer in der Aufregung nicht alle nötigen Angaben zustande bringt, sollte abwarten, was er vom aufnehmenden Disponenten in der Feuerwehr-Leitstelle gefragt wird und erst auflegen, wenn alle Informationen abgefragt sind. So gilt grundsätzlich: Nicht der Anrufer, sondern die Leitstelle beendet das Gespräch. Damit wünschen die Feuerwehren des Landkreises Neu-Ulm allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine fröhliche Silvesterfeier sowie einen guten und vor allem unfallfreien Start ins Neue Jahr. (wis).
Artikel von: Wilhelm Schmid
Feuerwehren
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