06.06.2006

Einen Tag lang fast pausenlos im Einsatz

Landkreis-Premiere für den Berufsfeuerwehr-Tag in Buch - Nachwuchs der örtlichen Floriansjünger übt wie die Profis Von Armin Schmid Buch (sar). Der erste Berufsfeuerwehr-Tag im Landkreis Neu-Ulm, den die Jugendfeuerwehr Buch mit Unterstützung durch die aktiven Feuerwehrmitglieder sorgsam organisiert hatte, stellte sich als rundherum gelungener Erfolg heraus. Begleitet von Einsatzübungen und Lerneinheiten, sowie Abenteuer, Spaß und Nervenkitzel absolvierten die Jugendfeuerwehr-Mitglieder eine 24-Stunden-Schicht, die den Dienstplan einer Berufsfeuerwehr realistisch abbildete. Morgens um 9 Uhr quartierten sich die Bucher Jugendfeuerwehrmitglieder Nadine Jakob, Katja Kaufmann, Marcel Petrozzelli, Anna Neuhäusler, Stefan Burkhart, Florian Weber und Michael Neuhäusler samt Gepäck und Feldbett zum Schichtbeginn für einen berufsfeuerwehrmäßig gestalteten 24-Stunden-Dienst im örtlichen Feuerwehrhaus ein. Zudem Zeitpunkt wussten die sieben Jugendlichen noch nicht, welch volles und begeisterndes Übungs- und Einsatzprogramm die drei Jugendwarte Andrea Knaus, Tanja Palm und Sascha Kaufmann zusammen mit Kommandant Peter Burkhart ausgearbeitet hatten. Dann die erste Einsatzübung: Unter realen Einsatzbedingungen rückte die Jugendgruppe im Löschfahrzeug und natürlich mit Martinshorn und Blaulicht an der örtlichen Schule an, um eine Ölspur zu beseitigen. "Die Jugendlichen sollen zwar möglichst alle Übungsteile selbst absolvieren, es stehen ihnen aber jederzeit aktive Feuerwehrmitglieder zur Seite, die den Ablauf ruhig und sachlich erklären", erläuterte Tanja Palm und stellte den Übungs- und Lerneffekt des Ausbildungstages in den Vordergrund. Nach der Absperrung der Unfallstelle und dem Beseitigen der Ölspur, die aus einem Speiseöl-Kakao-Gemisch bestand, rückten die Löschgruppe wieder ein und begann gleich mit der Neubeladung des Löschfahrzeuges. Den Sinn der Fahrzeugpflege machte Sascha Kaufmann deutlich: "Da die Freiwillige Feuerwehr Buch jederzeit auch für einen Ernstfall alarmiert werden kann, muss die Einsatzbereitschaft unserer Fahrzeuge unverzüglich wieder hergestellt werden". Der anschließende theoretische Erste-Hilfe-Unterricht wurde wieder durch einen schrill piepsenden Alarm unterbrochen. Diesmal stand eine Tierrettung (Katze auf einem Baum) an. Mit einer Leiter gelang es den Jugendlichen schließlich, das Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien. Fitnesstraining Nach dem Mittagessen gab es Freizeit als Nachtisch. Doch wer an faulenzen dachte, sah sich arg getäuscht. "Freizeit bedeutet bei der Berufsfeuerwehr vor allem Sport treiben, um die Fitness für Einsätze zu erhöhen", erläuterte Tanja Palm und machte deutlich, dass gezielte, sportliche Übungen anstehen. Eine Koordinaten-Fahrt, bei der es galt die einzelnen Ortsteile der Marktgemeinde in der vorgegebenen Reihenfolge aufzufinden, verlangte gut abgestimmten Team-Einsatz. Beim Herrichten des Abendessens hatten die Jugendwarte noch eine kleine Überraschung bereit. Der Alarm stellte sich schließlich als Fehlalarm heraus, da es die angegebene Adresse des Einsatzortes in Buch nicht gab. Nach so einem erlebnisreichen Tag, nahmen die Jugendlichen die Nachtruhe gerne an. Doch die dauerte, nachdem die Alarmierung erneut startete, nur eine halbe Stunde. Eiligst wieder in die persönliche Schutzausrüstung geschlüpft, ging es mit Einsatzfahrzeug und Blaulicht, zu einem der Übungs-Höhepunkte, einer Personenrettung am Bucher Baggersee. Nachdem schnellen Aufbau der Beleuchtungsanlage stützte sich Kommandant Peter Burkhart kurz vor Mitternacht mit einer Rettungsleine gesichert in den gut ausgeleuchteten, nur etwas über zehn Grad kalten Baggersee, um Tanja Palm, die im Noepren-Anzug in den kalten Fluten wartete, zu retten. "Das war eine coole Aktion mit viel Nervenkitzel", meinte Jugendfeuerwehrmann Marcel Petrozzelli beeindruckt. Nach der Fahrzeugpflege wurden die Jungfeuerwehrler wieder in die Bettruhe entlassen. Doch auch die währte nicht lange. Punkt 3.50 Uhr stand ein Brandeinsatz auf dem Bauhofgelände an. Ruhig und koordiniert gelang es der jungen Löschgruppe einen Palettenbrand unter Kontrolle zu bekommen. Danach durften die Jugendlichen im Morgengrauen noch mal in die Feldbetten, bevor ein Fehlalarm, der als Weckruf diente, die Nachtruhe endgültig beendete und das nahende Schichtende ankündigte. Müde, aber glücklich Genauso glücklich wie müde beendeten die 12 bis 16 Jahre alten Jugendlichen den ersten Berufsfeuerwehrtag. "Ich war schon zwei Wochen vorher etwas aufgeregt über das was auf uns zukommen wird, doch jetzt freu ich mich, dass es ein so toller Tag war, dass wir so viel gelernt haben und eine Menge Spaß dabei hatten", berichtete Katja Kaufmann.
Mit freundlicher Genehmigung der
Illertisser Zeitung
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