11.10.2010

Betlinshausen: Fallschirm-Schülerin verunglückt bei Sprung

Bild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm SchmidBild: Wilhelm Schmid
Vorabveröffentlichung Bericht der Illertisser Zeitung Glück im Unglück hatte eine 28-jährige Fallschirm-Sprungschülerin am Sonntagnachmittag: Sie war beim ersten Sprung ihres Lebens vom Wind abgetrieben worden und in rund 15 Metern Höhe auf einem Baum hängen geblieben, konnte aber so gut wie unverletzt gerettet werden. Am frühen Nachmittag waren vom Flugplatz Illertissen aus mehrere Sprungschüler von der Fallschirmsprunggruppe Lagerlechfeld gestartet und gegen 13.45 Uhr bei bestem Wetter in 1500 Metern Höhe aus ihrer Absetzmaschine gesprungen. Alle Schirme wurden automatisch ausgelöst und öffneten sich planmäßig. Während der Rest der Gruppe auf dem Flugplatz landete, unternahm die 28-Jährige nach Aussage ihres Ausbilders trotz entsprechender Funkanweisungen keinerlei Lenkversuche, so dass sie durch den Wind weit nach Westen, bis über den „Reiser“-Wald südlich von Betlinshausen, abgetrieben wurde. Schließlich verfing sich der Schirm in mehr als 15 Metern Höhe in einem Baum am Waldrand. Das beobachteten mehrere Spaziergänger und sofort wurde eine groß angelegte Hilfsaktion gestartet: Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr setzten zahlreiche Fahrzeuge in Marsch, und dank der vom Flugplatz herbei geeilten Springerkameraden konnte die verunglückte Kollegin am Waldrand ausfindig gemacht werden. Ein erster Versuch, die Stelle mit der Drehleiter anzusteuern, scheiterte im aufgeweichten Waldboden, so dass weitere Maßnahmen eingeleitet wurden: Die Höhenrettungsgruppe der Freiwilligen Feuerehr Balzheim, die gerade beim Aktionstag der Feuerwehr Buch eine Übung vorführen wollte, wurde alarmiert und kam mit acht Aktiven an die Einsatzstelle. Schon zuvor hatte der Notarzt mit der Springerin über Funk gesprochen und die beruhigende Meldung gegeben, dass diese offensichtlich unverletzt sei. Die Höhenretter aus Balzheim machten sich nun daran, den Baum zu besteigen, wobei sie sehr vorsichtig vorgehen und sich durch dichtes Geäst vorarbeiten mussten. Schließlich zeigte sich immer mehr, dass die Rettung auf diesem Wege sehr zeitraubend geworden wäre. Deshalb unternahm die Feuerwehr Illertissen nochmals einen Versuch, mit der Drehleiter an die Unglücksstelle zu fahren, was diesmal unter großen Schwierigkeiten gelang, weil man den weichen Boden stückweise unterbauen und so das schwere Fahrzeug stabilisieren musste. Schließlich gelang es aber, die Leiter in Stellung zu bringen: Zuerst wurden der Notarzt und der Sprunglehrer hinauf gebracht, und als diese bestätigten, dass die junge Frau unverletzt war, konnte sie auf den Leiterkorb übernommen und auf sicheren Boden gebracht werden. Der Betlinshausener Kommandant Franz Münzenrieder, der den Einsatz geleitet hatte, stellte abschließend beruhigt fest, dass die 28 Feuerwehrleute und acht Höhenretter gute Arbeit geleistet hatten. Video auf www.illertisser-zeitung.de
Mit freundlicher Genehmigung der
Südwest-Presse
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